59 | stay safe

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NAVEEN

Am Freitag Nachmittag wartete ich vor der örtlichen Higgins Highschool, angelehnt an Samuel Trents Wagen, während ich eine Zigarette rauchte.

Es war verrückt, wie anders diese Schule war im Gegensatz zu meiner damaligen aus der Southside ... Die Higgins Highschool war viel friedlicher, sauberer und unschuldiger ... Gewisse Erinnerungen von meiner Schulzeit holten mich ein, die ich lieber weiter verdrängen wollte.

Nach ein paar Minuten hörte ich die laute Schulglocke und kurz darauf strömten unzählige Schüler aus dem Gebäude.

Ich war mit Sam verabredet, weil wir zusammen zu einer Party fahren wollten.

Wie ein braver Schuljunge stolzierte er über den Schulhof und dann auf mich zu. »Na, du hübscher Mistkerl?«, rief er mir zu.

Ich zeigte ihm meinen erhobenen Mittelfinger.

»Warum so angepisst?«, fragte er, sobald er vor mir stehen blieb. »Freust du dich nicht, mich nach so langer Zeit wiederzusehen?« Er schob seine Unterlippe vor und blinzelte wie ein kleines Mädchen, dass unbedingt ihren Daddy davon überzeugen wollte, eine neue Barbiepuppe zu bekommen.

»Halt die Klappe. Ich bin nicht in Stimmung für deine Kommentare.« Ich ging um den Wagen herum zur Beifahrerseite und wartete, bis Sam die Tür an der Fahrerseite öffnete.

Er verschränkte die Arme auf dem Autodach und spähte von dort zur anderen Seite, wo ich stand. »Cam, wenn dir meine Kommentare schon zu viel sind, frage ich mich ernsthaft, wie du es die ganze Zeit mit Zach aushalten kannst.«

»Tja, siehst du Zach hier irgendwo?«

Er schüttelte verneinend den Kopf.

»Da hast du deine Antwort, Trent. Manchmal brauche auch ich eine Pause.«

Seufzend kramte er aus seiner hinteren Hosentasche seinen Schlüsselbund. »Kein Wunder, dass du mich so verzweifelt gefragt hast, ob du mich dieses Wochenende auf eine Party – irgendeine Party – begleiten kannst. Du brauchst wirklich verdammt viel Alkohol.«

Ich weiß.

Er schloss ungehindert den Wagen auf. Wir öffneten synchron die Türen, stiegen aber noch nicht ein. »Hey, wenn du magst, kann ich dir nachher jemanden vorstellen. Du wirst sie lieben, weil sie riesige–«

Ehe wir auch nur einen Fuß in das Innere traten konnten, wurde unsere Aufmerksamkeit von lauten Stimmen umgelenkt. Wir drehten unsere Köpfe zu Julia und einem anderen Typen, den ich zwar schon mal gesehen hatte, aber dessen Namen mir nicht einfallen wollte.

»Bitte lass mich einfach in Ruhe!«, rief Julia weinend, ohne sich umzudrehen.

»Julia, ich bitte dich!«, rief er im Gegenzug. Er joggte ihr hinterher, während es so schien, als ob sie vor ihm fliehen wollte. Ich war sofort alarmiert.

Fragend musterte ich Sam, doch dieser zuckte bloß unwissend und desinteressiert mit den Achseln, bevor er in seinen Wagen einstieg.

Ich tat es ihm nicht gleich. Stattdessen schlug ich die Tür zu und kam Julia entgegen, ohne Sams verwirrten Ausdruck zu beachten.

»Lee, geh nach Hause!«, forderte sie unter Tränen, die sie versuchte, wegzuwischen. »Es reicht!« Da ihre Hände auf ihre Augen gepresst waren, als sie zur anderen Straßenseite huschte, sah sie erst gar nicht, dass ich mich ihr näherte.

Fears Between UsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang