12. Morgenröte & Morgennöte

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Auch als sie bei den anderen ankamen, ließ er nicht los. Steves Blick fiel missmutig auf die Verbindung zwischen den beiden. Die Blicke der anderen wurden von wohlwollendem Lächeln begleitet. Auch auf dem Gesicht eines hübschen rotblonden Mädchens prangte ein fettes Grinsen, welches sich dann auch in Lunas Gesicht widerspiegelte. Die beiden Mädchen gaben sich ein High Five, das sie dann mit verschiedenen eingeübten Handschlägen und Gesten vollendeten.

„Lass mich raten. Du bist Aurora?" Paddy sah sie fragend an und sie nickte, während sie ihm die Hand entgegenstreckte. „Bitte sag Rory!" „Gilmore Girls Fan?", fragte Paddy lachend.

„Nein, ja, schon, aber mal im Ernst: Wer will denn schon Aurora genannt werden? Außerdem konnte ich den Namen als Kind nicht aussprechen, erzählt meine Mutter immer." „Es gibt schlimmere Namen als Aurora." „Nicht viele! Und du guckst Gilmore Girls?!" „Nein. Aber meine Schwestern."

Dann wechselten beide Mädchen geheimnisvolle Blicke. „Das ist er also?", wollte Aurora wissen und Luna sah fast ein wenig verlegen aus, als sie nickte.

Amüsiert verschränkte Paddy die Arme. „Das klingt, als hättet ihr beide über mich gesprochen." „Nein, nie!", antworteten beide synchron und schüttelten die Köpfe.

Paddy machte ein zerknirschtes Gesicht. „Na, das kann ja heiter werden. Ja, ich bin Paddy, auch wenn Patrick kein so schlimmer Name ist." Dann wandte er sich an Luna und die anderen. „Ich hol noch was zu trinken. Soll ich jemandem etwas mitbringen?" Seine Bestellung wurde umfangreicher als erwartet und er war froh, als Maite sich anschloss und ihm beim Tragen half. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass er dafür, dass sie half, einen Preis bezahlen musste.

„Paddy, was war das denn?! Bist du gerade Hand in Hand mit ihr zurückgekommen? Wo seid ihr gewesen? Ihr habt doch wohl nicht? Ah, ne, will ich nicht wissen! Oder doch? Seid ihr jetzt zusammen? Hast du dich in sie verguckt? Kommt sie jetzt doch mit? Oder sagst du den Umzug ab? Versucht ihr es mit einer Fernbeziehung?"

Paddy holte tief Luft. „Kannst du vielleicht mal die Klappe halten?!" „Kannst du vielleicht mal antworten und meine schwesterliche Neugier befriedigen?" „Ähm nein." Er grinste, legte Tim den Schlüssel wieder auf den Tresen und gab die Bestellung auf, bevor er sich wieder zu Maite drehte. „Also das hinter der Theke ist übrigens Tim, der Bruder von einer sehr guten Freundin von Luna." „Ookay", erwiderte Maite und zwinkerte und bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, ein Stück mitzukommen, wo sie in Ruhe reden konnten, bis die Getränke fertig waren. „Also?" „Ich habe keine Ahnung." „Habt ihr also nicht geredet, sondern..." „Maite, das geht dich gar nichts an! Außerdem schließt das eine das andere nicht aus." Er grinste kurz.

„Magst du sie?"

Paddy steckte die Hände in die Hosentaschen. „Ja. Schon irgendwie." „Sie mag dich auch, wie mir scheint. Aber ihr seid nicht zusammen?" „Ja, sie mag mich auch. Nein, nicht direkt. Aber wir haben uns zunächst drauf geeinigt, parallel niemanden anderen mehr anzurühren."

Maite klatschte aufgeregt in die Hände! „Ihr seid zusammen!" „Sind wir nicht!" „Doch, irgendwie schon! Ich werde Brautjungfer!" „Maite, zum einen bist du keine Jungfer mehr und ich werde ohnehin nie heiraten. Da musst du dich an einen anderen Bruder halten."

„Spielverderber. Oh, ich glaube, die Getränke sind fertig."

Luna sollte recht behalten. Als die Nacht halb rum war, befanden sich alle auf dem Weg zu Paddys Wohnung. „Wo sollen wir denn alle pennen?", fragte Maite undeutlich, der Alkohol hatte seine Spuren hinterlassen, als sie die Wohnung betraten.

„Du kannst dir mit Ben das Sofa teilen", erklärte Paddy.

„Ey, Benny, wir zwei?" „Wir zwei, Maite!", lachte er und wackelte mit den Augenbrauen.

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