4. Folter

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Achtung: Gewalt!

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"Sie hat mit einer anderen Frau sexuelle Zärtlichkeiten ausgetauscht.
Sie bekommt die Todesstrafe!", schreit Jungkook wütend in die Menge und ignoriert sein eigenes Geständnis großzügig, welches er letzte Woche noch Kim Taehyung machte...

Ich bin schwul.

Trotzdem kann Jungkook es hier nicht tolerieren, aus Gründen, die er selbst nicht versteht und auch nicht verstehen will, deswegen muss gleichgeschlechtliche Liebe bestraft waren. Sehr viel härter bestraft werden.
Ein einfaches Kopf abschlagen reicht ihm hier nicht.

Er will ein Exemple starten um jeden abzuschrecken.

"Wir beginnen klein. Hundert Schläge mit der Peitsche!", erklingt wieder die unheimliche Stimme des Königs und einer seiner Bediensteten befolgt seinen Befehl, ohne mit der Wimper zu zucken.

Alle schauen wieder zu und zucken jedes Mal zusammen, wenn das Leder auf die nackte Haut klatscht. Das ohrenbetäubende Schreien der unglücklichen Frau geht durch Mark und Bein, jeder einzelne dieser Bürger ist bis auf die Knochen traumatisiert.

Doch keiner kann dagegen etwas unternehmen.
Sie alle sind hilflos ausgeliefert.

Versteckt in der Menschenmenge befindet sich auch Taehyung, der gar nicht hingucken kann. Viel mehr gehen ihm die letzten Worte seines Freundes durch den Kopf.

Jungkook ist also schwul, wie entschuldigt er dann seine Taten?
Wieso liebt er es so sehr, unschuldige Menschen dieses Leid zuzufügen?
Wieso ist sein bester Freund nur so krank im Kopf?

Taehyung wird hier noch irre. Jede Sekunde das grelle Schallen der Peitsche, dass Geräusch vom zerreißenden Fleisch, darauffolgend das herzzereißende Schreien.

Kurzzeitig verliert die junge Frau sogar das Bewusstsein, kommt aber von den nächsten härteren Schläge wieder zu sich.

"Nach hundert Schlägen mit der Peitsche folgen hundert weitere mit dem Holzbrett!" Die Frau schreit um Hilfe, als sie das hört, doch wird verstummt von einem heftigen Schlag auf ihr Gesäß.

Taehyung kann sich nur schwer vorstellen, was für Qualen diese Frau gerade durchleben muss, was für Schmerzen und Blutergüße sie auf sich nimmt, nur mit dem Wissen, dass sie nicht mehr lebend aus dieser Situation rauskommen wird.
Auch diese Demütigung, die sie aushalten muss.
Folter vor der ganzen Stadt.

Taehyung könnte damit nicht umgehen.

Langsam gehen seine Augen zu Jungkook, der sich mit einem stolzen Lächeln im Hintergrund befindet und nur zuguckt. Seine Aufgabe ist es, die widerlichen Befehle zu geben, nicht auszuführen.
Was für ein Feigling.

Es ist grausam, so grausam. Er will sich gar nicht vorstellen, auf was für Ideen Jungkook noch kommt.

"Als nächstes werden nur Körperteile überdreht, denn ich bin ja kein Unmensch.", befiehlt Jungkook, als wäre er besessen.
Taehyung möchte weinen, er versteht diesen Jungen einfach nicht.

Müsste Jungkook sich nicht selbst foltern, wenn er so sehr Schwule und Lesben verabscheut?

Taehyungs Lungen und Hals sind staubtrocken. Sie stehen schon seit einer Stunde hier und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Seine Füße tun ihm schon weh, langsam hat er das Gefühl, er wird auch gefoltert.

Gefoltert beim Zwingen dieses schrecklichen Anblickes, gefoltert wegen dem langen Stehen und gefoltert, weil das dort oben seine Vertrauensperson ist, der diese krankhaften Gedanken auslebt, warum auch immer.

Die Schreie werden immer höher, immer gequälter. Auch ein lautes Knacken ist zwischendurch zu entnehmen, was ganz deutlich auf mehrere Knochenbrüche hindeutet.

"Das genügt!", schreit Jungkook und tretet nach vorn und sofort wird es still auf dem Platz. Die Frau atmet nur noch schwach, ihre Augen sind glanzlos, fast tot.

"B...bitte... bitte...töten sie mich endlich... bitte...", fleht sie kraftlos, doch Jungkook denkt gar nicht daran auf ihre Worte einzugehen, denn das hat die Frau nicht verdient.

Sie muss noch mehr gefoltert werden.

"Fesselt Sie an den Metallstuhl!"

Ein geschocktes Raunen geht durch die Menschenmasse auch Taehyung schluckt stark.

Das geht zu weit!

Er weiß genau, was jetzt kommt, jeder weiß es, denn dieser Stuhl ist die Hölle. Auf diesem sterben alle, keiner hat bis jetzt diese Hexenjagd durchgehalten.

"N...Nein! Nein... bitte nicht...! Tötet mich jetzt! Schlagt meinen Kopf ab, peitscht mich weiter aus, aber bitte setzt mich nicht dahin!", kreischt sie um ihr Leben.

Taehyung zuckt zusammen, beißt sich auf die Unterlippe und geht in die Hocke. Panisch krallt er die Hände in die Haare und versucht erneut nicht die Kontrolle zu verlieren.

Hat dieser Typ wirklich gar kein Herz?

Taehyung muss nicht hinsehen, um zu verstehen, was jetzt mit ihr passiert.

Sie wird an den Stuhl gefesselt, dann werden ihr die Haare rausgerissen, noch mehr Knochenbrüche folgen, ihre Haut wird mit Messerstichen ruiniert und wenn Jungkook wirklich einen schlechten Tag hat, dann werden dem Opfer bei lebendigen Leib die Finger- und Zehnnägel herausgerissen.

Taehyung hat das einmal erlebt, bis heute hat er es nicht vollends verarbeiten können.

Aber Jungkook scheint, genau heute so einen Tag zu haben.

"Sieht genau zu und bleibt normal im Kopf, sonst passiert euch genau dasselbe!", dröhnt es gedämpft durch Taehyungs Ohren.

Bis die Schreie komplett verstummen, bleibt Taehyung in der Hocke, sieht nicht einmal auf und drückt seine Ohren so stark zusammen, wie er nur kann. Nur kein Laut darf durch die Hände hindurch dringen.

Er versucht ständig, an den liebevollen Kookie zu denken, an seinen besten Freund und vielleicht auch an seinen kleinen Crush.
Ja, er hat sich in ein Monster verguckt.

"Hängt die Leiche an dem Mast auf, nackt!
Ihr Frauen, sowas findet ihr nicht schön! Nur die Männer! Hört ihr?!
Nur Mann und Frau darf sich lieben!"

Als er das hört, kann Taehyung nicht mehr den Mund halten. Das geht zu weit. Wie kann er noch eine Leiche aufhängen und sie so präsentieren?!

"ES REICHT!", kreischt Taehyung und alle Blicke liegen auf den aufgelösten Jungen.

Auch Jungkooks.

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𝐓𝐖𝐎 𝐖𝐎𝐑𝐋𝐃'𝐒 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now