Falsch übersetzt

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Um Vanja herum ist es warm, angenehm warm. Als würde sie jemand umarmen und ihr die Sicherheit geben die sie braucht. Nur zögerlich lässt sie die Hände sinken und schnieft, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, bevor ihr der Unterkiefer nach unten klappt. Um sie herum ist ein Eissturm? Aber ihr ist warm? Unsicher wankend steht sie auf und legt die Arme um sich, wobei sie schwach den riesigen, breitgebauten Kerl sehen kann der vorher ein wenig nett zu ihr war, erkennen kann. Dieser scheint sich einen Weg zu ihr bahnen zu wollen, wobei sie nur kopfschüttelnd nach hinten geht. Er soll nicht zu ihr, NIEMAND soll zu ihr! Angst und Panik breitet sich wieder aus, was wollen sie mit ihr? Ist das Menschenhandel? „Beruhig dich, Vanja!" Überrascht kreischend stolpert sie nach vorn als sie eine Hand auf ihrer Schulter gespürt hat und kann nur sehen wie der Eissturm um sie herum urplötzlich abflaut und sich auf Alucard konzentriert, der sich zu ihr geportet hatte. Sie sieht wie seine Hand abgerissen wird, Löcher in seinem Körper entstehen durch die sie hindurch sehen kann. Die Überraschung in den Augen des Schwarzhaarigen ist deutlich zu sehen, sogar leichte Unsicherheit. Vanja streckt ihre Hand im nächsten Moment nach dem Eissturm aus und brüllt nur ein verzweifeltes: „STOP!", nachdem der Kopf Alucards vom Körper getrennt wurde. Der Eissturm um den Urvampir legt sich nur langsam, wobei zuerst der Kopf auf den Boden fällt und dann der Körper. Geschockt sinkt die junge Frau selbst auf den Boden, blickt auf den Kopf. Sie kann nicht wirklich verarbeiten was hier gerade geschehen ist und doch umgibt sie im nächsten Moment wieder diese tröstende Wärme. Als sich der Kopf Alucards in Insekten auflöst, ist es für die das arme Mädchen zu viel und sie fällt in Ohnmacht. 

Damit lebt aber der Sturm, der sich vorhin noch gelegt hatte, wieder auf. Um sie herum bildet sich ein dichter Wirbel aus Eisfragmenten, ein bläulicher Schein geht von ihm aus und Vanja ist nur noch schemenhaft zu erkennen. Ein ohrenbetäubendes Brüllen lässt sogar Alucard nach hinten wanken, der sich inzwischen wieder alles regeneriert hat. Eine riesige Gestalt schießt durch den Wirbel nach oben und Eissplitter fliegen zu allen Seiten weg, während riesige, weiße Flügel durch die wirbelnde Wand dringen, gefolgt von einem riesigen, schuppigen und ebenfalls weißen Schädel. Die blauen Augen leuchten für einen Moment extrem auf, bevor der Unterkiefer aufklappt und erneut ein Brüllen in den Brustkörben aller Anwesenden vibriert. Ein kräftiger Flügelschlag reicht aus um aus dem eisigen Tornado zu fliegen. Der gesamte Körper ist mit strahlend weißen Schuppen bedeckt, und der lange Schweif landet nur knapp neben der Limousine die Vanja und Alucard hergebracht hat. Die Erde erbebt als der Drache auf dem Boden aufkommt, der Wirbel aus Eis und Schnee verschwindet und das Wesen stellt sich direkt über die ohnmächtige Frau, bevor es zum dritten Mal ein lautes und auch warnendes Brüllen von sich gibt, gefolgt von einem dunklen Grollen. Der riesige Kopf wird langsam herumgedreht, die blauen Augen starren jeden der hier anwesenden Personen an, bevor noch einmal die Lefzen hochgezogen werden und einige nicht zu verachtende Fangzähne freigegeben werden. Erst nachdem sich niemand der hier herumstehenden Personen mehr bewegt, hebt der Drache Vanja vorsichtig mit dem Maul auf und stößt sich kräftig ab. Der Wind, den die schlagenden Schwingen verursachen, bringt auch Alucard dazu sich nicht in die Luft begeben zu können. 

Somit können sie nur ein wenig geschockt dabei zusehen wie sich das große Wesen immer weiter in die Luft begibt und sich mit der ohnmächtigen Frau außer Sichtweite bringt. Langsam dreht Alucard den Kopf zur Lady. „Wir wissen jetzt was es ist, aber... sollen wir WIRKLICH einen Drachen herausfordern? Einen stinksauren Drachen?" Integra presst die Kiefer aufeinander, sie hat mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Sie hat keinen Plan mit einem Drachen ausgearbeitet, ganz zu schweigen mit einem stinksauren Drachen der rein auf Verteidigung aus ist! „Alucard, folge ihnen zumindest. Vielleicht schaffen wir es mit ihr zu reden wenn man sich beruhigt hat!" Der Urvampir verzieht zwar leicht das Gesicht, neigt aber den Kopf. „Wie Ihr wünscht, Lady Integra." Mit diesen Worten flattern einige Fledermäuse in die Luft und hinterlassen die anderen vier am Boden. Anderson steckt die Bajonette weg, damit kann er eh nichts anstellen. „Wir haben es mit einem Eisdrachen zu tun, kennt sich jemand von uns mit Drachen aus?" Seras und Integra schütteln die Köpfe, da sind sie komplett überfordert. Keiner von beiden hatte je mit Drachen zu tun und keiner von ihnen dachte, jemals mit Drachen zu tun zu haben. Doch Erzbischof Maxwell legt sich nachdenklich eine Hand an das Kinn. „Drachen sind an sich magische Wesen. Und unser einziger Joker in Sachen Magie..." Alexander nickt verstehend. „Bischof Makube." Der Nekromant ist der einzige, der sich wirklich sehr gut mit Magie auskennt, sie anwendet und auch das Drumherum in Betracht zieht. Man kann also an sich nur ihn zu Rate ziehen. „Ich hole ihn."

The Dragon LairWhere stories live. Discover now