Gefangen?

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Vox POV

Langsam kehrte mein Bewusstsein zurück. Ich schlug meine Augen auf, schloss sie jedoch sofort wieder, weil mich das Licht blendete. Langsam und vorsichtig öffnete ich mein linkes Auge. Nach ein paarmal Blinzeln hatte ich mich an die Helligkeit gewöhnt. Ich öffnete auch das andere Auge und setze mich aufrecht hin. Mein ganzer Körper schmerzte. Ich war nicht „tot". Er hatte seinen Dolch nicht noch mal in meinen Körper gerammt. Yay. Oh, stimmt ich war ja gerade noch am Kämpfen mit dem Demon Slayer. Ich sah mich um. Ich war in einem Raum mit einer recht üppigen Ausstattung. Couch, Sessel, Fernseher und Bücherregal in der einen Ecke, eine große Küche dort drüben, da an der rechten Wand sah ich eine Tür, wahrscheinlich das Bad, und ich selbst lag auf einem großen Bett. Rot und schwarz, viele Kissen und sehr sehr weich. Nur kein Ausgang. Ok. Ruhe bewahren. Erstmal würde ich rausfinden, ob es wirklich keinen Ausgang gab. Wenn nicht würde ich rausfinden, wer für das hier verantwortlich war, und ich würde ihn so lange foltern bis seine-

Oh Shit. Erst jetzt bemerkte ich die andere Person, die dort auf der Couch lag. Natürlich war der Demon Slayer auch hier. Den würde ich nie loswerden. Er schlief noch, doch wenn er aufwachen würde, würde er sehr wahrscheinlich sein Werk vollenden und mich ein paar weitere Jahrhunderte warten lassen. Weitere unzählige Tage, in denen ich warten musste, damit meine Kraft zurückkehrte. Ich betrachtete ihn noch kurz. Er sah friedlich aus, wenn er schlief. Doch schon verzog sich sein Gesicht und er setzte sich blitzschnell auf. Na großartig. Schon hatte die Ruhe ein Ende. Er sah sich hektisch um. Als er mich erblickte, verdüsterte sich sein Ausdruck. Er wollte anscheinend nach seinem Dolch greifen, doch diesen fand er nicht.

Shoto POV

Ich kam wieder in der Realität an. Ich schlug schnell meine Augen auf, das Licht machte mir nichts aus. Schnell sah ich mich um. Ich war in einem Raum, den ich nicht kannte. Ich sah eine Küche, eine Art Wohnzimmer, in dem ich mich grade befand, eine Tür, die sehr wahrscheinlich kein Ausgang war und ein Schlafzimmer. Doch nirgends waren Trennwände zwischen diesen Bereichen. Und da auf dem Bett saß... der Dämon. Wahrscheinlich war er für all dies verantwortlich. Ich wollte grade nach meinem Dolch greifen, um es endlich zu Ende zu bringen, doch er war nicht da. Mein Dolch war weg. Genauso wie meine Wurfmesser. Shit. Ohne Waffen war ich zwar nicht wehrlos, doch man könnte mich viel leichter besiegen. 

Egal. Der Dämon war bereits stark verletzt und in der Küche waren sicher ein paar Messer. Schon sprang ich auf und lief zur Küche. Der Dämon sah mich nur ruhig an. Er hatte sein Schicksal wahrscheinlich wirklich akzeptiert. Ok in seinem Zustand konnte er auch schlecht aufstehen. Das machte das alles viel leichter. Ich fand schnell die Messer. Sie waren schön scharf. Ich schnappte mir eins und warf es sofort in Richtung des Dämon. Doch kurz bevor es sein Gesicht erreichte, welches leicht überrascht guckte, fiel es auf den Boden. Er sah genau so verwundert aus, wie ich mich fühlte. Ich versuchte es erneut. Nichts veränderte sich. Das Messer stoppte kurz bevor es ihn verletzen konnte.

Die unangenehme Stille wurde kurz darauf von einem lauten Quietschen durchbrochen. Es kam von oben. Nachdem dieses Geräusch verstummt war, hörte ich wie sich jemand räusperte. Es klang wie eine weibliche Stimme. Diese fing schon kurz darauf an zu sprechen: „Hallo ihr beiden! Ist toll euch beide hier zu haben." Man konnte das Grinsen in ihrer Stimme hören. Sie klang wie ein Kind. Wahrscheinlich 12 oder so. Bevor ich es konnte, fing der Dämon an zu reden. Er redete mit einer tiefen, ruhigen Stimme: „Hallo Kleine. Mein Name ist Vox Akuma. Könntest du mir sagen, warum ich hier bin? Mit ihm? Außerdem wäre es schön zu wissen, wer du bist und wie ich hierhergekommen bin." Oh wow. Also mit Kindern konnte er relativ gut sprechen. Wahrscheinlich um sie so abzulenken und dann kaltblütig zu ermorden. Das Mädchen antwortete ihm nun. „Ich weiß wer du bist. Ich weiß auch, wer der da neben dir ist. Ich habe euch beide hierhergeholt. Warum, müsst ihr nicht wissen. Meinen Namen... Mhhh. Ihr könnt mich Ley nennen. Ach ja. Shoto? Ich habe dafür gesorgt, dass du Vox nicht verletzen kannst. Fürs erste." 

Vox POV

Das war doch wohl ein schlechter Scherz. Ein kleines Mädchen hatte uns gekidnappt. Was eine Ironie. Wenigstens konnte mich der Demon Slayer... Shoto, nicht angreifen. So hieß er also. Ok. Konzentration. „Hey. Ähm. Ley! Wie genau hast du mich hierhergebracht? Was genau bist du? Ein Mensch hätte sowas nie geschafft." Das Mädchen kicherte nur kurz bevor sie antwortete: „Ich bin ein Mensch. Ein normaler Mensch. Fragt nicht wie ich euch hergebracht hab. Meine Kraft ist außerhalb eures Verstands. Ok das klingt komisch. Hinterfragt es nicht ok?"

Nach einer langen Pause fing der Demon Sla- ... Shoto, an zu sprechen. Er klang... aufgebracht? „Ok, du bist ein normaler Mensch. Und du bist ein Kind. Und wir sollen uns nicht fragen, wie du es geschafft hast uns zu entführen. Das ist alles schön und gut aber kannst du uns sagen, warum genau wir hier sind?" „Oh ihr seid hier um... wisst ihr was? Das findet ihr schon noch raus. Sooo. Ich werde euch ab und zu Aufgaben geben. Ansonsten könnt ihr machen, was ihr wollt. Also außer euch gegenseitig umbringen natürlich. Ich habe euch eine komplette Ausstattung gegeben, Essen, ein Bad und so weiter. Wenn ihr genug Aufgaben erledigt habt, kommt ihr hier raus. Ich würde mal sagen ihr habt keine andere Wahl, denn Shoto du musst ja noch dein Versprechen erfüllen und so. Und du Vox... naja ich würde empfehlen auch mitzumachen. Außer du willst hier drin bleiben... für ein paar Jahrhunderte... Ja also das wars erstmal von mir. Kommt erstmal mit allem klar. Ich geb euch später die erste Aufgabe. Byeee." Damit beendete sie ihren Vortrag über unseren Aufenthalt und Stille entstand. Ich sah zu Shoto. Er sah erschrocken, geschockt und wütend aus. Was meinte das Mädchen eigentlich mit „dein Versprechen"?

Shoto POV

Woher wusste dieses kleine Stück Scheiße von meinem Versprechen? Und warum musste ausgerechnet ich mit einem Dämon gefangen sein, ohne ihn überhaupt verletzen zu können?

Ich sah zu ihm rüber. Vox. Das war sein Name. Vox Akuma. Er fing auf einmal an zu sprechen: „Und was machen wir jetzt?" Tch. Als ob ich jetzt anfangen würde, mit ihm zu reden. Nur weil wir hier eingesperrt waren, hieß das nicht das ich mit ihm zusammenarbeiten würde. Wenn wir hier rauskamen, würde ich ihn trotzdem töten. Ich sah mich erneut um. Es war eine schöne Ausstattung. Ich ging zur Küche. Im Kühlschrank und in den Schränken waren einige Zutaten. Also begann ich zu kochen. Ich hatte Hunger und in Gefahr war ich grade eh nicht, also warum nicht kochen? Ich entschied mich für Spaghetti mit Tomatensoße.

Als die Nudeln fertig waren, klatschte ich sie auf einen Teller, zusammen mit der Tomatensoße. Ich hatte auch Parmesan gefunden, welchen ich nun auf mein Essen streute. Der Dämon saß immer noch am selben Platz. Er hatte mich die ganze Zeit nur angestarrt. Was sollte er auch anderes machen? Ich hatte ihm beim Kämpfen so viel Schaden zugefügt, dass er nicht mehr aufstehen konnte. Er blickte auf mein Essen. Er ließ es sich nicht anmerken, doch ich konnte spüren, dass er ebenfalls Hunger hatte. Tch. Sollte er doch Hungern. Auf einmal hörten wir die Mädchenstimme wieder. „Ok ich denke ihr habt das alles ein bisschen verarbeitet. Shoto. Die erste Aufgabe ist für dich." Na toll. Was könnte ein Kind von mir wollen? „Deine erste Aufgabe ist... dich um Vox zu kümmern." Wie bitte?! Ich sollte mich um den Dämon kümmern. Tch. Klar. „Da du ihn so zugerichtet hast, darfst du ihn auch pflegen. Medizin, Verbandszeug und sowas sind im Bad. Gib ihm auch was zu Essen ok? Viel Spaß!" Schon verstummte die Stimme und ließ mich mit dem Dämon allein. Ich seufzte. Na gut. Wenn ich hier raus wollte, musste ich wohl auf sie hören. Ich schlurfte ins Bad.


Demon and Demon Slayer - Voxto (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt