Der finale Kampf...?

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Shoto POV

Ich hatte seit acht Tagen nicht mehr geschlafen. Warum auch? Ich würde dem Dämon nur mehr Vorsprung geben. Dank meiner Magie überlebte ich länger als normale Menschen ohne Schlaf, deswegen könnte ich diesen Dämon theoretisch mehrere Monate lang jagen, ohne zu ruhen. Ich hatte inzwischen bemerkt, dass mein Gegner, im Gegensatz zu mir, Schlaf benötigte. Das war zu meinem Vorteil. Ich hatte ihn schon lange gejagt, seit ich ihm im Wald begegnet war. Er war etwas größer als ich, schnell, relativ stark und sah so aus als wäre er um die 25. Natürlich war er älter. Die meisten Dämonen waren älter als sie aussahen. Es würde eine Freude sein, ihn endlich zu erlegen. Dieser war der hartnäckigste Dämon, dem ich begegnet war. Statt bis zu seinem Tod zu kämpfen, wie alle anderen, lief er davon und wir kämpften nur, wenn ich ihn einholte.

Ich war zwar in Gedanken versunken, doch ich bemerkte trotzdem die Anwesenheit des Dämons. Da stand er. Auf einer Lichtung. Er schien zu warten. „Na Dämon? Hast du endlich dein Schicksal akzeptiert?" fragte ich höhnisch, während ich mich zum Angriff bereit machte. Er blickte mich nur emotionslos an und ging ebenfalls in Angriffsposition. Ich sprang auf ihn zu und warf meinen Dolch auf ihn. Er wich schnell aus, doch Dank meiner Magie, flog der Dolch zurück zu mir, wie ein Bumerang. Der Dämon bemerkte es etwas zu spät und schon fuhr meine Waffe an seiner Schulter entlang. Ich konnte kurz den Schmerz in seinen Augen sehen, doch nur für eine Sekunde, denn schon griff er auch mich an. Ich wich immer aus und wurde nur einmal kurz von ihm am Bein getroffen. Er hatte zwar keine Waffen, was etwas unfair war, doch es war auch unfair, dass ich meinen besten Freund verloren hatte. Deswegen war es mir auch recht diesen Kampf unfair zu gewinnen, obwohl er auch ohne Waffen viel Schaden ausrichten konnte. Noch ein Grund ihn zur Strecke zu bringen.

Wir kämpften sehr lange. Ich bemerkte einige kleine Wunden, welche er mir bereitet hatte, doch er sah viel schlimmer aus. Ich lächelte triumphierend. Ich hatte bemerkt, dass er viel mehr Kraft in sich hatte, als er benutzte. Ich wusste nicht wieso, aber das war egal, denn so konnte ich es schneller beenden. Er lag vor mir, ich hatte ihn so sehr verletzt, dass er nicht mehr zurückkämpfen konnte. Ich hob meinen Dolch, um ihm den letzten Rest zu geben, doch auf einmal fing ich an zu taumeln und mir wurde schwarz vor Augen. War das der Dämon? Das hatte er bei keinem unserer Kämpfe vorher benutzt. „Du verdammter Dämon was hast du mit mir gemacht?!" schrie ich noch, bevor ich umfiel und mein Bewusstsein verlor. 

Vox POV

Hier stand ich nun. Auf dieser Lichtung. Bereit den Demon Slayer zu besiegen. Zuvor wollte ich ihn eigentlich verschonen, doch nun wurde er langsam nervig. So eine Verschwendung meiner wiedererlangten Macht. Und diese hatte ich noch nicht einmal vollständig zurück. Pah! Als ob ich nicht so einen Menschen besiegen könnte. Das hatte ich vor 400 Jahren oft gemacht. Aber halt. Diese Menschen besaßen keine Magie. Das könnte ein kleines Problem werden. So oder so würde ich dies als unseren letzten Kampf betrachten. Ich würde keine Gnade walten lassen. Selbst wenn er mich irgendwie besiegen konnte, sterben würde ich eh nicht. Ich würde einfach erneut warten. Von mir aus weitere 400 Jahre. Man dieser kleine Arsch ist sooo langsam. Ich warte schon seit 20 Minuten. Wo blieb der denn?

Nach gefühlten Stunden tauchte er endlich auf. Ganz kurz sah er überrascht aus. Aber nur kurz, denn Momente später, grinste er mich an. Dieses Grinsen. Ich bekam eine Gänsehaut. Wie konnte man so falsch und hinterlistig grinsen? Obwohl er besser aussah, wenn er das tat, als wenn er dieses Killergesicht aufgesetzt hatte. Damit sah er lächerlich aus. Das hatte ihm wohl noch niemand gesagt. Ich vermutete es sollte seine Feinde einschüchtern, doch mich amüsierte es nur. Pah! Als ob er mich einschüchtern könnte. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als er auf mich zusprang. Er hatte vorher ein paar Worte gesagt, welche ich nicht verstanden hatte. Waren wahrscheinlich eh nur Drohungen. Mein Körper war automatisch in Kampfstellung gegangen. Während des Kampfes verteidigte ich mich so gut ich konnte. Ich fügte ihm auch ab und zu etwas Schaden zu, doch dieser war minimal im Gegensatz zu dem, was er tat. Nach einigen sehr starken Attacken konnte ich kaum noch stehen. Mist. Ich war über die Jahre schwächer geworden und war untrainiert. Doch ich würde bis zum Ende kämpfen.

Nach einigen schmerzhaften Wunden, die er mir zufügte, konnte ich schließlich nicht mehr. Ich sank zu Boden. Na großartig. Weitere Jahrhunderte, die ich warten musste, um wieder meine Kräfte zu erlangen. Im Schatten warten machte nicht so viel Spaß. Ach was soll's. Dann muss ich wenigstens den hier nicht mehr ertragen. Selbst mit seiner Magie würde er irgendwann sterben. Nur Dämonen konnten Menschen erlauben, unendlich lang zu leben. Bei seiner Einstellung gegenüber meiner Art, konnte er lange auf sowas warten.

Hier lag ich nun. Er stand über mir, mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck und hob seinen Dolch, um mich umzubringen. Ha! Wenn der wüsste, dass er mich nicht wirklich töten konnte. Das konnte niemand. Ich war einer der wenigen Dämonen, welche wahrhaftig unsterblich waren. Wir spürten Schmerz und Leid so wie Menschen, sterben konnten wir jedoch nicht.

Ich erinnerte mich an all die endlosen Menschen, die ich für ein paar Jahre als meine Liebenden sehen durfte. Ich hatte schon ein oder zweimal geheiratet, doch sie starben alle. Mit anderen Dämonen hatte ich noch nie etwas angefangen. Wieso auch? Nur wenige hatten das Glück so unsterblich wie ich zu sein. Noch dazu hatte ich schon lange keinen Kontakt mehr zu meiner Art. Außerdem fühlte ich mich schon lange zu Menschen hingezogen. So zerbrechlich, so vergänglich. Ich hatte Freude daran mich um sie zu kümmern, wenn sie Hilfe benötigten. Dieselbe Freude empfand ich, wenn ich die andere Art von Menschen mit meinem Schwert zerteilte. Gierige Menschen, selbstsüchtige Menschen. Menschen, die meinen Freunden und Bekannten wehtun wollten. Nur all die, die ich lernte wertzuschätzen, verließen mich schon bald. Dämonen konnten einem Sterblichen zwar Unsterblichkeit schenken, doch das galt nur, wenn man diesen mit ganzem Herzen liebte. Ich hatte noch niemanden dieser Art gefunden. Warum dachte ich eigentlich an all das, während ich kurz vor meinem nächsten „Tod" stand. Oh, richtig ich „sterbe" ja gleich.

Meine Gedanken kehrten zur Realität zurück. Wenn ich über bereits Geschehenes nachdachte, konnte ich tausende von Gedanken in meinem Gehirn aufrufen, ohne auch nur eine einzelne Sekunde in der Wirklichkeit zu verpassen. Der Demon Slayer stand da immer noch. Er holte grade Schwung als er plötzlich zurücktaumelte. Auf einmal wurde mir schwarz vor Augen. Ich hörte noch wie er laut, „Du verdammter Dämon was hast du mit mir gemacht?!" schrie, bevor ich mein Bewusstsein verlor.

Demon and Demon Slayer - Voxto (German)Where stories live. Discover now