Ein Ski-Trip mit den Avengers (Adventskalender 2022)

24. Dezember

Tony musste sich später eingestehen, dass es vielleicht nicht unbedingt die beste seiner Ideen gewesen war, genau diese schwarze Piste zu wählen. Sie war ziemlich schmal und verlief an einem sehr steilen Abhang entlang. Schon bevor sie überhaupt richtig auf der Piste gewesen waren, hatte Pepper erste Zweifel daran geäußert, dass es so schlau war, dort schon am ersten Tag hinunter zu fahren, aber Tony hatte sich einfach nicht davon abbringen lassen. Er war zwar etwas eingerostet, dass musste er zugeben, aber sie waren schon den dritten Tag hier. Er fühlte sich bereit dazu, wieder eine schwarze Piste runterzubrättern. Brättern war bei dieser Piste das dümmste, dass man überhaupt hätte tun können. Auch das stellte Tony noch selbst fest. Dass es am besten war, noch ein paar Tage zu warten, bis er diese Piste fuhr, sah er aber nicht ein.

So begab sich unser Lieblingsmiliadär schließlich allein auf die steile, schmale und nicht gerade einfache Abfahrt. Pepper und Fury wollten nicht mitfahren, da sie doch ein wenig an ihren Leben hingen. Als die beiden ihn mehrer Male darauf aufmerksam machten, dass ein Sturz mehrere Meter in einen Abgrund nicht unbedingt gesund war, winkte er nur ab. Einer seiner Ironman-Anzüge würde ihn schon auffangen. Auf Peppers Frage hin, was Tony denn tun würde, wenn der Anzug ihn nicht rechtzeitig erwischte, antwortet Tony: "Höchst unwahrscheinlich... und wenn's doch passiert, hab ich halt Pech." Mit diesen Worten hatte Tony keinen Bock mehr auf das Gespräch und fuhr in Richtung schwarze Piste davon. Pepper und Fury schauten ihm noch kurz hinterher, machten sich dann aber auf den Weg zu einer anderen Piste. Hier oben warten brachte nichts. Und irgendwie würde Tony schon unten ankommen, selbst wenn es im freien Fall war.

Tatsächlich kam Tony auch unten an und das nicht ein mal fallend. Trotzdem verlief die Abfahrt ganz und gar nicht so, wie er sie geplant hatte. Am Anfang ging noch alles gut, nur wurde Tony irgendwann leider etwas übermütig und fuhr immer schneller. Sehr bald kam es, wie es kommen musste, und Tony legte sich in einer Kurve auf die Schnauze. Er bekam eine ganze Menge Schnee ins Gesicht, den Mund und sogar etwas in den Kragen seiner Jacke, aber bis auf ein paar blaue Flecken war er nicht verletzt. Wieder auf die Beine kommen stellte sich als sehr schwierig heraus, da Tony in einem noch immer ziemlich schnellen Tempo liegend die Piste nach unten raste. Seine Skier hatten sich schon längst von seinen Füßen gelöst und rutschten etwas langsamer hinter ihm her, bis sie irgendwann neben der Piste in den Abgrund stürzten. Tony rutsche weiter laut schreiend die Piste hinunter. Nach einer kurzen Weile traf er dann auf andere Skifahrer. Oder besser gesagt: er brätterte mit vollem Karacho in sie rein. Wie bei einem Strike im Bowling krachte Tony in die Beine der beiden Männer und riss sie um. Jetzt rutschten sie zu dritt schreiend auf ihren Hintern über die Piste.

Gute 10 Minuten später hatte sich das ganze zu einer Massenkarambolage entwickelt. Lawinengleich bewegten sich 13 Skifahrer und Snowboarder auf das Ende der schwarzen Piste zu, allesamt übereinander rollend und rutschend. Immer wieder versuchten einige, die ihre Skier oder ihr Snowboard nicht verloren hatten, wueder auf die Beine zu kommen, indem sie sich auf den anderen abstützten. Da die Stützen meist aber nach wenigen Sekunden schon wieder wegrutschten, endeten alle Versuche dieser Art damit, dass der jeweilige Wintersportler wieder auf seinem Arsch, Bauch oder der Nase landete. Für alle, die nicht teil der Lawine waren, sah das Spektakel sehr lustig aus. Es entstanden eine Menge Videos, die später auf TikTok, Instagram und Youtube landeten und sehr viele Klicks bekamen.

Eine gewisser Freddy Lounds, der auch gerade rein zufällig in der Nähe der schwarzen Piste herumlungerte und sich ganz bestimmt nicht in einem verschneiten Busch mit seiner Kamera verkrochen hatte, freute sich ebenfalls über Tonys Unfall. Daraus würde sich sicher eine supergute Story schreiben lassen. Er sah den Titel schon vor seinem inneren Auge: Tony Stark versucht, Skifahrer zu töten. Dämlich lachend schoss er ein Foto nach dem anderen. Er besaß wirklich ein außergewöhnliches Talent dafür, aus nichts Scheiße und aus dieser Scheiße dann noch größere Scheiße zu machen. Es grenzte an ein Wunder, dass er bei einer einigermaßen respektablen Zeitung (ohne seine Artikel mitzuzählen) war und nicht bei einem billigen Klatschmagazin. Tony aber hatte sich nach dem Artikel über ihn fest vorgenommen, Freddy so übel zu verklagen, dass nicht ein mal mehr ein Klatschmagazin ihn einstellen würde. Wenn Tonys Plan aufging, dann würde Freddy sich schon bald glücklich schätzen können, noch Witze auf Klopapier schreiben zu dürfen. Besagte Tätigkeit wäre von seinem jetzigen Job nicht unbedingt weit entfernt.

Währebd Tony unter einen Haufen Leute hervorkroch und Freddy sich in seinem Versteck ins Fäustchen lachte, befand sich die Skischülergruppe von Michael auf dem Weg zum Ochsengarten. Michael war zwar nicht unbedingt überzeugt davon, dass alle Mitglieder der Gruppe die Grundlagen schon gut genug beherrschten, überhaupt den Idiotenhügel hinunter zu fahren, aber er unterrichtete sie schon den dritten Tag und langsam aber sicher wurde es peinlich, immer auf der gleichen geraden Fläche zu üben. Sehr schwer war die Abfahrt vom Ochsengarten aber auch wieder nicht. Es würden schon irgendwie alle unten ankommen.

Durch Zufall, ob glücklich oder unglücklich war noch nicht klar, hatten Steve, Bucky und Sam zur selben Zeit ebenfalls vor, die Abfahrt vom Ochsengarten zu fahren. Steve hatte gehört, dass die Aussicht wunderschön sei und wollte sich jetzt selbst davon überzeugen. Sam und Bucky gaben keinen Fick auf die Landschaft. Die Beiden planten nur mal wieder das nächste Himmelfahrtskommando. Für den Fall einer weiteren Lawine hatte Steve seinen Schild dabei. Viel würde der wahrscheinlich nicht helfen, aber sollte er dieses mal wirklich verschüttet werden, könnte der Captain so wenigstens dafür sorgen, dass er nicht vom Schnee zu Muß verarbeitet wurde.

Als die drei am Ochsengarten aus dem Sessellift stiegen, wurden sie Zeugen eines sehr bizarren Schauspiels. Da saß Peter und versuchte allen Ernstes, sich so die Skier anzuschnallen. Er schnallte sich die Skier im sitzen an, weil er Angst hatte, sonst abzurutschen und nicht mehr bremsen zu können. Scott kämpfte gerade mit seinem zweiten Skier und Coulson versuchte zwar, zu helfen, war dabei aber nicht sehr erfolgreich. Irgendwann kriegte er es dann gebacken, auszurutschen und auf seinem Allerwertesten zu landen. Michael beobachtete das ganze nur mit ausgelaugtem Blick. Er hätte ja ernsthaft geholfen, hätte er nicht sowieso schon gewusst, dass diesen Idioten nicht mehr zu helfen war. Auf seine Tips hörten sie zwar, setzten aber alles völlig falsch um und beharrten dann darauf, genau das getan zu haben, was Michael gesagt hatte. Wenn Steve sich das Trauerspiel so ansah, fragte er sich, ob Michael nicht vielleicht auch ein Spuersoldier war. Ein ganz normaler Mensch konnte er jedenfalls nicht sein, denn ein normaler Mensch hätte schon längst Arschtritte verteilt.

Während Sam und Bucky sofort nachdem sie ihre Skier angeschnallt hatten losrasten, so schnell sie konnten jnd bereits nach weniger einer als einer Minute aus Steves Blickfeld verschwunden waren, entschied er sich dazu, lieber mit der Skischule mitzufahren. Es war zwar sehr unwahrscheinlich, aber Steve hoffte trotzdem, dass er so eine ruhige langsame Abfahrt machen und die Landschaft genießen konnte. Er hatte sogar extra seine Kamera mitgebracht, um Fotos zu machen. Wäre er hinter Bucky und Sam hergerast, hätte er nicht ein mal Zeit gehabt, auch nur einen Blick auf die Landschaft zu werfen. So fuhr Steve also zu den Skischükern und half Peter erst ein mal dabei, seine Skier anzuschnallen. Andernfalls hätte dieses Unterfangen wohl den Rest des Tages in Anspruch genommen und sie hätten die schöne Abfahrt vergessen können.

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FRÖHLICHE WEIHNACHTEN FREUNDE!!! Ja, ich weiß dass heute der 8. Januar ist, aber wen interessiert das denn bitte? Der Titel ist 24. Dezember, also beschließe ich jetzt einfach, dass nochmal Weihnachten ist. Das ist jetzt so, lebt damit. Wie, die Story wirde nicht regelmäßig weitergeschrieben? Alles Lügen!