Goldregen

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(Das Kapitel ist bisschen lang geworden, aber es sind ja nur über 2100 Wörter viel Spaß xD)

Der nächste Morgen erwachte zum Leben als Wednesdays Wecker das klingeln anfing. Es war Montag also würde heute wieder der Unterricht starten, damit hatte sie im geringsten kein Problem. Dennoch schlug sie ihren Wecker unmotiviert auf dem Boden um aus ihrem Bett zu steigen. Kurz erklang ein kleiner Krach im Zimmer, bis der Wecker seinen letzten Ruf von sich gab, um letztendlich auf einer Müllhalde zu enden. Er war definitiv nicht mehr zu gebrauchen. Ohne weitere Zwischengeräusche wurde es im Zimmer unausstehlich ruhig. Die braunen Augen von Wednesday starrten minutenlang hinauf, auf die unbedeutende, schlecht aussehende, neutrale Decke in der sich wen das Sprichwort stimmen möge, ein großes Schwarzes Loch schon gebildet hätte. Normale Löcher wären bei ihr nicht vorhanden.

Die wortlose Starrerei von Wednesday in der sie über teils poetische Dinge nachdachte, wie über die Beziehungen zu ihren teils Freunden, Bekannten, Verwandten und Verachteten verlief solange ungestört bis Händchen sich einmischte. Minutenlang sah er nur zu, aber er beschloß das Wednesday langsam aufstehen müsste. Er kannte ihren aufgesetzten durchdachten Blick, der voller Leid durchstürmt in der Umgebung hing und dieser müsste weg. Wednesday hatte schon genug um die Ohren, da bräuchte sie nicht auch noch sich selbst als Botin des Leides.

Überzeugt sie noch rechtzeitig in den Unterricht zu schicken mit weitaus wenigeren sorgevollen Gedanken, tabste Händchen von Enids Bett aus, das zu seiner Verwirrung leer war zu Wednesday. Seine Finger schlichen beinahe lautlos auf dem Holzboden zu seiner mit liebsten Familienangehörigen, diese seine Hilfe brauchte, dass wusste er. Am Bett angekommen bestieg Händchen Wednesdays Bettdecke mit einer Leichtigkeit und tabste sich vor auf ihrem Oberkörper um seine Anwesenheit anzukündigen. Von dort aus könnte sie ihn auch sehen aber Wednesday sah weiterhin hoch zur belanglosen Decke in der sich ihre Gedanken verfingen.

Sie spürte jede einzelne Bewegung von Händchen, die sie aber nicht beachtete. Händchen bekam natürlich diese gewisse Nichtbeachtung mit, hinnehmen wollte er sie sicherlich nicht. Mit hastigeren Bewegungen und durchaus vorlauteren Tönen seiner Zeichensprache, bekam er was er wollte. Wednesdays Blick wanderte zu ihrem Begleiter, aber ihr eben etwas mehr vertiefter Blick, wurde wesentlich ernster.
„Was willst du damit sagen?", fragte sie monton gerichtet auf seine Worte die Wednesday mehr mitbekommen hatte als Händchen zuvor wollte.

Sturr fixiert wartete sie auf Händchens Verteidigung sie "eine verblendete Kuh mit falschen Gefühlen", genannt zu haben. Doch es kam nichts. Stattdessen formulierte er ihr mit den zugehörigen Bewegungen der Worte, dass sie aus ihrem Bett aufstehen sollte um Morticia zu zeigen wie gut sie in Kreuterkunde wäre. So recht wie Händchen doch hatte, war die erste Stunde der Woche Kreuterkunde mit Morticia. Anstatt in der zweiten Stunde die Ruhe vor ihr zu bekommen, handelte es sich in der zweiten Stunde um Biologie, welches Fach ihre Mutter ebenfalls unterrichtete. Das hieß, das Wednesday wieder zwei Stunden am Stück die Frau ertragen müsste, diese ihr aufgrund einer Auseinandersetzung ihre Noten sabotieren zu versuchte. Ob sie es schaffen würde oder nicht war unklar, aber Wednesday würde es nicht zulassen.

Schnell stand sie auf um sich fertig zu machen. Händchen kletterte noch rechtzeitig ihr aus dem Weg, bevor er noch aufgrund ihrer schnellen Bewegungen auf dem Boden fallen würde. Bei so einem Sturz könnte er sich einzelne Finger brechen. Ein Fingerbruch alleine wäre schon keine schöne Weise den Tag zu beenden, immerhin war er auf diese angewiesen. An den zerstörten Wecker lief sie vorbei um so schnell wie möglich ins Bad zu gelangen. In weniger als funfzehn Minuten würde schon die erste Stunde beginnen.

Ruckzuck stand Wednesday nur Minuten später vor eiskaltes Händchen, der ihr seinen erhobenen Daumen als Zeichen seiner Einstimmung zeigte, sie war bereit. Ihre Uniform saß perfekt wie ihre zwei Zöpfe, also was sollte schiefgehen? Wednesday verblieben noch sechs Minuten in dieser Zeit sie aber noch in das Gewächshaus kommen müsste. Es wäre kein Problem, aber sie müsste sofort los um nicht in einen Zeitdruck zu verfallen. Geradewegs auf die Tür zulaufend blieb Wednesday aber noch einmal stehen, Händchen lief unerwartet vor ihr um noch eine Frage loszuwerden. Diese war ganz präzise: „Wo ist Enid?"
Bevor sich Wednesday auf dem Weg machte, berichtete sie kühl: „Bei Yoko" und verschwand.

Wednesday Season TwoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt