Strikter Zeitplan

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„Erzbischof Maxwell- Ich glaube sie sind da!" Mit diesen Worten kommt Heinkel in das Büro gelaufen, in welchem Enrico zusammen mit Chief und Alexander sitzt und eben auf diese Nachricht wartet. „Bist du dir sicher, Heinkel?", brummt Anderson und verschränkt die Arme. Es gab insgesamt zwei Fehlbenachrichtigungen und selbst Makube ist ein wenig skeptisch. Die blondhaarige Frau nickt heftig. „Außer plötzlich auftretender Wind, als würde ein riesiger Drache bei uns im Garten landen, ist kein Anzeichen dafür." Heinkel darf behaupten, den Bischof noch nie so schnell laufen gesehen zu haben wie jetzt. Dieser zischt an ihr vorbei wie der neue Usain Bolt und selbst der Pater nickt leicht anerkennend. „Wenn ich nicht wüsste dass es wegen dem Drachen ist, könnte man fast meinen dass er Vanja mag." Enrico zuckt mit den Schultern. „Und doch ist es nur für das große, schuppige Wesen. Wir sollten Liebe, egal welcher Art, nicht im Wege stehen." Mit einem genickten: „Fair.", lässt Anderson den Erzbischof vorgehen, schaltet das Licht im Büro aus und geht als letztes hinter Heinkel nach draußen. Draußen im Garten angekommen sehen sie erst einmal... nichts. Rein gar nichts! Die Blicke gehen leicht frustriert zu Heinkel, denn es herrscht auch kein Wind. „Ich schwöre beim Herrn, dass ich- DA! Seht doch!" Sie deutet nach vorn und man folgt dieser Richtung mit hochgezogenen Augenbrauen, bevor man es jedoch auch sieht. Aus dem Nichts werden die ersten Flügelansätze sichtbar und nach und nach enthüllt Bhan seine gesamte Gestalt und löst somit die Illusionsmagie auf. „Wow..." Heinkel hatte nur von diesem Wesen gehört, es aber zu sehen ist atemberaubend. Die kleine Gestalt auf Höhe der Schultern wird erst einmal übersehen, wobei Maxwell nach vorn tritt und ihnen zunickt. „Bhan, Vanja, offensichtlich seid ihr gut angekommen." 

Die junge Frau schiebt das Visier des Helms hoch und sieht nach unten, bevor sie den Helm dann doch abnimmt und tief durchatmet. Halleluja, sie wusste nicht dass ein Helm so einschränken könnte! „Es war der Wahnsinn, Erzbischof Maxwell! Wir sind über den Eifelturm geflogen und SO knapp über das Wasser!" Vorsichtig will sie aufstehen, merkt aber dass sie das Gleichgewicht verliert und hält sich dann doch noch am Hals fest. Wie kommt sie da jetzt runter? Sie ist noch nie so lange geflogen und die Nebenwirkungen schlagen zu. „Bhan...? Kannst du- Kannst du mir kurz helfen?" Der Drache legt sich nicht hin um nichts zu zerstören und dreht nur den Kopf. „Mach es so wie sonst auch immer, warum willst du es jetzt anders machen?" Mit einem entschuldigenden Grinsen erwidert sie seinen Blick. „Weil meine Beine eingeschlafen sind." Seufzend schließt er die blauen Augen, an ALLES hat er gedacht! Aber nicht daran. Anderson stellt sich aber direkt an den Drachen heran und streckt seine Arme aus. „Vertrauen Sie mir! Einfach fallen lassen!" Vanja presst die Lippen aufeinander, hoffentlich wird das irgendwann besser. Sie hat nicht immer jemanden der so etwas machen kann. „Zuerst der Helm, der kann Euch dann nicht mehr weh tun!", ruft sie runter und Anderson fängt den Motorradhelm und legt ihn auf die Seite, bevor er sie im nächsten Moment auffängt und zu ihr runtersieht. „Willkommen im Vatikan, Vanja.", schnaubt er amüsiert und merkt, wie sie sich ein wenig entspannt. „Das Fliegen ist wirklich wahnsinnig schön... aber ich glaube ich habe morgen den Muskelkater meines Lebens. Und danke fürs Auffangen!" Der Pater zuckt nur mit den Schultern. „Kein Problem, ich habe es ja angeboten. Gab es irgendwelche Probleme zwischendurch?" 

Zwar denkt sie kurz nach, schüttelt dann aber den Kopf. „Sicherer als jedes Flugzeug und definitiv cooler! Ich meine... hallo? Wir sind total episch um so einen Berg herum nach oben geflogen und oben gelandet und dann die ganzen Flugmanöver!" Ihr geht's sogar sehr gut, das sieht Pater Anderson ein. „Meinen Sie, dass Sie schon wieder gehen können?" Vanja's Blick wird leicht skeptisch, dennoch probieren sie es aber aus und auch wenn sie wackelt- Stehen kann sie zumindest. „Ugh, ich hoffe das wird nicht schlimmer.", murmelt die junge Frau und hört dann nur ein: „Stellen Sie sich auf mehr ein.", von der Seite. Vanja blickt dorthin und lächelt gezwungen. „Meinen Sie?" Heinkel verschränkt die Arme und nickt mitleidig. „Sie haben Muskeln genutzt die sie wahrscheinlich vorher nicht genutzt haben, also... das werden Horrortage." Was für eine Aussicht. „Das können wir von vornherein verhindern. Wenn ich die Herrschaften darum bitten dürfte auf die Seite zu gehen? Vanja, bleib stehen. Alle anderen gehen bitte einige Schritte nach hinten. Es könnte... tödlicher aussehen als es ist." Tödlicher?! Ein wenig geschockt starrt die Sommersprossenträgerin zu dem Drachen, die Augen groß wie Teller und unfähig sich wirklich zu bewegen. „Bhan? Was hast du vor?" Anderson, Enrico und Heinkel treten von ihr weg, wobei der Pater den Bischof nach hinten ziehen muss- Der ist schon wieder in seinen Aufzeichnungen verschwunden und kritzelt ziemlich herum. „Vertrau mir, Vanja. So wie du mir schon dein ganzes Leben intuitiv vertraut hast."

The Dragon LairOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz