15. Erkältungstee

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3rd person pov.

Als Louis an diesem Morgen aufwachte, fühlte es sich kaum so an für ihn.
Harry war bereits aufgestanden, also blieb Louis er für einige Minuten einfach weiter liegenblieb. Seine Nase war bis obenhin verstopft, sein Hals kratzte und kaum hatte er daran gedacht, musste er auch schon husten.

So war es die ganze Nacht ergangen und ihm tat Harry fast schon ein wenig Leid, weil er sich das die ganze Nacht anhören musste. Zu seiner Verwunderung lag dieser auch nicht mehr neben ihm, obwohl es noch relativ früh am Morgen war.

Das war eine weitere Sache, die er am Kranksein hasste. Abends konnte er nie direkt einschlafen und Morgens wachte er früher auf als sonst, obwohl er lieber den ganzen Tag liegenbleiben würde. Dem entsprechend brannten seine Augen auch jetzt noch.

Durch die Vorhänge fiel ein gedämpfter Lichtstrahl hinein, der ihm verriet, dass es wenigstens schon hell war.
Er fühlte sich, als hätte er drei Stunden geschlafen, obwohl er sich gestern extra früh ins Bett gelegt hatte.

Müde rollte er sich von der einen zur anderen Seite, verhedderte sich mehr oder weniger in seinem Schal, den er über Nacht getragen hatte und machte dann Bekanntschaft mit dem Boden, als er aufstehen wollte.
Jetzt hatte er nicht nur eine Erkältung, sondern auch einen blauen Fleck.
Dieser Morgen find ja wunderbar an...

Louis hatte gehofft, dass Harry durch den lauten Wumms wenigstens ins Zimmer kommen würde, um ihm dann vielleicht aufzuhelfen, aber es kam niemand.

Er wälzte sich dann also aus seiner Decke, die er mit auf den Boden gerissen hatte und ging benebelt ins Badezimmer.
Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass er noch schlimmer aussah als gestern. Sein Gesicht hatte zunehmend an Farbe verloren und seine Haare standen in alle möglichen Richtungen ab.

Als er aus dem Bad kam, lief er weiter ins Wohnzimmer nur um festzustellen, dass Harry auch dort nicht war. Wie ein Schlafwandler stand er dort einige Augenblicke in seinem Schlafanzug, ehe er realisierte, dass Harry nicht einfach so vor ihm auftauchen würde.
Müde, traurig, verwirrt und vor Allem krank ging er also wieder zurück ins Schlafzimmer.

Er hatte keine Ahnung wo Harry war, also kroch er einfach wieder auf das Bett und zog mit all seiner Kraft seine Bettdecke zurück zu sich nach oben.

Hunger hatte er keinen, was meistens so war, wenn er krank war. Dass er trotzdem etwas essen sollte, war ihm durchaus bewusst, aber gerade fühlte er sich einfach nicht danach.
Als er sich die Bettdecke wieder bis zum Hals hochgezogen hatte, hörte er plötzlich einen Schlüssel im Schloss.

Sobald die Person im Haus war, rief Louis: ,,Harry?"
Was seinem Hals ganz und gar nicht gut tat...
Wenige Sekunden später stand Harry mit einem Lächeln im Türrahmen: ,,Na? Guten Morgen, geht's dir besser?"
Louis schüttelte nur seinen Kopf, da sein Hals vom Rufen eben immer noch unglaublich weh tat.

,,Hab ich mir schon fast gedacht", antwortete Harry und hielt die Tüte mit den Sachen, die er eben gekauft hatte, hoch, ,,Ich war in der Apotheke."
Jetzt wurde Louis einiges klar und er bedankte sich leise.

,,Also", fing Harry an, als er die erste Box aus der Tüte nahm und sich aufs Bett setzte, um sie Louis in die Hand zu drücken, ,,Das ist Nasenspray."
,,Das hier", er musterte die Packung kurz selbst, ,,das ist gegen Husten. Und das hier sind Halsschmerztabletten."

Etwas überfordert mit dem ganzen Zeug, das vor ihm lag, schaute Louis zu Harry.
Wenig später füllte dieser ihm bereits den Hustensaft in das kleine Becherchen.
Louis' Nase war zwar verstopft, aber bei dem strengen Geruch des Saftes rümpfte selbst er die Nase.
Vorsichtig gab Harry ihm den Becher, um nichts zu verschütten, ehe er hinzufügte: ,,Komm schon, so schlecht schmeckt er gar nicht."

Wenig später schluckte Louis angeekelt den Saft und gab Harry dann den Becher zurück.
,,Hast du noch Taschentücher?", fragte er als nächstes und beantwortete sich seine Frage quasi selbst, als er einen schnellen Blick auf den Nachttisch warf, auf dem noch genau eine Packung lag.

,,Ich bringe dir welche mit und mache dir jetzt eine Tasse von unserem selbstgemachten Erkältungstee, damit wirst du bestimmt ganz schnell gesund, schließlich haben wir ihn mit ganz viel Liebe gemacht."
Louis musste Lächeln, als er sich daran erinnerte, wie sie die Kräuter gesammelt hatten.
Als Louis das Nasenspray nahm, verließ Harry das Schlafzimmer, um dann wenig später noch einmal schnell seinen Kopf durch die Tür zu stecken und Louis zwei weitere Taschentuchpackungen aufs Bett zu werfen.

Während Harry das Teewasser aufstellte, schmierte er Louis nebenbei noch ein Toastbrot, denn er war sich sicher, dass dieser heute noch nichts gegessen hatte.
Als der Tee wenig später fertig war, nahm er den Teller in die eine und die Tasse in die andere Hand.
Er fühlte sich fast schon wie ein Kellner, als er Louis sein Frühstück herein brachte.

Alleine an dem Strahlen Louis' Augen, als er sah was Harry mitgebracht hatte, konnte dieser erkennen, dass Louis durchaus Hunger gehabt hatte.
Während er das liebevoll zubereitete Toastbrot aß, kühlte der Tee auf dem Nachttischschrank noch ein wenig ab. Harry saß neben ihm auf dem Bett und hatte innerhalb weniger Augenblicke bereits Netflix auf dem Fernseher geöffnet.

,,Willst du was bestimmtes schauen?", fragte Harry dann, während Louis den letzten Happen seines Toastbrotes aß.
,,Eigentlich nicht...", brachte er leise heraus und wenig später lief der Vorspann eines Zeichentrick Filmes auf dem Bildschirm, der würde ihn sicher ganz schnell wieder gesund machen oder zumindest gute Laune verbreiten.

Obwohl Harry noch einige andere Dinge zu erledigen gehabt hätte, schaute er mit Louis zusammen den ganzen Film, damit dieser nicht alleine sein musste. Die anderen Sachen konnten schließlich warten.
Sie machten es sich auf dem Bett gemütlich und ab und zu schnäuzte Louis das ein oder andere Taschentuch voll, aber im Großen und Ganzen war es wirklich ein schöner Film gewesen.

Als der Abspann über den Bildschirm lief, sprang Harry auf und sagte dann: ,,Ich mache dir eine Suppe zu Mittag, ja?"
Louis nickte eilig, denn er hatte das Gefühl, dass sein Hals gerade genau das brauchte.

Er konnte gar nicht sagen wie dankbar er war, als Harry wieder in der Küche verschwand, um sich weiter um ihn zu kümmern, denn natürlich war es nicht selbstverständlich jemanden zu haben, der so fürsorglich war.

Nach einer Weile stand er schwankend wieder aus seinem Bett auf, ohne sich in irgendwas zu verheddern und ging dann in die Küche.
Der Geruch von Suppe und etwas anderem stieg ihm in die Nase, als er sich immer noch irgendwie benebelt an den Küchentisch setzte.

Wenig später setzte Harry sich ihm gegenüber und servierte ihm die Suppe, während er sich selbst etwas anderes gekocht hatte.
Und plötzlich fühlte er sich wieder wie ein kleines Kind, das glücklich seine Buchstabensuppe löffelte.
Harry lächelte nur, als Louis gierig die Suppe aß.

Je länger er so aufrecht saß, desto mehr breitete sich das Gefühl der Krankheit in ihm aus. Als er seinen Teller leer gegessen hatte, konnte er kaum noch einen klaren Gedanken fassen, irgendwie war alles so benebelt.
Harry räumte den Tisch ab und sah dann, dass Louis sich am Tisch abstützte, als er aufstand.

,,Alles in Ordnung?", fragte er sofort, während er die Teller in die Spülmaschine räumte und dann vor Louis stand, welcher auf seine Frage nur mit einem Nicken antwortete.
Prüfend legte Harry seine Hand an Louis' Stirn, ehe er ihm einen Kuss auf diese Stelle gab und sagte: ,,Ruh dich lieber noch ein bisschen aus, ich mache den Rest alleine."
Louis nickte und schlief wenig später noch einmal ein.

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Falls ihr oder eure Verwandten und Bekannten eine Erkältung haben (was ich natürlich nicht hoffen will), dann könnte ihr ihnen vielleicht mit einem selbstgemachtem Erkältungstee eine kleine Freude machen und wenn nicht, dann ist es als selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk bestimmt auch keine schlechte Idee;)
Also an alle die gerade wirklich eine Erkältung haben: Gute Besserung!:)

Zutaten für den Erkältungstee:

• 20 g Dost
• 20 g Thymian
• 20 g Holunderblüten
• 10 g Spitzwegerich
• 10 g Stockrosenblüten
• 10 g Salbei
• 10 g Gundermann

Larry-Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt