9 - Mittwoch

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MADDIE
Verschlafen rieb ich mir meine Augen und reckte mich. Vorsichtig schlug ich meine Augen auf und war mit einem Mal hellwach.

Fuck!

Ich hatte schon wieder verschlafen!

Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf und düste ins Bad. Ich band mir meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen, zog mir eine schwarze Röhrenjeans an und streifte mir einen weiten Pulli über ein weißes Top. Ich band mir noch ein Tuch um und raste auch schon wieder ins Schlafzimmer, weckte Jazzy und lief weiter zur Küche, wo ich erstmal schnell ein paar Brote schmierte.

Währenddessen zog sich Jazzy um und kam zehn Minuten später in die Küche. "Fertig", sagte sie stolz und lächelte mich an. Sofort bogen sich meine Mundwinkel nach oben.

Wie könnte man auch einem so süßen Kinderlächeln widerstehen?

Eben, gar nicht.

Lächelnd drückte ich Jazzy ihre Brote in die Hand, schnappte meine Tasche und lief mit Jazzy auf dem Arm aus der Wohnungstür. Gehetzt eilte ich die Treppe nach unten und lief weiter zur U-Bahn. Mit schnellen Schritten lief ich zur Unterführung und rannte die Treppe nach unten, da ich die Bahn schon hören konnte.

Gerade noch im richtigen Moment ließ ich mich auf einen der Sitze fallen, bevor sich die Türen schlossen. Seufzend strich ich mir die Haare aus dem Gesicht. Als die Bahn wieder hielt, stieg ich schnell aus und eilte die Treppe nach oben. Rasch lief ich zum Kindergarten, wo ich sie runterließ. Sobald sie im Gebäude verschwunden war, rannte ich auch schon wieder los zur S-Bahn. Gerade im richtigen Moment quetschte ich mich noch durch die Tür.

Erschöpft lehnte ich meinen Kopf gegen die Stange, an der ich mich festhielt. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen. Wie froh ich war, dass Jazzy heute wieder in den Kindergarten gehen konnte. Noch einen Tag fehlen hätte ich mir nicht leisten können. Ich hatte jetzt schon Probleme den ganzen Stoff nachzuholen.

Ich atmete einmal tief durch und stieg dann aus. Eilig rannte ich quer über die Straße und auf den Vorplatz der Uni. Natürlich war er zu dieser Uhrzeit totenleer. Schnell lief ich die Treppe zum Eingang, riss die Tür auf und rannte erstmal voll in jemanden rein.

"Woah, immer langsam mit den jungen Pferden!", hörte ich eine mir viel zu bekannte Stimme sagen. Genervt verdrehte ich meine Augen und hob meine Tasche auf, die ich bei dem Zusammenprall hatte fallen lassen. Ich richtete mich wieder auf und starrte ihn wütend. Manchmal wünschte ich mir wirklich, dass Blicke töten könnten.

"Na, neidisch?", meinte er mit einem dämlichem Grinsen auf seiner wundervollen Hackfresse. "Fick dich, Jeff!", rief ich und lief an ihm vorbei. Ohne mich umzudrehen eilte ich die Treppe nach oben, wobei ich immer nur jede zweite Stufe nahm.

Warum musste mir dieser Flachwichser auch immer wieder begegnen? Warum konnte das Schicksal nicht einmal Erbarmen mit mir haben? Warum konnte es ihn mir nicht vom Hals schaffen?

...

Erschöpft lehnte ich mich gegen die Wand des Flurs und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ich war sowas von kaputt. Ich spürte wie sich jemand neben mich an die Wand stellte und dort blieb. Nicht EINMAL konnte man seine Ruhe haben. Genervt öffnete ich meine Augen und starrte die Person an. Wie der Zufall es wollte, war es natürlich niemand anderes als Jeff. Genervt verdrehte ich die Augen und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Was willst du?", fragte ich ihn grob und starrte an die gegenüberliegende Wand. "Nichts. Ich steh hier einfach nur und warte", sagte er. Ich konnte seinen Blick auf mir ruhen spüren. "Kannst du das nicht woanders machen", sagte ich genervt. "Klar", sagte er, doch bewegte sich kein Stück.

sure neverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt