All die Erinnerungen die mir seit kurzem nicht mehr aus dem Kopf gehen

Chapter 8

Es sind ein paar Monate vergangen, in denen Tim und ich zusammen waren. Gestern haben wir viele Deeptalks geführt und sind beide darauf gestoßen, dass irgendetwas nicht ganz passt. In den letzten Wochen hat es sich nicht mehr ganz wie eine Beziehung angefühlt, sondern eher wie eine sehr enge Freundschaft!

Es schien einfach nicht mehr richtig zu sein, dass wir noch in einer Beziehung waren. Wir haben uns lange ausgesprochen und beschlossen, uns zu trennen.

Ich bin also seit heute offiziell glücklicher Single. Klar vermisse ich die regelmäßige Nähe von jemandem und es war echt eine tolle Erfahrung mit Tim. Trotzdem denke ich, dass die Trennung richtig war und wir beide brauchen vielleicht ein oder zwei Wochen, bis wir übereinander hinweggekommen sind.

Ich bin froh, dass wir im Guten auseinander gegangen sind. Das hat unsere generelle Freundschaft enorm gestärkt.

Ein bis zwei Wochen später ist die Stimmung zwischen Tim und mir wieder mega entspannt. Wir haben uns mittlerweile öfter abends und untertags getroffen. Was das andere Geschlecht angeht, weiß ich bei Tim von einer Lina – sie ist an der gleichen Schule wie er und meine Freundin Kira hat mir ein paar Informationen über sie gegeben. Es scheint nicht so, als würde sie wirklich was von ihm wollen, obwohl sich mein bester Freund schon manchmal sehr auffällig ihr gegenüber verhalten hat. Ich hatte aber die Idee, ein neues korrektes Mädchen für Tim zu finden – und habe da Ella im Auge. Sie ist eine meiner besten Freundinnen und auch in unserem Ruderclub.

So kommt es, dass wir als Ruderclique immer mehr zusammen unternehmen. Mein Ex-Freund vergisst Lina zum Glück wieder schnell und mit der Zeit freunden sich meine zwei besten Freunde immer mehr an.

Eines Abends bin ich mal wieder bei Tim daheim, wir haben einen Filmeabend geplant und ich wollte ihn auf Ella ansprechen. Als ich an der Haustür klingle, wird diese mir von Jakob geöffnet – was mich blöderweise schüchtern dreinblicken lässt. Er grinst mich mal wieder schelmisch an.

Jakob: Na, kommst du heute etwa mich besuchen oder ist wie so oft mit Tim etwas geplant?

Jackie: Tim und ich schauen ein paar Filme, aber wer weiß was der Abend noch so bringt!

Ich grinse. Ach, wie ich diese scherzhaften Wortwechsel zwischen uns beiden liebe!

Die Sympathie muss einfach in der Familie liegen – Tim ist mein bester Freund, Jakob kann wirklich süß aussehen und mit der Schwester der Jungs, Jana, bin ich auch gut befreundet. Als ich Silvester bei ihnen verbracht hatte, habe ich die ganze Nacht etwas mit Jana unternommen und Tim und ich waren da erst in der „Interesse-haben-aber-zu-schüchtern-um-es-anzugehen"-Phase gewesen. An dem Abend war ich Jakob ausnahmsweise mal nicht über den Weg gelaufen, schließlich hatte er mindestens eine Party, wo er hinwollte. Lustigerweise hatte mein Bruder Fynn ihn auf dieser Party in der Nacht angetroffen – in dem Jahr hatten mein Bruder und ich Silvester nicht mit unserer Familie und den Nachbarn, unseren guten Freunden, verbracht sondern wollten unser eigenes Ding machen. Das stellte sich für uns auch als viel entspannter heraus und ich konnte intensiv Zeit mit Janas Familie verbringen. Ihr Dad nahm mich immer hops und das war immer absolut amüsant. Er schien mich irgendwie zu mögen, das merkte man ihm an – und das freute mich natürlich sehr.

Ich denke, ich habe vor den korrekten Vätern meiner Freunde so einen besonders hohen Respekt, weil mein eigener Vater diese Rolle in meinem Leben nicht mehr einnimmt. Er ist dazu nicht mehr in der Lage, schon länger nicht mehr. Das ist eigentlich so absurd und hat mich eine Zeit lang richtig wütend gemacht – aber mittlerweile bin ich einfach nur noch traurig. Es macht mich traurig, dass ich länger nichts positives mehr geträumt habe. Es setzt mir Tränen in die Augen, dass meine Mom wegen ihm solche Sorgen und Probleme am Hals hat und nicht glücklich sein kann.