41. Kapitel

2.8K 72 6
                                    

Durch einen festen Schlag ins Gesicht kam ich wieder zu mir. Elli und Adrian tauchten vor meinen Augen auf, einer besorgter als die andere.

„Willst du mich verarschen? Hattest du vor, ihr den Kiefer zu brechen?", schnauzte Adrian aufgebracht.

„Schnauze", brummte Elli und sah mich besorgt an. „Gehts wieder?"

„Aua", murmelte ich und rieb mir meine schmerzende Wange. Ich hatte schon oft zugesehen, wie Elli eine ihrer berühmten Ohrfeigen austeilte, doch es selbst zu spüren war ein ganz anderes Level.

„Tut mir leid", murmelte Elli kleinlaut.

„Alles gut, hat ja was gebracht", stöhnte ich und setzte mich auf. Elli schmunzelte.

„Ich hol dir etwas Wasser, bleib sitzen", sagte Elli und stand auf, um in die Küche zu gehen.

„Wer hätte gedacht, dass du mich so umwerfend findest?", schmunzelte Adrian.

Böse funkelte ich ihn an. „Das ist nicht witzig."

„Was soll ich von dem ganzen halten?", schmunzelte Adrian. „Ich sage dir, dass ich dich liebe und du fällst um wie ein Brett."

„Was?" Elli war mit einem Glas Wasser zurückgekehrt und starrte uns beide mit offenem Mund an. „Das glaub ich jetzt nicht. Ihr liebt euch?"

„Du liebst mich?" Adrian starrte mich nun ebenfalls an.

Ich brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass ich knallrot angelaufen war. „Das hätte definitiv besser laufen können."

Der Tag wurde immer merkwürdiger. Zu meiner Überraschung zog sich Elli diskret zurück, nachdem sie das Wasserglas neben mich auf den Boden gestellt hatte.

„Du liebst mich?", wiederholte Adrian sanft und bei den Gefühlen, die in seinen Augen lagen, kamen mir beinahe die Tränen. Ich nickte. „Sag es."

„Ich liebe dich, Adrian", kam ich seiner Bitte nach. Stürmisch presste Adrian seine Lippen auf meine. Als wir uns nach einem leidenschaftlichen Kuss voneinander lösten, musste ich kichern.

„Was ist los, Kleine?", fragte Adrian und musste nun ebenfalls lächeln.

„So viel zum Thema, dass wir beide bloß Freunde sind", lachte ich.

Adrian sah mich etwas ernster an. „Ich wollte nie bloß dein Freund sein, Gia. Ich werde wirklich alles daran setzen, dir zu geben, was du brauchst, aber ich habe das noch nie gemacht. Ich hatte nie eine Beziehung, ich war nie verliebt."

„Ich bin mir sicher, dass wir das irgendwie hinkriegen. Außerdem kann ich auch nicht behaupten, dass ich ein Liebesprofi bin. Aber etwas positives hat die Sache, dass du weder verliebt warst noch eine Beziehung hattest, wenigstens", sagte ich.

Adrian runzelte die Stirn. „Was meinst du?"

„Ich muss mich nicht auf eine gestörte Exfreundin einstellen", lachte ich.

„Naja, ich würde mal behaupten, dein Exfreund reicht für uns beide", gab Adrian trocken zurück. Wo er Recht hatte, hatte er Recht.

Ich griff nach seiner Hand und wollte gerade etwas sagen, als er mir zuvorkam. „Jetzt habe ich noch einen Grund mehr, die Angelegenheit mit dem Mistkerl zu regeln. Aber nicht heute", fügte er hinzu, als er meinen Blick sah. „Heute Nacht habe ich andere Dinge zu tun."

„Ist ja herzzerreißend süß und ekelhaft, aber ich habe mal eine Frage. Seid ihr gleich fertig oder kann ich noch ein Bad nehmen?"

„Elli, verdammt", rief ich lachend. „Du kommst immer zu den passenden Momenten, was?"

Kiss MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt