Es gibt kein Problem

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POV: Kai

Ich packte gerade meine Sachen zusammen, als ein mir unbekannter das Zimmer betrat. Verwirrt sah ich zu Marco, welcher aber nur mit den Schultern zuckte.

„Guten Tag, mein Name ist Dr. Elias Braun", sagte er an mich gewandt und reichte mir die Hand.

Leicht zögernd schüttelte ich diese.

„Entschuldigung, wer sind Sie?"

„Ich bin Psychologe, ich wurde von Ihrem behandelten Arzt geschickt", antwortete er mir freundlich.

Sofort wich ich ein paar Schritte zurück. „Nein danke, ich brauche keinen Psychologen". Meine Stimme zitterte leicht.

„Ich denke, Sie brauchen mich mehr, als Sie denken, Herr Havertz".

Wieder verneinte ich.

„Kai, was ist das Problem?", fragte mich nun Marco besorgt.

„Es gibt kein Problem". Lüge. Das Problem ist zu groß, um es auszusprechen.

„Herr Havertz, Sie wissen, dass Sie professionelle Hilfe benötigen. Ich lasse Ihnen vorerst meine Karte hier und rede nochmal mit Ihrem Arzt", mit diesen Worten verabschiedete er sich und verließ den Raum.

Erleichtert ließ ich mich auf mein Bett fallen.

„Kai, sei jetzt bitte ehrlich. Warum willst du keinen Psychologen? Dr. Braun schaut doch nett aus", fragte mich Marco.

„Ich will darüber nicht reden", sagte ich ohne jegliche Emotionen und packte fertig.

Immerhin würde Jule bald kommen und mich abholen. Zu ihm würde ich erstmals ziehen, bis es mir wieder besser geht. Ich wäre ja gerne so schnell es ginge wieder nach England geflogen, doch mein Arzt, Jule, sowie mein Team und mein Trainer erlauben es mir nicht, in diesem Zustand zurückzukehren. Das finde ich albern. Aber widersprechen hätte auch nichts gebracht und so kann ich immerhin einmal wieder Zeit mit Jule verbringen. Nicht lange danach öffnete sich die Tür und Jule und mein Arzt kamen herein.

„So Herr Havertz, es ist schön, dass ich Sie nun endlich entlassen kann".

Ich zwang mich zu einem freundlichen Lachen.

„Ja Harvey, es ist schön, dass du jetzt zu mir ziehst", sagte Jule und umarmte mich. Leicht angespannt erwiderte ich. Er sah mich zwar etwas verwirrt an, aber hinterfragte es nicht weiter.

„Kai ist alles gut?", fragte mich Jule als wir im Auto saßen.

„Ja", sagte ich etwas abwesend.

Ich zuckte zusammen, als ich auf einmal zwei starke Arme um sich spürte.

„Harvey ich sehe doch, dass es dir alles andere als gut geht. Sag mir bitte was los ist". Besorgnis schwankte in seiner Stimme mit.

„Ich will wirklich nicht darüber reden Jule", sagte ich und starrte weiterhin aus dem Fenster.

Ein Seufzen verließ den Mund meines besten Freundes. „Bitte nimm meine Hilfe an Kai, ich will nicht, dass es dir nochmal so schlecht geht", sagte er und fuhr los.

In meinem vorläufigen neuen Zuhause angekommen, schmiss ich mich sofort aufs Sofa und schloss meine Augen.

„Bist du Müde Kai?", fragte mich Jule.

Ich nickte nur.

„Willst du dann nicht nach oben ins Bett gehen?"

Diesmal schüttelte ich den Kopf. „Nein, ich will hier bei dir sein". Ich sah kurz auf und sah das der gebürtige Bremer leicht grinste.

„Ich hole dir eine Decke und was zu trinken und dann komme ich zu dir, ja?"

„Ist gut".

Er tat, was er sagte, und setzte sich dann zu mir. Ich legte meinen Kopf auf seinen Schoss und zog die Decke bis zu meinem Kinn. Jule wuschelte durch meine Haare.

Kai am Limit (Kai Havertz und Jule Brandt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt