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Die einseitige Umarmung verlief nicht wie geplant Sekunden, es handelte sich eher um Minuten, dennoch blieb Laurel ruhig und wartete. Sie wartete darauf das die beiden Außenseiter ihre dreckigen Hände von ihr nahmen, doch könnte das wohl noch dauern. Galpin hatte nicht die Geduld das selbe Bild minutenlang anzustarren, weshalb er sich nun in dieser Sache einmischte.„Mr und Mrs Addams, wäre es von Ihnen aus in Ordnung, wenn ich Ihre Tochter noch einmal kurz unter vier Augen sprechen könnte, bevor ich wieder zum Revier fahre?", fragte Galpin höflich und wartete auf ihre Antwort.

Die Addams lösten sich darauf von ihrer Tochter und traten etwas beiseite um ihr Platz zu gewähren. „Natürlich. Sprechen Sie ruhig mit ihr.", kam es lächelnd von Gomez der die Zeit der Umarmung vollkommen ausgekostet hatte wie seine Gattin Morticia. Lächelnd nickte Morticia dem Polizisten als Bestätigung zu und sah den beiden bei ihrem verschwinden hinterher, bis der Direktorin und Mutter etwas einfiel. „Wednesday liebes ich gebe dir den Rest des Tages frei. Erhole dich etwas, du hast die Erholung verdient.", rief Morticia ihrer Tochter hinterher, bevor die beiden hinter einer geschlossenen Tür verschwunden waren.

Still liefen die beiden nebeneinander zu den Zimmern in Ophelia Hall und steuerten ein ganz bestimmtes zu. Dort wo Wednesday Addams sich ihre Seite verdunkelt hatte und seit kurzem das ganze Zimmer besaß, kamen sie an. Es war ruhig, kein neugieriger Schüler weit und breit und ein hervorragendes Plätzchen solch private Themen zu besprechen wie es der Fall war. Die Tür war verschlossen, ein Zeichen das Galpin nun seine Stimme erheben durfte. „Ich habe meinen Teil erfüllt und werde deine Deckung so gut wie ich kann aufrecht erhalten, jetzt bist du an der Reihe. Wo ist meine Frau?“ Galpins Stimme erklang ernst und fest, seit Jahren versuchte er ihren Standpunkt zu ermitteln und nun würde es in Kürze soweit sein seine Familie wieder zu vereinen.

Eine kostbare Freude die bis zu seinen sehnsüchtigen Augen reichte. Die Augen gegenüber ließen sich von seiner Freude nicht beirren, Laurel blieb wie es sich zu diesem Körper gehörte emotionslos. Kühl starrte sie zurück und überreichte ihm einen kleinen Zettel, auf diesem eine Nummer stand. Galpin nahm ihn verwirrt entgegen, worauf sich Laurel aus dem Staub machen wollte, doch war es ihr nicht gestattet. „Halt! Was ist das für eine Nummer und wo ist meine Frau, Laurel?!“, fragte der Sheriff aufgebracht mit einer erhobenen Stimme. Der Deal den er mit dieser Frau geschlossen hatte, war anders. Es wurden ihm Informationen versprochen und diese müsste er noch von ihr erhalten und keinen bescheuerten Zettel!

Laurel sah dem Sheriff kurz in die Augen, bevor sie weitere Schritte Richtung Tür bewältigte. Sie ignorierte ihn, bis dieser fassungslos ihren Namen schrie weswegen sie stehen blieb. Laurel dufte nichts riskieren und gewährte ihm eine Antwort. „Auf diesem Zettel findest du die Nummer eines Bekannten, wenn der Preis stimmt kann er dir sagen wo sich deine Frau befindet.“ „Das war aber nicht so abgemacht, du hast mir meine Frau versprochen!“, schrie der aufgebrachte Sheriff durch den Raum und gab keine Rücksicht auf seine Lautstärke. „Beruhige dich, du wirst uns sonst noch alle verraten! Ich habe dir nie deine Frau versprochen, sondern die Mittel wie du sie finden wirst. Genau hinter dieser Nummer steckt dein Mittel zum Zweck also ruf an und erhalte die Koordinaten.“

Galpin sah fassungslos zu seiner Geschäftspartnerin rüber, sie hatte ihn getäuscht. Wie ein Narr hatte er für diese Frau mehrere Grenzen überschritten um am Ende verarscht zu werden. Das wollte der Sheriff nicht auf sich sitzen lassen und doch müsste er es. Wenn Laurel auffällt, wird er es ebenfalls und seine Frau würde niemals wieder in seinen Armen liegen. Das dürfte er nicht zulassen alleine wegen Tyler. Sein Sohn musste schon genug leiden und von sich aufgeben als auch noch seine Mutter für immer zu verlieren. Das dürfte niemals passieren. Galpins Schweigen nahm die ehemalige Lehrerin als ein Zeichen der Unterwerfung an und ließ ihn alleine seine Emotionen verarbeiten. Sie hatte andere Pläne und würde weiter an das große und ganze arbeiten.

In Ophelia Hall war wegen den Unterricht Stunden kein einziges Zeichen von Leben vorhanden. Laurel lief entspannt die leeren Gänge entlang die sie zu einem bestimmten Ort führen sollten. Sie müsste in das Gewächshaus um an ein Mittel zu arbeiten, dass alle Außenseiter in der Umgebung vernichten würde. Es war einfach und präzise und doch nahm es eine Menge Zeit in Anspruch bis sich das Gift genug entfalten würde um für ein Massensterben zu sorgen. Diesbezüglich müsste sich Laurel eine gefühlte Ewigkeit als ihre Feindin Wednesday Addams ausgeben, um letztendlich ihren zustehenden Sieg zu erhalten. Der Plan war riskant, doch waren es diese Kreaturen auch.

Die Füße die sie trugen stoppten, Laurel war angekommen, doch schien das Gewächshaus für sie in den nächsten Stunden nicht erreichbar zu sein, da sich dort eine Vielzahl an Schülern befand jedoch ohne einem Lehrer in Sichtweite. Seltsamerweise dürfte sowas nicht der Fall sein, da die einzelnen AGs so früh noch nicht starteten. Wo könnte nur die gewisse Lehrkraft stecken? Eigentlich sollte es ihr egal sein und doch grübelte Laurel über diesen Fall, bis sie letztendlich das Weite suchte um später erneut das Gewächshaus ausfindig zu machen.

Xavier rannte frustriert einen kleinen bekannten Waldweg entlang um sich von den ganzen Geschehnissen abzulenken. Er rannte neben den großen kräftigen Laub- und Nadelbäumen um sich von ihrer prächtigen Schönheit zu überzeugen. Jedes Jahr an der Nevermore Academy kam es dem Jungen so vor als wären die Baumkronen bei seiner Abwesenheit in den Sommerferien noch ein großes Stück in die Höhe geschossen. In der Realität würde man seinen Gedanken bezweifeln, doch Xavier glaubte daran. Der Glaube an dem Wachstum der Bäume gab ihm Kraft auch an seinen zu glauben im geistigen Sinne. Viele hunderte Meter vergingen, bis der Junge an ein eher abseits geparktes Polizeiauto stoß. Verwundert unterbrach Xavier seinen "illegalen" Ausflug in die Natur da er vor dem Unterricht geflohen war. Er brauchte eine kleine Auszeit und da die Direktorin anscheinend noch etwas anderes zu tun hatte, nutze er die Chance um in der Natur seinen Kopf frei zu kriegen.

Still stehend bewegte sich der Teenager keinen einzigen Meter vom Fund hinweg. Xavier anylisierte den Wagen bei einem gewissen Abstand und konnte wen er sich nicht irrte eine Bewegung im Inneren feststellen. Sachte reduzierte er den gewissen Abstand und lief immer näher auf das Polizeiauto zu, bis er noch eine Bewegung wahrnahm und eine alte Bekannte Seele wiedersah!
Schokiert über seinen Fund reichte Xavier in seine Hosentasche um sein Handy zu erreichen. Er nahm es, entsperrte es und sah in die kalten Augen des Hyde Jungen bis er einen dumpfen Schlag verspürte und die schwarze Leere in die er verfiel.

Wednesday Season TwoWhere stories live. Discover now