Kapitel 80

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Seijas Sicht

Die Monate vergingen wie im Flug und Samu war jetzt schon mehrere Wochen auf Tour. Es machte mich ein wenig nervös und auch traurig, wenn ich daran dachte, das Jonne mit dabei war! „Hey Seija, woran denkst du jetzt schon wieder?" Meine beste Freundin saß mit mir zusammen auf der Couch und sah mich mit gerunzelter Stirn an. „Ich weiß auch nicht, aber Jonne mit auf Tour ..." Shelly legte ihre Hand an meine Schulter und lächelte schwach. „Süße Mikko ist doch die ganze Zeit dabei, er hat bestimmt ein Auge auf ihn!" Ich seufzte, stand auf und lief zum Fenster, vorsichtig strich ich über meinen inzwischen ziemlich dicken Bauch. „Da ist noch was anderes, stimmts?" Shelly stellte sich neben mich. Ich seufzte erneut und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht, ehe ich nickte und sie ansah. „Shelly, ich möchte wieder zurück nach Hause!" Meine beste Freundin zog mich in ihre Arme und drückte mich fest an sich. „Ich habe aber Angst, das, wenn wir zurückgehen, das wir uns dann wieder länger nicht sehen ..." Shelly löste sich von mir und sah mich ernst an. „Ach süße, das ist quatsch, außerdem habt ihr ja hier ein schönes Ferienhaus, in dem ihr jederzeit Urlaub machen könnt!" Ich lächelte und sah mich kurz um. „Da hast du recht, auch wenn ich weniger pling, pling mag liebe ich dieses Haus!" Ich setzte mich auf einen Stuhl, nahm mein Handy in die Hand und sah wieder zu Shelly. „Heute spielen die Jungs in Helsinki, aber bekomme ich so schnell noch einen Flug?!" Meine beste Freundin zog ihr Handy aus der Tasche und lief hinaus in den Garten, verwirrt sah ich hinter ihr her, als mir Harrys Privatflugzeug einfiel. „Ist Tante Shelly schon weg?" Mija kam zu mir und sah mich ein wenig enttäuscht an. „Nein, ich glaube, sie telefoniert mit Harry!" Meine Tochter setzte sich neben mich und sah mich neugierig an. „Wieso?" Ich musste lachen und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. „Weil wir wieder nach Hause fliegen!" Ihre Augen begannen zu leuchten. „Zu Papa und zu Oma?" Lächelnd nickte ich. „Ja zu Papa, Oma, Mikko und den anderen verrückten aus unserer Familie!" Klatschend sprang meine Tochter vom Stuhl und rannte so schnell es ging die Treppe nach oben, ich wusste das es nicht lange dauern würde, bis meine anderen Kinder hinter mir standen. „So das wäre geklärt, du kannst mit Harrys Flugzeug fliegen!" Shelly nahm mich erneut in den Arm und sofort schossen mir Tränen aus dem Gesicht. „Danke ..." Murmelte ich und drückte sie an mich. „Da nicht für, aber jetzt macht euch fertig Harry wird gleich hier sein!" Ich drückte meine beste Freundin noch einmal fest an mich, ehe ich nach oben lief und ein paar Sachen zusammen packte, die ich mitnehmen wollte.

Samus Sicht
Erneut versuchte ich bei meiner Frau anzurufen, aber wieder ging nur die Mailbox dran. „Paska!" Fluchend schmiss ich mein Handy auf den Tisch und begann nervös auf und ab zu laufen. „Samu bitte, du machst uns alle noch verrückt!" Osmo sah mich genervt an, was mich seufzen ließ. „Samu, es wird ihr schon nichts passiert sein, bestimmt ist nur ihr Akku leer!" Mikko legte seine Hand auf meine Schulter, aber diese schüttelte ich sofort wieder ab. „Das habt ihr beim letzten Mal auch gesagt und dann war es doch ganz anders gewesen!" Fluchend ließ ich mich auf die Couch fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Paps, ich kann ja weiterhin versuchen sie anzurufen!" Ich spürte wieder eine Hand auf meine Schulter und sah Jonne mit Tränen in den Augen an. „Jonne hat recht, wir sollten langsam mal auf die Bühne gehen, wir können unsere Fans nicht ewig warten lassen!" Raul sah mich mitfühlend an, aber wie bitte sollte ich mich auf der Bühne konzentrieren können? Ich holte tief Luft und nickte anschließend. „Sagst du mir Bescheid, wenn du deine Mutter erreicht hast?" Ich sah meinen Sohn an, er nickte und nahm mich kurz in die Arme. „Versprochen!" Murmelte er leise. „Also gut, dann wollen wir mal!" Leise seufzend stand ich auf, wir machten unser Ritual und liefen anschließend einer nach dem anderen auf die Bühne. „Wir sagen dir sofort Bescheid, wenn wir sie erreicht haben!" Mikko drückte noch einmal meine Schulter, was mich ein wenig lächeln ließ. Langsam lief ich auf die Bühne und begann die Melodie von Hurtsville zu spielen, die Fans jubelten uns zu immer wieder blickte ich zu Mikko und versuchte mich weiterhin auf den Text zu konzentrieren. Janne stellte sich neben mich und sah mich ein wenig unsicher an, aber ich konnte nur mit den Schultern zucken, da Mikko immer wieder mit dem Kopf schüttelte. Janne drückte kurz meine Schulter und nickte mir aufmunternd zu. Ich holte tief Luft, eigentlich hätte ich mit dem Publikum sprechen sollen, so wie ich es auf jedem Konzert tat, aber stattdessen fing ich an die Melodie von Lifesaver zu spielen. Ich holte tief Luft, trat vor das Mikro und öffnete meine Augen.
»I'm fighting too hard to win
Back on the ground again
I feel like ...«
Ich sah kurz zu Mikko und verstummte, als ich eine weibliche Person neben ihm stehen sah. „Samu?!" Janna sah mich unsicher an. „Kannst du bitte für mich weiter singen?" Janne runzelte die Stirn, aber ich konnte es ihm jetzt nicht erklären, ich drehte mich um, drückte einem Crew Mitglied meine Gitarre in die Hand und rannte hinter die Bühne. „Wo kommst du denn her?" Ich zog Seija in meine Arme und versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Seija lächelte mich an, sie hatte Tränen in den Augen und drückte sich kurz darauf fest an mich. „Ich hatte Heimweh, Samu ich möchte mit dir und unseren Kindern hier in Finnland Leben!" Sie löste sich ein wenig von mir und sah mir tief in die Augen. „Ist das dein Ernst?" Sie nickte, nahm mein Gesicht in ihre Hände und drückte ihre Lippen fest auf meine.
Ich zog meine Frau noch Näher zu mir ran, mein Herz hämmerte wie wild und ich hatte ehrlich gesagt, keine Ahnung wie ich dieses Konzert zu Ende bringen konnte! „Seija was machst du nur mit mir?" Lächelnd lehnte ich meine Stirn an ihre. „Was machst du mit mir?" Flüsterte sie lächelnd zurück. „Ähm Samu, ich möchte mich ja nicht einmischen, aber könntest du auch mal wieder zurück auf die Bühne gehen?" Mikko stellte sich neben Seija und sah mich ernst an. „Muss ich das denn? Janne kennt doch die Lieder?!" Mikko rollte mit den Augen und sah von mir zu Seija. „Dein Manager hat recht, du solltest wirklich wieder zurückgehen!" Leise seufzend drückte ich meine Lippen noch einmal auf die von Seija und lief anschließend wieder zurück zu den anderen.

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