Kapitel 50

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Bryans Sicht:

Meine Gefühle wirbelten wild durcheinander. Keinen klaren Gedanken konnte ich fassen. Das einzige was ich wusste war, dass ich zu Lucy wollte. Ich wollte wissen was verdammt nochmal passiert war! Keine Anhaltspunkte kannte ich. Nur das etwas passiert war und sie den wirklichen Täter gefunden hatten, hatte ich anhand des Telefongesprächess, welches der Staatsanwalt geführt hatte, erfahren. Ob es Lucy gut ging? Nicht mal mein Handy hatte ich, um jemanden meiner Freunde zu fragen.


"Kann ich jetzt endlich gehen?!", fragte ich schon zum gefühlten 100 Mal den Polizisten, der mich bewachte. Nachdem diese schlimme Nachricht den Staatsanwalt erreicht hatte, war die Verhandlung sofort beendet worden. Er hatte sich zurück gezogen und mich aufgefordert zu warten.


"Erst wenn sich der Staatsanwalt beraten hat", antwortete der Polizist genervt. "Verdammt sie wissen doch jetzt, dass ich unschuldig bin! Wieso darf ich nicht gehen!?", rief ich aufgebracht.


Mir war bewusst, dass ich meine Wut am Falschen ausliess. Denn der Polizist konnte ja schliesslich auch nichts dafür. Er führte nur seine Befehle aus. "Weil...", setze er an.


"Weil der Staatsanwalt sich beraten muss, hab's schon kapiert", beendete ich seinen Satz.

"Aber wissen sie was? Ich gehe jetzt einfach!", knurrte ich und tat genau dass was ich angekündigt hatte.


Seine Rufe ignorierte ich. Draussen rief ich mir ein Taxi, dass nach 5 Minuten bereits kam. Ich stieg ein und nannte dem Fahrer Lucys Adresse. Momentan war ich einfach nur neugierig was passiert war. Wer war wohl der Täter. Ein ungutes Gefühl bildete sich in meinem Magen. Ein Gefühl sagte mir, dass alles mit Markus zutun hatte.


Nur schon wenn ich an ihn dachte überkam mich eine tiefe Wut. Würde sich heraustellen, dass er Lucy wirklich misshandelt hatte und sogar die Tat begangen hatte, würde ich ihn eigenhändig umbringen.


Aber was war denn passiert, dass meine Freunde und Lucys Mutter, mit panischen Gesichtern aus dem Saal gerannt sind. Es konnte nur bedeuten, dass es etwas mit Lucy war. Etwas sehr schlechtes.


Gerade als das Taxi in die Einfahrt von Lucys Haus einfuhr, sauste ein Krankenwagen an uns vorbei. Das heulen der Sierenen drang durch das Taxi hindurch und liess meine Sorgen und Ängste aufflammen. Sofort als das Taxi anhielt sprang ich raus.


Mein Herz klopfte wild gegen meine Brust und ich blickte mich um. Nebenbei reichte ich dem Fahrer das Geld. Einige Polizeiautos standen in der Einfahrt und demnach wimmelte es nur so von Polizisten. Im Vorgarten lagen überall Splitter und die Haustür stand offen.


Neben der Haustür endeckte ich meine Freunde. Sie sahen schrecklich aus. Ein traurige Ausdruck hatte sich über ihre Gesichter gelegt. Liah Augen waren aufgekwollen, als ob sie geweint hätte.


Dieses ungute Gefühl in meinem Magen wuchs von Minute zu Minute. Mit eilligen Schritten ging ich auf meine Freunde zu. "Verdammt was ist passiert?", war das erste was ich zu ihnen sagte. Erschrocken blickten sie zu mir auf, als ob sie mich nicht kommen gesehen hätten.


Sie blickten mich alle aus traurigen Augen an und Liah begann erneut zu weinen. "Sagt mir was passiert ist!", rief ich panisch. "Bro...", begann Alex mit erstickter Stimme. Er räusperte sich und fuhr fort. "Der Krankenwagen, den du gerade gesehen hast, bringt Lucy in die Notaufnahme. Sie hat schwere Verletzungen.. Sie..sie wissen nicht ob sie überlebt."


Entsetzt blickte ich in ihre Gesichter. Es war als ob mein Herz für einen Moment aufgehört hätte zu schlagen. Ein schwarzer Strudel tat sich in meinem Innern auf und zerfrass mich. Angst schnürte mir die Kehle zu. Angst dass sie sterben könnte.

"Was ist passiert. Wer hat ihr das angetan?", wisperte ich. Alex wollte gerade ansetzen zu sprechen. Doch Liah viel ihm ins Wort: "Markus. Er hat auf sie eingeschlagen mit einem Metalstab, ich hab' es selbst gesehen..", erneut schluchzte sie auf, fuhr dann jedoch fort," er hat immer wieder auf sie eingeschlagen. Sie lag werlos am Boden. Er ist ein Monster! Er hat Tylor angegriffen um es dir in ie Schuhe zu schieben! Und er ist derjenige, weshalb Lucy kalt und abweisend geworden ist. Er hat ihr, ihr Glück aus dem Körper gesaugt und jetzt hat er sie umgebracht!", gegen ende wurde ihre Stimme immer lauter und zorniger.


Mein Herz blutete, mit jedem weiteren Detai, das sie erzählte. Wut, verzweiflung, Trauer und Schmerz überfluteten meinen Körper wie eine tosene Welle. Es tat so weh. Ich fiel auf die Knie und vergub meinen Kopf in meinen Haaren. Was hatte sie nur getan um so bestraft zu werden. Es brach mir das Herz zu wissen, wie sie jeden Tag gelitten hat. Ich hatte nichts bemerkt! Wieso war ich nur so blind gewesen!


Hätte ich vorher erkannt was bei ihr zu Hause vorgeht hätte ich das verhindern können. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug auf den Boden. Die Haut platze auf udnbegann zu bluten. Trotzdem spührte ich nichts ausser diesen tiefen Schmerz in meiner Brust, begleitet von einer solch gewaltigen Wut, wie ich sie noch nicht gekannt habe. Immer wieder schlug ich meine Hand auf den Boden.


Ich wollte diesen Schmerz in meiner Brust loswerden! Ich wollte nicht fühlen wie sich ein tiefes, schwarzes Loch in meiner Brust bildet. Meine Hand war mitlerweile Blutig, trotzdem fühlte ich noch nichts! Ich wollte spüren wie sie wehtat, um diesen fürchterlichen Schmerz in meinem Herzen zu vergessen.

Eine Hand packte meinen Arm, als ich ihn erneut auf dem Boden schlagen wollte. "Hör auf. Das bringt nichts!", zischte Jace und half mir auf die Beine. Mein Körper fühlte sich auf einmal so schwach und leblos an. "Ich hätte sie beschützen müssen", schrie ich gequelt und trat gegen ie nächste Wand.


"Beruhig dich. Es ist nicht deine Schuld! Sie wird es schaffen. Für dich, glaub daran." Aufmuntern legte Alex seine Hände auf meine Schultern. "Wir werden das alle gemeinsam durchstehen. Lucy wird uns nicht verlassen, verstanden?"

Die Wut, die ich gegen mich gerichtet hatte, erlosch langsam und hinterliess nur noch diesen Schmerz, der mir drohte die Brust zu sprengen. "Ich fahre ins Krankenhaus, cih muss sie sehen", sagte ich Kraftlos. " Wir fahren mit meinem Wagen", sagte nun Nick auch mal etwas.

Wir rannten zum Auto und fuhren schneller als erlaubt ins Krankenhaus.

Hat diese Liebe eine Chance?Where stories live. Discover now