Kapitel 5

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Es hämmerte nervtötend gegen meine Tür. Murrend drehte ich mich um. "Nur noch 5 Minuten!",rief ich, immernoch mit geschlossenen Augen. Doch das nervige Hämmern hörte nicht auf,was mich allerdings relativ wenig störte. Normal würde ich durch sowas niemals aufwachen. Also warum war ich eigentlich wach. In den Moment fiel es mir wieder ein  und ich riss die Augen auf. Die Mission. Sofort sprang ich auf,schnappte mir ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank und sprintete zum Bad. Innerhalb kürzester Zeit war ich fertig und riss die Haustür auf,vor der auch schon ein leicht genervt wirkender Rengoku stand. Ohne ein Wort rannte ich an ihm vorbei. Nach gut 100 Meter blieb ich stehen und rief:"Na los! Wo bleibst du denn? Hast du die Mission etwa vergessen?!" Und schon rannte ich weiter. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass Rengoku neben mir lief. "Du weißt nichtmal wo lang." "Deshalb bist du ja da!", grinste ich enthusiastisch. Er lief ein kleines Stück vor mir,da ich wirklich keine Ahnung hatte,wo wir lang mussten. Da wir bei Sonnenaufgang losgelaufen waren und es Sommer war,waren wir um ca. 9Uhr vor einem kleinen Dorf angekommen,wo wir dann auch eine Pause machten. "Na endlich", seufzte ich. "Ich hätte gedacht du hast mehr Ausdauer",meinte Rengoku,während er das Dorf betrachtete. "Hab ich auch,ich hab aber Hunger!" "Gut,hier wird es sicher irgendwo was zu Essen geben." Das Dorf war von einer niedrigen Mauer aus Holzbalken umrandet, die obenhin spitz zuliefen. Der Eingang war wohl direkt vor uns;ein Tor, ebenfalls aus Holz. "Glaubst du sie wollten sich vor etwas schützen? Oder welchen Grund sollten sie sonst haben so eine Mauer zu bauen. Der Wald ist weit genug entfernt,die Tiere sollten eigentlich keine Bedrohung darstellen", überlegte ich laut. "Ich weiß nicht,lass uns einfach klopfen",und mit diesen Worten ging Rengoku vor, während ich ihm folgte. Nachdem er geklopft hatte geschah gar nichts. Er klopfte nochmal und dieses Mal schaute ein Kopf über die Mauer. Ich kniff die Augen zusammen und blickte nach oben,aber durch die Sonne konnte man nicht erkennen,wie die Person aussah. Nach einiger Zeit verschwand der Kopf und das Tor ging langsam auf. Dahinter kamen viele Menschen mit Mistgabeln,Fackeln und Küchenmessern zum Vorschein (zu viel Mittelalter? Schreibt Mal andere Ideen in die Kommentare bitte). Ein dünner Mann, relativ klein und mit skeptischem Blick trat vor. "Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?",fragte er mit skeptischer,bedrohlicher Stimme. Rengoku antwortete ruhig:"Wir sind nur auf der Durchreise. Morgen früh sind wir wieder weg." Der Mann zog eine Augenbraue hoch und er und ein paar andere Bewohner bildeten einen kleinen Kreis und tuschelten miteinander. "Okay,ihr dürft über Nacht bleiben",sagte der Mann,"aber falls einer von euch stirbt,gebt nicht uns die Schuld daran." Nach diesem furchteinflößendem Satz,löste sich die Versammlung auf und alle gingen ihren Pflichten nach. Jedoch bemerkte man die bedrückende Stimmung die über dem ganzen Dorf lag. Die Erwachsenen redeten nicht,die Kinder spielten nicht miteinander sondern saßen nur da und jeder sah irgendwie... besorgt und traurig aus. Was ist hier nur vorgefallen? Langsam liefen Rengoku und ich durch die Stadt,bis ich bemerkte wie mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und kurz danach auch Rengoku. Vor mir stand eine dünne Frau,die tiefe Augenringe hatte und dennoch ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte,welches allerdings so unecht war,wie das von Shinobu. Sie sah aus,als würde sie etwas sagen wollen,wüsste aber nicht,wie sie anfangen sollte. "Hallo",sagte ich deshalb freundlich und lächelte sie an,"kann ich dir bei irgendwas behilflich sein?" "Nein,danke. Ich wollte euch nur sagen,dass wenn ihr rechts abbiegt,danach nochmal rechts und dann einfach gerade aus,ihr ein kleines Hotel findet. Naja, ich dachte mir,dass