Kapitel 15

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Summend hüpfte Ruri hinter Sumi her, während sie den Rollstuhl vor sich her schob. Etwas was Sumi bei ihr nie verstanden hatte, war ihre Motivation, welche sie jeden Morgen gezeigt hatte. Aus Lust und Freundschaft, hatte Ruri jedes Mal den Rollstuhl gleich gepackt und ohne Wiederrede immer geschoben. Wie glücklich Sumi's Mutter gewesen war als Ruri das erste Mal gekommen war.

"Was denkst du? Gewinnen wir dieses Jahr gegen die Shiratorizawa?", fragte das grünhaarige Mädchen. "Ich weis es nicht. Aber so wie ich Oikawa kenne, ist es immer noch sein Ziel.", murmelte Sumi etwas müde.

"Oikawa ist der stärkste und beste Zuspieler in unserer Präfektur. Finde ich jedenfalls so, deswegen denke ich, dass er Ushijima dieses Mal schlagen kann.", grinste Ruri und hüpfte auf die Schule zu. "Das Oberschulturnier wird wohlmöglich die erste Begegnung mit ihnen sein."

"Stimmt und danach wäre noch die Vorrunde bevor es zu dem Frühlingsturnier geht.", stellte Sumi kurz fest. "Wäre schön wenn du in unserem letzten Jahr mal dabei bist. Du hattest jedes Mal einen Arzttermin.", jammerte Ruri und lief über den Schulhof.

"Ich kann nichts dafür. Ich nehme die Termine welche frei sind und ich dafür nicht die Schule ausfallen lassen muss. Die Turniere sind meistens am Wochenende oder in den Ferien. Oder dann sind es Tage in denen ich einfach nicht hin kann. Schon vergessen, manchmal ist es schwer mit einem Rollstuhl irgendwo hin zu kommen."

Ruri seufzte leise. "Ich weis. Aber du hast doch Iwaizumi welcher dich doch trägt. Ausserdem haben wir einen Schulbus.", sagte sie und tadelte Sumi auch ein wenig. "Also hattest du genügend Möglichkeiten gehabt mit zu kommen. In der Shiratorizawa ist doch dein bester Freund welcher du wieder sehen willst."

"Weist du..", fing Sumi leise an zu sprechen. "Eigentlich möchte ich Tendou wieder begegnen wenn ich wieder laufen kann.", gab die Blonde ehrlich zu was sie ihren Freunden verschwiegen hatte.

"Du willst was?", fragte Ruri ungläubig und blieb vor dem Fahrstuhl stehen um den Knopf zu drücken. "Warum hast du uns nie etwas gesagt?"

"Weil..es eine Überraschung sein sollte. Aber ich mache irgendwie keine wirklichen Fortschritte.", sprach Sumi leise und senkte ihren Blick. "Ich denke, dein Körper braucht einfach noch ein wenig Zeit. Du hast uns, deine Freunde. Wir mögen dich auch sitzend."

Leise lachte Sumi. Seit sie sich wieder etwas mehr öffnete, konnte sie nach und nach wieder anfangen zu lachen. Sie erinnerte sich daran, als sie mit Tendou telefoniert hatte er ein Lied für sie gesungen hatte, als er einen Witz von ihr gehört hatte. Es war beinahe so, als ob sich Sumi an ihr Leben mit dem Rollstuhl gewöhnt hatte und schon gar nichts mehr anderes wollte.

Aber tief in ihrem Inneren da wollte sie etwas anderes. Ein Leben auf ihrem Beinen zu verbringen. Mit anderen zu rennen, normal einkaufen zu gehen. Wie früher wieder tanzen können. Ihr neues Ziel war eigentlich ihr altes Ziel.

Auf einer Bühne tanzen zu können und ihre Leidenschaft zeigen.

Und genau dafür brauchte sie wieder ihre Beine. Jetzt aufzugeben kam ihr nicht in Frage. Schon alleine deswegen bevorzugte sie die Klinik und nicht das Volleyballspiel. Ob Sumi es überhaupt hinbekommen würde, wusste sie nicht. Aber sie würde alles geben um vor Tendou wie in alten Zeiten stehen und mit ihm herumalbern zu können.

Die Balletttänzerin Iwaizumi FFWhere stories live. Discover now