Kapitel 29

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Der Mond war zum Glück hell genug doch die Kälte ließ mich es bereuen lassen keine Jacke mit genommen zu haben, ich legte meine Hände auf meine Arme und näherte mich langsam dem ersten Gebäude. Glücklicherweise war keine Menschenseele in der Nähe und machte es mir leichter unentdeckt zu bleiben.
Ich schluckte, als ich vor dem Eingangsbereich stand und schaute mich sicherheitshalber noch einmal um, dann legte ich die Karte ins Schloss woraufhin die Tür sich automatisch öffnete.
Zitternd atmete ich durch, bevor ich den Flur leise betrat, der mittlere Garten hier war von Mondschein erfüllt und erhellte mir jede Etage, die ich durch das Glas sehen konnte, damit auch eine Tür mit der glänzenden Nummer 003.
Ohne mein Ziel lange aus den Augen zu lassen ging ich schnell die Treppen ins zweite Stockwerk hoch als ich auf einmal noch bevor ich die letzte Treppe erreicht hatte, zwei Stimmen hörte. Sie kamen in meine Richtung woraufhin mein Herz anfing schneller zu schlagen.
Schnell drehte ich mich um und presste die Lippen zusammen, solange ich die Treppen wieder runter bretterte, ruckartig stellte ich mich rechts davon an die Wand und versuchte herauszuhören, was sie taten.
Die Jungs gingen die Treppen runter und mein ganzer Körper presste sich gegen die Wand als sie an mir vorbei gingen und zur anderen Seite abbogen, um das Gebäude schließlich zu verlassen.
Erst als die Tür sich wieder geschlossen hatte atmete ich zitternd wieder tief durch, mein Herz beruhigte sich langsam und meine Muskeln entspannten sich wieder.
Kurz drauf ging ich wieder die Treppen hoch und prüfte zweimal, ob die Luft rein war, bevor ich den zweiten Stock betrat und zu Kaiden's Wohnung schlich.
Als ich vor der Tür stand, benutzte ich die Karte und öffnete die Tür mit einem *Klick* um hineinzugelangen und sie sofort wieder hinter mir zu schließen. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch als ich es geschafft hatte.
Seine Wohnung war ebenfalls größer als meine aber lang nicht so wie Crissy's, ich ging weiter hinein und schaute mich genauer um, in der Mitte links stand ein großes schwarzes Doppelbett, rechts in der Ecke ein Schreibtisch und links davon ein Fernseher. Ich ging weiter und fühlte mich hier weniger eingeengt als bei mir, die Möbel waren genau so modern und teuer, wie bei der Party, doch alles war in einem dunkleren Ton gestrichen.
Rechts war ein weiterer Raum in der eine große Küche stand und eine weitere Tür hatte, das Badezimmer wahrscheinlich.
Ich fing am Schreibtisch an und öffnete die Schubladen, Papier, Stifte, Notizblöcke,
noch mehr Papier, uninteressante Materialien und nichts Merkwürdiges.
Als ich fertig war, ging ich weiter zu den Regal, ich suchte zwischen den Büchern, hinter ihnen und durchblätterte sie alle, nichts.

In andere Schubladen fand ich tatsächlich ein paar Dolche, doch das ist in einer Akademie mit Waffentraining und Vorbereitung auf Kämpfe nicht verwunderlich. Kein Beweis für Schattenträger Spuren. Ich gab noch nicht auf und schaute erfolglos unter dem Teppich, dann ging ich zum Bett und schaute unter dem Kissen, nichts. Ich versank langsam in Zweifel, vielleicht habe ich alles falsch verstanden? Soll ich mich einfach zurückziehen?
So gut es ging hob ich die Matratze und schaute runter, als mir etwas vom Mondlicht ins Auge reflektierte.
Neugierig griff ich nach dem Gegenstand und zog es mit mühe heraus, als ich auf einmal ein langes und schweres Schwert in der Hand hielt, in Schwarzer Farbe getaucht doch im Licht des Mondes schimmerte es wie versickertes Öl. Eine Waffe, die den Schattenträgern nur zu ähnlich war, die Schwarze Klinge gab mir einen unerfreulichen Erinnerungsschimmer vom Angriff an den Klippen. Mein Herz raste und das Bild von Mom -aufgespießt unter demselben Mondlicht ließ mich das Schwert loslassen, so dass es laut auf Boden fiel.
Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief durch bevor ich mich langsam niederkniete, um das Schwert wieder in die Hand zu nehmen, doch ich hielt inne, als ich plötzlich ein Klicken von der Tür hörte, mein Herz setzte ein schlag aus und ich erstarrte kurz, meine daraufhin folgende Panik aktivierte meine Sinne wieder und ich rannte in die Mitte des Raums, um nach einem Versteck zu suchen.
Die Tür gab einen weiteren Klick von sich und fing an sich leise zu öffnen, ich schwöre in dem Moment hatte ich die Kontrolle über meine Beine verloren, als ich mich blitzschnell links von der Tür gegen die Wand stellte. Hat Kaiden mitgekriegt das sein Schlüssel weg war? Wieso ist er so früh von der Party gegangen? Habe ich ein Fehler gemacht?
Mein Herz pochte so sehr, dass sie wie Wellen gegen meinen Kopf prallten, die Tür blieb, noch so weit auf das ich sehen konnte wer eintrat, doch ich hielt gänzlich den Atem an als zwei Personen in schwarzen Roben hinein schlenderten.
Ich legte mir die Hand über den Mund, um sicher zu sein kein Laut von mir zu geben, solange sich die Tür langsam wieder schloss.
In der dunklen Ecke rührte ich mich nicht, solange sie einfach mit dem Rücken zu mir standen und sich genau umschauten, mein Blick wanderte etwas weiter runter, als ich an ihnen zwei Scheiden mit Schwertern erblickte.
Ich unterdrückte die Tränen, als mich die stumme Panik förmlich verschlang und meine Knie weich wurden
«Wir durchsuchen alles» sagte eine Männliche Stimme
«Mach dir keine Mühe es ordentlich zu halten, er soll wissen das wir hier waren»
«Nero hat dazu nichts gesagt» widersprach der andere
«Das war Kasdeyas Befehl» gab er ihm zu verstehen, als dieser mit einer so tiefen Stimme schnaubte, dass es mich dazu gebracht hatte ein kurzes Wimmern von mir zu geben, mein Blut gefror zu Eis, als ihre Bewegungen erstarrten.
Mein ganzer Körper zitterte als sie sich langsam zu mir drehten und als sich unseren Blicken letztendlich trafen, hätte ich am liebsten angefangen zu schreien, wenn ich meine Stimme nicht verschluckt hätte.
Eiskalt durchfuhr mich ein Schauder, seine dunklen Augen waren furchteinflößend doch als er ohne zu zögern sein Schwarz aus der Scheide zog hatte ich keine Zeit ihn mir genauer anzusehen. Ich riss die Tür auf als der andere mir aus dem nichts ein schwarzes Pulver ins Gesicht schmiss, ich schaffte es rauszurennen und stolperte kurz, als ich anfing zu husten, meine Stimme versagte langsam also rannte ich einfach den Flur entlang.
Sie würden mich töten!
«Fang sie ein!» rief einer zum anderen woraufhin der Mann mit dem gezogenen Schwert mir hinterherkam, ich hätte es fast nicht bemerkt so leise waren seine Schritte.
Die Treppen sprang ich runter und stieß gegen die harte Wand, mein Kopf war mit Fragen überfüllt und mein Schluchzen verschlimmerte das halbherzige Atmen.
Auch die nächste Tür schlug ich mit meinem ganzen Körper auf als sich draußen meine heißen Lungen mit der kalten Luft vermischte und sich mit dem stechenden Schmerz verbündete.
Ich versuchte zu schreien, um Hilfe zu rufen doch meine Stimme war nicht vorhanden, es war wie in einem Alptraum.
Auch der Schattenträger hinter mir verließ das Gebäude und fing mich sofort in seinem Blick ein, schnell lief ich weiter in die Richtung anderer Wohnheime, zu Crissy oder zu irgendjemandem!
Plötzlich hielt ich an als ein weiterer Schattenträger, aus dem nichts auf meinem Weg erschien, Verzweiflung und Angst erschütterten mich als er einfach dastand und mich unter seiner dunklen Kapuze anstarrte.
Ich musste umdrehen und rannte in Richtung Bibliothek, was hatte das Ganze zu bedeuten? Wie haben es Schattenträger in die Akademie geschafft? Was wollten sie bei Kaiden?!
Meine Lungen brannten doch, wenn ich anhalte, sterbe ich.
Tränen umschlungen mein heißes Gesicht und ohne es bemerkt zu haben stand ich schon vor den weißen Treppen, ich schluckte den Schmerz hinunter und zog mich die Treppen hoch doch die Tür die ich verzweifelnd versuchte zu öffnen war verschlossen, ich wollte vor Wut schreien, doch wieder kam kein Ton raus.
Was habe ich mir dabei gedacht? Ich rüttelte und hämmerte gegen die Tür, doch niemand war da, mir wurde bewusst das ich alleine war, und das mir keiner helfen würde.
«Ich finde das unglaublich witzig, wie ihr alle gleich seid» sagte eine raue Stimme hinter mir, augenblicklich drehte ich mich um und schaute auf den Mann herab.
Er ging eine Stufe hoch woraufhin ich mich fester gegen die Tür drückte,
«Ihr alle reagiert gleich» fuhr er fort «rennt um euren Leben, schreit und bekommt doch keine Hilfe.» mit seiner dunklen Stimme lachte er «Spiel mit mir fangen, bis ich dir die Kehle durchschneide»
Er rannte los und mir blieb nichts weiteres übrig als von der Seite runterzuspringen,
der Schmerz fuhr kribbelnd durch meine Beine, als ich am Boden abprallte, doch ich biss die Zähne zusammen und zwang mich wieder hoch, um weiter zu rennen.
Wie viele Schattenträger sind hier denn?
Meine Gedanken wurden abgebrochen als der Schattenträger von vorhin mir wieder den Weg versperrte und mich hinter die Bibliothek lenkte.
Ich wurde immer weiter zurückgedrängt, rechts von mir tauchte auf einmal ein Schatten auf, ich schaute beim Laufen zur Seite und sah, wie ein Schattenträger anfing mich einzuholen, kurz darauf erschien ein weiterer links von mir im selben Tempo.
«Nein! Bleibt fern! Ich beanspruche sie für mich!» rief eine Stimme hinter mir und ließ mich vor Schreck schneller laufen.
Sofort zogen sich die zwei Schatten von mir zurück doch blieben nicht weit, ich wollte kurz zurückblicken, als ich auf einmal gegen etwas weiches stieß und mit Wucht auf die Wiese zurück viel. Nicht mal jetzt konnte ich vor Schmerz schreien.
Schwer atmend riss ich meine Augen wieder auf und schaute hoch auf eine Buschwand, mein Weg war abgesperrt also drehte ich mich um, doch es war zu spät, ich wurde umzingelt.
Fünf von ihnen waren vor mir, doch wer weiß wie viele sich noch irgendwo Versteckten?
«Was ist los? Wieso wärst du dich nicht? Du bist doch eine Auserwählte! Musst du nicht etwas draufhaben?» sagte der größte von ihnen in der Mitte.
Ich wollte sprechen doch meine Stimme war immer noch nicht zurück, stattdessen flossen meine Tränen und mein Körper zitterte, solange ich versuchte, langsam wieder aufzustehen
«Du sagst nichts? Scheinst deine Stimme verloren zu haben, dich zu fragen, wieso du in dem Zimmer warst, bringt dann wohl auch nichts» stellte er fest doch wartete noch einen Moment in der Hoffnung ich würde ihm widersprechen, doch ich konnte nicht woraufhin er stöhnte und langsam auf mich zu ging «Dann nützt du mir nichts» sagte er und schwang sein Schwert im Handgelenk.
Was soll ich tun? Mein Körper war erschöpft und mein Geist verängstigt, doch etwas anderes fing an in mir zu flüstern, ich erstarrte und hörte, wie es meinen Namen rief
«Faye
Ich schaute auf meine zitternde Hand, an der mein Ring ruhte, wie ein Geistesblitz fühlte ich schon förmlich, wie sich die mir bekannte Klinge in meiner Hand anfühlte. Ich versuchte die Worte auszusprechen doch meine Stimme versagte, ich versuchte es erneut so lange der Mann langsam näher kam und mich begutachtete, das Flüstern wurde lauter und ich versuchte es wieder, und wieder bis meine fast nicht hörbare Stimme durch die unsichtbare Wand aus Magie drang
«Gwyneth erscheine» schaffte ich es heiser zu flüstern woraufhin der Ring leuchtete, Energie durchströmte kurz darauf mein gesamter Körper und ehe ich mich versah, hatte ich eine Klinge in der Hand, meine Klinge.
«Göttliches Werkzeug?» fragte der Mann und hielt inne «Also kann es doch spannend werden» sagte er grinsend und schloss auf einem Schlag die letzten Meter zwischen uns.
Mit Anlauf schlug sein Pech schwarze Klinge gegen mein helles Schwert und ließ mich allein damit schon heftig zurücktreten,
wieder und wieder schlugen unsere Schwerter gegeneinander und erfüllte die Gegend mit den schallenden Geräuschen des Metalls.
In meinen Gedanken suchte ich nach einem Ausweg, solange ich mit all meiner Willenskraft seine Versuche mich umzubringen abdeckte, ich griff nach jedem Faden und damit die einzigste Technik die ich mir angeeignet hatte.
In dem mir passend erscheinendem Moment blockte ich sein Angriff von oben und ging auf ein Knie, kurz darauf drehte ich mich näher an seinen Körper doch anstatt ihn nur zu schneiden steckte ich mein Schwert in seine Brust, er stöhnte schmerzvoll, das Gefühl von seinem Fleisch, von seinen Rippen, durch die ich gestochen habe, brachte Übelkeit in mir auf, doch dann erhob er plötzlich sein Bein und rammte mir sein Knie in den Bauch.
Ich viel weit weg von ihm auf den Boden und spürte den Schmerz der wie eine Welle durch meinen Körper floss, ich bekam keine Luft, als wäre sie mir in den Lungen stecken geblieben.
«Miststück!» Beleidigte er mich und hielt sich die Wunde, aus der das Blut auf seine schwarze Lederrüstung sickerte «Das reicht, wir übernehmen den Rest» sagte einer aus der Gruppe, doch er schüttelte den Kopf und ging auf mich zu «Nein ich beende das» meinte er keuchend und kam wieder langsam auf mich zu, solange ich es endlich wieder geschafft hatte Luft zu holen. Ich versuchte mich aufzurichten doch alles in mir verkrampfte, ich war schweißgebadet und selbst das Schreien war zu viel verlangt.
Er erhob sein Schwert über mir bereit, um mir den Gnadenstoß zu geben, solange ich nur dabei zuschauen konnte.
Archon? Wieso hilfst du mir nicht? -Waren meine letzten Gedanken, als er zuschneiden wollte. Ich schloss die Augen als urplötzlich etwas Schwarzes wie eine Explosion vor mir aufblitzte und den Schattenträger zurückstieß.
Ich sah schockiert nach oben, als jemand mit dem Rücken zu mir stand, ich bemerkte meine wilde Atmung die verstummte als er zu mir zurück schaute.
Seine tiefen Augen, die mich scharf trafen, würde ich selbst in der dunkelsten Ecke dieser Welt erkennen können.
Er kniete sich zu mir und legte seine Hände auf meine zitternden Wangen «Faye bist du verletzt? Hörst du mich?» fragte er mit einer ruhigen Stimme woraufhin ich schluckte und fast nicht bemerkbar nickte. Er sah zwischen meinen Augen umher als er sich auf einmal sein Hemd auszog und es um meine Schultern legte «Bleib hier» sagte er mit nackter Brust und stand wieder auf.
Mein Blick verfolgte ihn, als er sich zu den Schattenträger umdrehte, die sich um den gefallenen Kameraden versammelt hatten und auf sein Schwert blickten das er im gleichmäßigen Rhythmus im Handgelenk schwank
«Das ist unser Ziel» meinte einer der vier und sprach seinem Namen missachtend aus «Kaiden Antley»
Sie zogen ihre Schwerter und liefen gleichzeitig los.