ihr wahrscheinlich nichts zum übernachten habt", antwortete sie leise und offensichtlich ziemlich unsicher. "Danke,dass ist sehr nett von dir! Ich bin übrigens Y/N",sagte ich lächelnd,um die Frau ein bisschen zu ermutigen. Sie hob ihren Kopf,den sie bis eben noch gesenkt hatte:"Freut mich Y/N. Ich bin Yukina." Sie hatte mit einer etwas lauteren,aber immernoch leisen Stimme gesprochen. Aber sie wirkte selbstbewusster,was mich ziemlich freute. "Okay,ich hoffe wir sehen uns nochmal!",sagte ich lächelnd und meinte es auch so. "Ich auch!" Dann gingen wir weiter und ich lächelte ihr noch kurz über die Schulter zu,was sie auch erwiderte. Und dieses Lächeln sah etwas echter und sorgenfreier aus. Rengoku der die ganze Zeit über nichts gesagt hatte,sprach erst wieder,als er uns die Hotelzimmer besorgen musste. Ich stand etwas abseits und sah mir die kleine Lobby an. Das Hotel war wirklich nicht groß aber dennoch sehr schön eingerichtet. Als Rengoku zurück kam hatte er einen etwas komischen Blick. "Was ist denn?",fragte ich neugierig. "Naja,wie dir aufgefallen ist,ist das Hotel ziemlich klein und das Haus des Besitzers ist letztens abgebrannt, weshalb sie jetzt hier wohnen und deshalb... Naja,es war nur noch ein Zimmer frei",er starrte die ganze Zeit auf den Boden. Und ich verstand sein Problem. Aber es war nicht seine Schuld oder die des Besitzers, deshalb schluckte ich Ekel und Zorn einfach runter,nahm die Koffer und sagte mit ganz normaler Stimme:"Los komm schon. Ich hab keine Ahnung wo das Zimmer ist und außerdem hast du den Schlüssel." Er blickte auf und wir gingen auf unser Zimmer. Als wir ankamen sah ich mich erstmal um. Es war alles in relativ dunklem Holz gehalten und spärlich eingerichtet,wobei ich fand,dass das allerdings ziemlich gut zusammen passte. Und Bonuspunkt: es gab ein Doppelbett,was bedeutete,wir hätten genug Platz und müssten nicht direkt nebeneinander liegen. Ich setze mich aufs Bett und sah zu Rengoku,der es sich in dem Sessel gemütlich gemacht hatte. "Warum bleiben wir eigentlich eine Nacht hier? Ich dachte wir würden gleich weiter reisen?" Er blickte zu mir:"Ich auch,aber irgendwas stimmt hier nicht und vielleicht können wir den Dorfbewohner helfen. Du hast doch sicher auch gemerkt,was hier los ist." "Hab ich ", bestätigte ich seine Aussage. "Sag mir,was dir alles aufgefallen ist." Verwirrt blickte ich zu ihm. Weshalb sollte ich das sagen? Da mir das jedoch auch relativ egal war,fing ich einfach an:"Die Stimmung bemerkt jeder. Nicht zu vergessen der komische Satz,den der Mann gesagt hat. Außerdem sind alle hier enorm dünn und das, obwohl um die Stadt außenrum lauter Felder sind. Alle wirken verängstigt. Der Mann hat vielleicht so getan,als ob er uns drohen würde,aber in seiner Aussage...seiner Stimme,seinen Augen...er hat Angst und er trauert. Genau wie alle anderen hier. Wie du gesagt hast,wir müssen irgendwas tun." Als ich geendet hatte,blickte Rengoku mich nachdenklich,überrascht und fasziniert zu gleich an. "Was ist denn? Hab ich was falsches gesagt?",fragte ich leicht verunsichert. "Nein,alles gut",meinte Rengoku, "ich gehe uns was zu Essen holen, mittlerweile ist fast schon Mittag vorbei." Tatsächlich fiel mir jetzt erst auf,wie spät es eigentlich schon war. "Oh ja,du hast Recht. Aber kann ich nicht bitte gehen?" "Weshalb?",fragte Rengoku. "Naja,dann kannst du dich ein bisschen ausruhen, außerdem wollte ich mir das Dorf und die Leute sowieso etwas genauer anschauen." Rengoku willigte ein und so machte ich mich auf den Weg.

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Hello,i'm sorry. Ich hab schon wieder so lange nichts geschrieben,tut mir leid😔😔😔
Danke,dass ihr meine Story noch Lest,und so viele Kommentare und Votes da lässt,ihr seid toll❤️
Hat euch das Kapitel gefallen? Ich bin offen für Verbesserungsvorschläge,Ideen& Kritik

Bis zum nächsten Kapitel 😁(dieses Mal hoffentlich schneller veröffentlicht 🥲)

Tochter von Muzan KibutsujiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt