Kapitel 18

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Die Tage meiner Suche nach Informationen vergingen wie im Flug und die Neugier über den Zweiten Stock der Bibliothek ergriff immer wieder meine Gedanken. 

Egal ob in der Freizeit oder wenn ich arbeitete es gab kein Augenblick, an dem ich nicht zur Treppe hochschaute und nach geheimen Wegen suchte.  

Weder unter der Treppe noch sonst irgendwo gab es eine Tür, dafür aber unzählige Bücher und Mahnungen von Matheus das ich zu unkonzentriert bin. Doch er hatte recht, ich war so überfüllt mit Sorgen, das ich mich nicht zusammenreißen konnte.

Neben Kaiden zu sitzen ist mittlerweile die reinste Qual, er schaut immer mal wieder zu mir rüber, seine Blicke spürte ich bis ins Mark und dennoch sprach er kein Wort zu mir.

Auch heute saß ich im Unterricht und ignorierte ihn so gut es ging, Frau Merlin ist auch nicht wieder zurückgekehrt und das Verschwinden von Peige verbreiteten sich in der ganzen Schule, das Geflüster und die Gerüchte machten mich verrückt. 

Das Schlimmste daran ist das ich niemanden sagen kann, was ich weiß, schon wieder musste ich etwas verheimlichen, aber wie konnte ich es so erklären das man mich versteht? Die Schuldgefühle drückte mich bis an den Meeresgrund.

Als ob das nicht genug wäre, habe ich inzwischen auch noch dauerhaft Kopfschmerzen und Alpträume, 

mittlerweile bin ich daran gewöhnt mich nachts zu übergeben und wie eine Leiche auszusehen.

Ein Papierschnipsel von Kaiden riss mich aus den Gedanken, verwundert öffnete ihn unauffällig.



ℎ𝑒𝑢𝑡𝑒 𝑛𝑎𝑐ℎ 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝑐ℎ𝑢𝑙𝑒 𝑇𝑟𝑎𝑖𝑛𝑖𝑛𝑔

Das hat mir jetzt noch gefehlt -mehr erniedrigende Stunde mit Kaiden.

𝗈𝗄𝖺𝗒

antwortete ich und schnipste ihm das Papier zurück. 



So schnell es ging verließ ich den Raum und aß ein Brötchen in der Mensa, um gleich wieder in die Bibliothek zu gehen, zum Glück war meine Schicht heute kurz. 

«Tag» sagte Matheus vertieft in ein Buch als ich an ihm vorbei ging 

«Was steht an?» fragte ich, meine unmotivierte Stimme war nicht zu überhören.

«Gleich kommen die Studenten in Reihen also kannst du den Stapel Bücher zurücklegen und an den Tresen gehen» 

Ich schaute nach hinten, mein Magen drehte sich vom Anblick des Berges, beim Gedanken auch noch Training mit Kaiden zu haben könnte ich erneut kotzen.

Als die ersten Schüler die Bibliothek betraten ging ich zum Tresen und lieh die Bücher aus, nebenbei schnappte ich mir dann immer ein Buch vom Stapel und stellte es in das richtige Regal doch ehe ich mich versah, standen schon neue Schüler an, die mich zwangen zurückzulaufen. Die Bewachung der Bücher war hier streng, alle Bücher sind voller Informationen, die nicht jeder außerhalb der Akademie wissen sollte, Matheus hatte mir sogar mal erzählt das es Schüler gab, die die Bücher gestohlen haben, um sie draußen zu verkaufen. 

Gestresst atmete ich tief durch und machte mich an die Arbeit. 

So ging es den ganzen Abend lang, ich hatte eigentlich eine kurze Schicht, aber wenn ich nicht alle Bücher austeile, wird mir Matheus wieder eine Rede über das Verhalten am Arbeitsplatz halten.

Endlich konnte ich die Bücher stehen lassen und für ein paar Minuten an die kleine Bäckerei gehen.

Wie wild versorgte ich die Studenten mit Kaffee und Gebäck während von Matheus keine Spur zu sehen war. 

Dreamcatcher - Verfluchtes Schicksal Where stories live. Discover now