«Vier gegen mich? Ist das nicht unfair? Ihr solltet Verstärkung rufen» sagte er mit einer so kalten Stimme, dass ich sein Hemd mit der Hand umklammerte.
Die Schattenträger beeindruckte es jedoch nicht «Wieso so selbstsicher?» fragte einer von ihnen, solange die anderen ihn umkreisten, Kaiden erhob sein Schwert und schien größer zu werden
«Weil ich verdammt angepisst bin» knurrte er mit einer gefährlich tiefen Stimme und ließ mich zusammenzucken.
Sie zögerten kurz doch sobald einer von ihnen den ersten Schritt machte folgten ihm die andern und griffen gleichzeitig an.
Kaiden wich dem ersten aus und schlug dem nächstem sein Schwert kaltblütig in den Magen, kurz darauf erwischte er den nächsten und schlug sich mit zwei gleichzeitig herum. Die meisten Angriffe konterte er lieber, anstatt ihnen aufzuweichen, meine Beine zitterten und ich scheiterte beim Versuch aufzustehen, jeglicher Fokus war auf Kaiden gerichtet, keiner ihrer Attacken fügten ihm großen Schaden zu also fingen sie an Schattenmagie zu benutzen.
Dem nächsten Opfer von ihm stach er sein Schwert direkt ins Herz woraufhin sich seine Ölige Waffe mit dem rot des Blutes vermischte.
Es dauerte keine Sekunde, bis er den nächsten Angriff kontern musste und einen Schnitt gegen den Arm abkriegte.
«Krepier!» rief der Schattenträger wild doch bekam im Gegenzug ein glatter Schnitt durch die Kehle ab, auch er viel zu Boden so lange die leichten Spritzer Kaiden's Haut befleckten. Das Blut der Leichen sickerte in die Erde als nur noch zwei übrig waren.
«Hohl Verstärkung» sagte einer, woraufhin sein Komplize nickte und in die entgegengesetzte Richtung sprintete, ich knirschte schon mit den Zähnen als Kaiden auf einmal verschwand, einfach vom Erdboden verschluckt, wie ich es schon einmal gesehen hatte.
Einen Moment später in dem wir uns irritiert umschauten erschien er plötzlich vor dem Schattenträger der versuchte zu entkommen und trennte ihm mit einem Schlag den Kopf vom Leib.
«Cristan!» schrie der letzte übrig gebliebene doch sein Freund viel auf den Boden und Kaiden schaute schauderhaft in seine Richtung. Ich bekam Gänsehut und schob mich auf Reflex weiter in den Hintergrund.
Seine nackte Brust war mit Blut bespritzt und das auf ihn fallende Mondlicht ließ seinen brennenden Blick wie kalte Diamanten erstrahlen
«Auf ein Wiedersehen» sagte der letzte Schattenträger durch zusammengebissenen Zähnen und nahm eine schwarze Kugel in die Hand.
Schleunigst rannte Kaiden zu ihm und Schwang das ölige Schwert doch der Mann schmiss die Kugel auf den Boden woraufhin ihn eine schwarze Rauchwolke verschlang und Kaiden's Klinge bloß den übrig geblieben Dampf in zwei schnitt.
Schwer atmend stand er da und knirschte mit den Zähnen, bis er sich wieder richtig aufrichtete und sein Blick um die Gegend schweifen ließ. Als er sich sicher war das keiner übrig geblieben war öffnete er seine zur Faust geballten Hand und schlich langsam zu mir.
Nein warte -hätte ich am liebsten gesagt doch meine Stimme war immer noch verschlossen.
Ich schluckte fest und drückte mich gegen die Mauer, solange ich den Kopf schüttelte und ihm in die kalten Augen sah, er hörte nicht auf mich und steckte seine blutige Klinge zurück in die Scheide, um sich wieder zu mir zu knien
«Hör mir zu, wir müssen hier weg» sagte er ernst doch viel weicher als zuvor, er griff nach meinen Händen, doch ich versuchte ihn weg zu drängen, ich war in Panik und hätte keine richtigen Sätze bilden können, wenn ich in der Lage wäre zu sprechen.
Mein Atem war abgeschnitten und sein Blick ließ ein Funken Sorge aufblitzen.
Auf einmal nahm er etwas aus seiner Hosentasche und ließ mich kurz innehalten, ich schaute ihn fragte an als er mir eine Tablette zeigte
«Es wird dir helfen» meinte er und suchte mein Blick, doch ich schüttelte hastiger den Kopf, meine Hände zitterten, wie verrückt, doch ich vertraute ihm nicht.
Er streckte seine Hand näher an meinen Mund, doch ich drehte mich weg, ich schüttelte den Kopf abermals
«Bitte» meinte er etwas eindringlicher doch ich protestierte. Er blieb für eine Sekunde reglos und dachte nach, ich schaute ihm wieder in die Augen als er die Tablette plötzlich selbst in den Mund nahm
Was-? Ich schaute ihn irritiert und überrascht an doch ehe ich verstand, was er vorhatte, zog er mich an sich und presste seine Lippen auf meine. Eine Welle aus Adrenalin durchfuhr mich und raubte mir den Atem, ich legte meine zitternden Hände auf seine Brust doch hatte keine Kraft ihn weg zu stoßen. Stattdessen drückte er mich mehr gegen die Wand und hielt seine Hand gegen meinen Hinterkopf, um mich still zu halten. Unser heißer Atem vermischte sich, woraufhin er seine Zungen in meinen Mund schob und ich ungewollt die Tablette nahm, die er mich zwang zu schlucken.
Langsam ließ er wieder los woraufhin ich nach Luft schnappte und alles plötzlich verschwommen wahrnahm. Mein Körper beruhigte sich auf der Stelle, doch verlor dabei das Bewusstsein, kurz wachte ich wieder auf und schaute hinauf in seine Türkisen Augen die streng nach vorne Blickten. Mein Kopf lehnte gegen seine warme mir nahe Brust, wohin trug er mich?
Ehe ich mich umsehen konnte, viel ich wieder in den Schlaf und spürte, wie seine starken Arme mich fester an ihn drückten.


Mein Bewusstsein schwankt immer wieder zwischen halbwach und dem Schlafen doch in den kleinen Lücken meines da seins speicherte ich die Informationen sorgfältig ab.
Das Erste, was ich wahrnahm, war das helle Tageslicht und das Rauschen des Meeres.
Danach konnte ich kurz meine Augen öffnen und schaute zur Öffnung des weißen Zeltes, in dem ich lag.
Leise konnte ich auch zwei Stimmen hören -eine davon kannte ich, es war Kaiden's.
Er erschien genau in meinem Sichtfeld, stand aber weiter vorne am Strand und diskutierte mit jemandem der dieselbe schwarze Ausrüstung trug wie er
«Kaiden ich kann nicht!» hörte ich seinen Freund sagen
«Du musst! Ich kann sie da nicht hinein ziehen sie kann nicht mal kämpfen!»
«Dann bring es ihr bei!»
«Wie denn?» sagte Kaiden und streckte die Arme auseinander
«Hier» erklärte der unbekannte und verschränkte zuckend die Arme
«Hier? Einen sichereren Ort gibt's nicht!» meinte er sarkastisch und stemmte die Hände an die Hüften «Sag mir lieber, ob du ihr Fluch brechen kannst»
«Ihren schon fast vollendeten Fluch? Klar, kein Problem noch etwas?» antwortete er ebenfalls ironisch.
Kurz blieben sie beide still und schauten auf den Sand unter ihren Füßen
«Okay ich mach's, aber du musst, bevor sie etwas merkt, den verantwortlichen von dieser Welt schaffen»
Kaiden schaute langsam hoch und nickte schließlich, einen kurzen Moment schwiegen sie noch bevor sie sich direkt auf mich zu bewegen.
Instinktiv wendete ich mich von ihnen ab und schloss die Augen was sofort dafür sorgte das ich mein Bewusstsein erneut verlor -das letzte, was ich noch spürte, war warme Magie, die mich umschlang und mir ein wohliges Gefühl gab doch dann-

Dreamcatcher - Verfluchtes SchicksalWhere stories live. Discover now