Kapitel 13

33 3 5
                                    

Seijas Sicht

Immer noch Weinend lag ich auf dem Bett, als Riku mir die Handschellen löste. Wieso hatte er das nur getan? Was hatte ich verbrochen, dass mich dieser Mann so sehr bestrafte? Ich war doch gerade so glücklich gewesen, wieso nahm er mir das alles wieder weg? Ich hatte nicht die Kraft aufzustehen und so rollte ich mich einfach auf der Matratze zusammen und ließ meinen Tränen weiter freien lauf. "Na komm, du musst dich waschen gehen!" Riku nahm mich am Handgelenk und zog mich vom Bett und auf die Beine, auch wenn ich jetzt hätte fliehen können, fehlte mir nach dieser Sache einfach der Mut. Er zog mich die Treppe nach unten und lief mit mir zum See, der in der Nähe war. "Solltest du weglaufen, vergiss nicht das ich schneller bin als du!" Riku ließ mich los, sofort sackte ich auf den Boden und konnte nicht aufhören zu weinen, wieso hatte er das nur getan?!

Ich blickte aufs Wasser und hatte keine Ahnung wie mein Leben in Zukunft weiter gehen sollte, die ganze Freude die ich in den vergangenen neun Jahre hatte, hatte mir Riku in nur einer Sekunde genommen! Ich sah mich um, außer den Wälder und Wiesen war sonst nichts in der Nähe, wo hatte mich dieses Schwein nur hin gebracht? Kurz sah ich zu diesem schäbigen Haus, in dem er mich gefangen hält und fragte mich, ob mich überhaubt jemand finden würde? Langsam stand ich auf und lief einfach mit samt Klamotten in den See, es war mir egal ob ich die Klamotten noch länger anbehielt, ich wollte einfach nur den Dreck von Riku nicht mehr an mir kleben haben! Ich drehte mich zu Riku um, er stand mit verschränkten Armen am Ufer und ließ mich keine Sekunde aus den Augen. "Sie werden dich kriegen..." Murmelte ich, lief wieder zum Ufer und wollte einen Stock aufheben, der in meiner Nähe lag. "Denk nicht mal dran!" Riku nahm mich am Handgelenk und zog mich wieder mit ins Haus. "Wenn du mich wirklich lieben würdest, so wie du es sagst, dann hättest du das eben nicht getan..." Ich lief mit ihm die Treppe nach oben und wurde von ihm ins Zimmer geschubst. "Dir muss man erst Manieren bei bringen, dass ist das große Problem dabei!" Er schlug die Tür zu und schloss ab. "Solltest du versuchen abzuhauen, wirst du sehen was du davon hast!" Ich hörte wie er die Treppe nach unten lief und wenig später mit seinem Auto weg fuhr.

Wenigstens konnte ich mich jetzt frei bewegen, sofort lief ich zu der kleinen Nische in der er meinen Ehe Ring geschmissen hatte, konnte ihn aber nirgends finden. "Paska!" Sofort liefen mir wieder neue Tränen über mein Gesicht, ich schmiss mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht in dem Kopfkissen, so außerhalb wie dieses Haus stand würde mich bestimmt nie einer finden... Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und überlegte wie ich hier raus kommen konnte, jetzt war Riku nicht da, das hieß ich könnte dieses Zimmer genauer nach einem Fluchtweg durchsuchen und darauf hoffen das ich diesen hier auch fand. Alles was ich bloß noch wollte war zurück zu meiner Familie, ich wollte mir gar nicht ausmalen was meine Kinder dachten, sie mussten doch mittlerweile schon glauben das ich sie nicht mehr lieben würde.Ich sprang vom Bett und durchsuchte jede noch so kleine Möglichkeit, durchs Fenster würde ich nicht passen, auch wenn es einen Spalt auf ging, die Tür war verschlossen, durch die Wände und den Boden würde ich auch nicht kommen. Das Fenster an der Decke war nicht einmal erreichbar auch wenn ich das Gerümpel zusammen stellen würde, würde ich mir eher den Hals brechen als hier raus zu kommen. Seufzend ließ ich mich auf die Erde sinken. *Samu hol mich bitte hier raus, ich bitte dich, wenn du wüsstest wie schlimm das ganze ist* in Gedanken versunken merkte ich gar nicht wie die Zeit dahin raste.

Die Tür wurde erneut aufgestoßen und Riku kam wieder ins Zimmer gelaufen. "Da das du dich nicht erkältest und das du mir nicht verhungerst!" Er stellte eine Tüte aufs Bett und sah mich an. "Lieber sterbe ich!" Nun sah ich ihn endlich an und hätte ihm am liebsten ein Messer in den Bauch gerammt. "Na, na ich möchte doch noch ein paar schöne Jahre mit dir verbringen!" Er zog mich auf die Beine und schmiss mich aufs Bett. "Zieh die Klamotten an!" Ich schüttelte den Kopf und schmiss die Tüte mit samt Inhalt in eine Ecke. "Seija, Seija wann lernst du es endlich!" Er gab mir eine Ohrfeige und hob danach die Tüte wieder auf. "Wenn ich wieder komme, möchte ich das du meine Klamotten an hast!" Ich starrte an die Wand, Tränen liefen mir über mein Gesicht, wieso ist Riku nicht einfach in Kanada geblieben? Wieso?! Was war nur mit ihm los, dass er sich so verändert hatte? Er war doch ein so guter Mensch gewesen, auch wenn er mir Fremd gegangen war, hatte er doch sonst immer sein Herz am rechten Fleck gehabt... Ich spürte Rikus Lippen an meiner Wange und kniff meine Augen zusammen, bitte nicht schon wieder... Ich hörte die Zimmertür und einen Schlüssel, der sich im Schloss bewegte und öffnete vorsichtig meine Augen. Erleichtert Atmete ich aus, als ich sah das Riku weg war! Langsam stand ich wieder auf und suchte erneut die Ecken nach einer Möglichkeit ab, wie ich endlich fliehen konnte. Mit meinen Fäusten hämmerte ich gegen die Wand, wieso konnte denn nicht einfach ein Loch in einer Wand sein, wieso?!

You are mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt