Chapter 11

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Ich spürte Tränen in mir aufkommen. Ich war absolut überfordert. Noch nie war ich in einer solchen Situation.

Niemand war hier. Juan passte auf Lucia auf, und ich war hier hilflos zwischen einer Wand und dem Bruder des Feindes.

Er zerrte an meinem Pullover und zog ihn mir schließlich aus. Ich war wie in einer Schockstarre, weshalb ich nichts dagegen tat.

Ein lautes Geräusch brachte mich in die Realität zurück. Julio hatte eine Vase umgeworfen, die nun in Scherben auf dem Boden lag.

Ich überlegte kurz und sammelte mich. Bevor er mir ein weiteres Kleidungsstück ausziehen konnte, nahm ich all meine Kraft zusammen und trat ihm einmal zwischen die Beine.

Er stolperte nach hinten und stand gekrümmt da. Nachdem ich kurz wieder Luft geholt hatte, nahm ich eines meiner Messer und lief auf ihn zu.

Als er sich gerade aufrichten wollte, stach ich es ihm in den Rücken. Er gab einen kurzen Laut von sich, bis er schließlich vor mir auf die Knie viel und zusammenbrach.

Eine Blutlache begann ihren Weg seinen Rücken hinunter.

Als ich tief durchatmete, hörte ich plötzlich ein stumpfes Lachen hinter mir. Ich drehte mich zu Ann. Ihr verging das Lachen, als sie ihren Bruder so am Boden liegen sah.

Ich hatte nur zwei Möglichkeiten. Entweder tat ich nichts, da sie gerade eh stärker war als ich und lasse mich von ihr in binnen Sekunden kaltblütig ermorden.

Oder ich kämpfe trotzdem und versuche hier zumindest irgendwie lebend herauszukommen.

Ich entschied mich für das Zweite, da ich nicht unbedingt jetzt schon Sterben wollte.

Schnell nahm ich ein weiteres Messer und warf es auf sie. Sie wich im letzten Moment aus, doch es erwischte sie trotzdem leicht am Oberarm.

Nach einer kurzen Pause nahm sie sich eine Scherbe von der Vase und warf sie nach mir. Ich wich so gut es ging aus und wollte gerade zu meinem Schwert, als sie mich zu Boden brachte und anfing, auf mich einzuschlagen.

Ich versuchte sie von mir wegzudrücken, was so mäßig gut klappte. Sie lag noch halb auf mir, jedoch schlug ich auch ihr einmal ins Gesicht, sodass sie komplett zur Seite viel.

Ich nutzte diesen kurzen Moment, um schnell aufzustehen. Ich rannte zu meinem Schwert und hob es auf, wobei ich bemerkte, dass es ein paar Risse hatte.

Wenige Schläge und es wäre komplett kaputt.

Ich seufzte und drehte mich dann wieder zu Ann, die wieder aufgestanden war und gerade erneut zu den Scherben lief.

Entweder renne ich zu ihr und riskiere zu sterben, oder ich bleibe einfach stehen und versuche auszuweichen. Das würde allerdings nichts bringen, da dies ein unendliches Spiel wäre.

Diesmal entschied ich mich für Ersteres. Ich rannte so schnell wie möglich auf sie zu.

Ann drehte sich kurz bevor ich sie erwischen konnte um und rammte mir eine Scherbe in den Bauch. Ich viel zu Boden. Als sie gerade auf mich zukam, stieß ich ihr mein Schwert noch irgendwie ins Bein.

Sie lief schnell zu Julio, nahm ihn und verschwand.
Ich lag noch kurz am Boden und stand schließlich schweratmend auf. Blut floss regelrecht aus meinem Bauch und tropfte auf den Boden.

Ich nahm einen Pullover und lehnte mich dann an die Wand. Das Blut war schon längst durch das TShirt gesickert.

Ich drücke den Pullover kurz auf die Wunde, ließ es dann aber, da ich dadurch die Scherbe nur weiter rein drückte. Das Blut tropfte auch aus meiner Nase und meinem Mund.

Ich wusste, dass ich zum Hotel gehen musste. So sehr ich die anderen auch haste, aber ich würde sonst qualvoll und schmerzhaft verbluten.

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Her. | Five HargreevesWhere stories live. Discover now