Kapitel 18

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Schreiend und schweissgebadet schrack ich aus meinem Traum. Mein Herz schlug mir bis zu Hals und mein Atem ging stossweise. Ich hatte ja schon so manche Albträume, doch noch nie hatten sie mit meinem Selbstmord geendet. Dieses Gefühl sterben zu wollen, war so intensiv gewesen, als würde ich das wirklich wollen. Auch wenn mein Leben schlimm war, war mir das Leben zu kostbar um es zu beenden. Doch in meinem Traum war dies ganz anders und das machte mir Angst.

Ich schlüpfte unter meiner Decke hervor und stand wackelnd auf. Dabei ignorierte ich den Schmerz, den ich bei jeder kleinen Bewegung spürte. Als erstes fiel mein Blick auf die rote Rose, die seit Freitag meine Kommode zierte. Sie war wunderschön. Ich liebte Rosen. Irgendwie war es schon süss von ihm mir eine Rose zu schenken. Was ich erst später bemerken würde, die Rose versteckte ein Geheimnis, welches mein Herz höher schlagen lassen würde.

Als ich die Rose genug lange betrachtet hatte, schlurfte ich so verschlafen wie ich war, ins Bad. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und sofort ging es mir besser.

Ich sah schrecklich aus! Doch das lag nicht nur an meinem blauen Augen das nach wie vor mein Gesicht zierte, sondern ich hatte tiefe Schatten unter den Augen und mein Gesicht wirkte blass. Ich sah erschöpft aus, als ob ich nicht geträumt sondern das alles wirklich erlebt hätte.

Als ich dann noch kurz gepinkelt hatte, ging ich wieder zurück in mein Bett. Erst dann fiel mir das mit Blut bespritzte Kissen auf. Geschockt starrte ich darauf und versuchte angestrengt herauszufinden, wie das dahin gekommen war. Nach langem Überlegen vermutete ich, einen Hustenanfall bekommen zu haben. Dabei hatte ich sehr wahrscheinlich Blut gehustet, wie in meinem Traum. Wie gruslig.

Da ich zu müde war, weiter darüber nachzudenken, wendete ich das Kiss damit ich mich auf die saubere Seite legen konnte. Keine Sekunde später war ich eingeschlafen.

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40 Grad und ich laufe herum wie am Nordpol! Schon nach der Busfahrt waren meine Kleider Schweiß getränkt. Doch da musste ich durch. Scheiss drauf! Interessiert eh niemanden. Als mich Liah erblickte, blickte sie mich bemitleidend an. Ich verzog mein Gesicht zu einem gequälten Lächeln. "Du tust mir echt leid! Kannst du denn wirklich nichts kürzeres anziehen? Wenigstens einen langen Rock?" "Liah! Du weisst genau wie scheisse ich mit langen Röcken aussehe!", sagte ich frustriert. Darauf antwortete sie:" Hast du auch wieder Recht. Aber du würdest sicher besser aussehen, als jetzt. Sorry du siehst echt aus wie ein nasser Hund." " Na danke", brummte ich nur. Doch sie wusstes, ich würde ihr das nicht übel nehmen. Sie war wenigstens ehrlich, nicht wie diese Lästertanten, die es in jeder Klasse gibt!

Den ganzen Tag plagte mich ein ungutes Gefühl. Ich gab meinem Traum die Schuld, denn ich hatte wirklich Angst, dass es in Wirklichkeit passieren würde. Doch da lag ich gewaltig falsch!

Die Stunden vergingen und ich musste mir die ganze Zeit die blöden Sprüche von Ashley anhören. Kann die sich nicht verpissen und mich in Ruhe lassen? Ich wusste, dass ich scheisse aussah, das musste man mir nicht nochmal sagen.

Wie jeden Mittag, assen wir unser Mittagessen draussen auf einem Bänklein unter einem Baum, der uns einwenig Schatten spendete. Mittlerweile waren meine Kleider vollkommen nass und klebten mir unangenehm am ganzen Körper. Die verächtlichen Blicke, die mir einige Schüler zuwarfen, machten es auch nicht besser.

Doch als dann unser Lehrer meinte mir einen gefallen zu tun, indem er vorschlug eine Wasserschlacht zu machen, war meine Laune im Keller. Bei einer Wasserschlacht wäre ich immer dabei! Doch das konnte ich vergessen. Mein ganzes Make-up würde verlaufen und freien Blick auf mein schönes blaues Auge gewähren.

Hat diese Liebe eine Chance?حيث تعيش القصص. اكتشف الآن