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Hyunjin POV

Bei mir Zuhause angekommen öffnete ich die Tür und betrat immer noch Hand in Hand mit Felix das Apartment. Ich ließ seine Hand los und spürte die plötzliche Kälte an meiner Hand. Ich wollte sie am liebsten wieder nehmen musst mich aber zurückhalten. Ich zog meine Schuhe aus und stellte diese ordentlich hin. Ich wollte gerade das Apartment betreten als ich bemerkte das Felix einfach schweigend auf der ein und selben stelle verharrt blieb. „ Du musst keine Angst haben. Ich habe dir schon gesagt das ich dir nichts antun werde und das meinte ich auch so." sagte ich mit einer ruhigen Stimme. Er fing zögerlich an seine Schuhe auszuziehen und stellte sie neben meine. Wir betraten das riesige Apartment nun endgültig und begaben uns ins Wohnzimmer. „ Willst du was trinken?" fragte ich ihn worauf dieser zögerlich nickte. Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und ging in die Küche um zwei Gläser wie Getränke zu holen. Zurück im Wohnzimmer stand Felix immer noch wie angewurzelt an der ein und selben stelle wo ich ihn zurückließ. „ Du kannst dich ruhig setzen." sagte ich und machte einen sorgenerfüllten blick, da ich bemerkte wie Felix die ganze Zeit zitterte und ich in seinen Augen Angst sah.

Wir setzten uns gleichzeitig hin, woraufhin ich erneut ansetzte zu sprechen. „ Kannst du bitte dein Oberteil ausziehen? Ich möchte deine Wunden sehen." er sah mich kurz an und tat zögerlich das um was ich ihn bat. Er entledigte sich seiner Schuluniform und als ich seinen freigelegten Oberkörper sah, blieb mir die Sprache im Halse stecken. Sein Körper war sehr detailliert trainiert, so das sich ein six Pack zeichnete, doch dies war nicht wirklich das was mir die Sprache Verschlag. Es waren eher die unzähligen blauen Flecken und die ganzen Kratzer auf seinem Oberkörper sowie auf den Armen. Ich spürte wie mir die Farbe aus dem Gesicht glitt. So konnte es nicht weitergehen.

Ich stand auf und sagte zu ihm er solle kurz warte. Ich ging mit schnellen Schritten in Richtung Badezimmer um dort denn erste Hilfe Kasten zu holen und setzte erneut an in Richtung Wohnzimmer zu gehen. Felix saß mit gesenktem Blick auf dem Sofa, ich saß mich neben ihn und machte denn erste Hilfe Kasten auf, wo ich Salben, Definitionsmittel und Verbände rausholte. „ Es tut mir leid." entschuldigte ich  mich während ich Salbe auf die Blauen Flecken schmierte. Er sah mich verwirrt an und fragte leise „ Wofür Entschuldigst du dich?" ich erhob meinen Blick von seinen Wunden und sah in seine wunderschönen braunen Augen. „Dafür das ich nicht früher etwas unternommen habe." „ Du gehst doch erst seit einer Woche auf unsere Schule. Du hättest eh nichts ändern können." sagte Felix mit einer bedrückten Stimme. „ Genau. Ich gehe seit einer Woche auf deine Schule und habe bemerkt wie sie dich behandeln. Und habe trotzdem nichts unternommen. Du musst all das alleine durchmachen und hast niemanden an denn du dich wenden kannst. ich möchte mit dir befreundet sein, ich will dir helfen, dir zuhören wenn es dir schlecht geht, Sachen mit dir unternehmen und noch andere Sachen! Weil du in meinen Augen besonders bist." sagte ich ihm direkt ins Gesicht. Denn Blickkontakt haltend bemerkte ich wie ihm Tränen in die Augen kamen. Es ertönte ein Schluchzen gefolgt von Tränen. Ich nahm ihn in denn Arm und nach kurzem Zögern krallte sich der kleinere in meine Jacke und fing an alles rauszulassen.

Felix POV

Nach diesen Worten merkte ich wie mir Tränen in die Augen kamen. Ich schluchzte und fing an meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Hyunjin schloss mich in seine Arme und nach kurzem Zögern erwiderte ich die Umarmung und weinte alles raus. Wir verharrten in dieser Position eine Zeit lang bis er sich von mir löste und mit dir Tränen von denn Wangen wischte. Ich wünschte das er die Umarmung niemals unterbrochen hätte. Diese war so warm und voller Liebe wie ich sie schon lange nicht mehr spürte. „ Nicht weinen, das passt nicht zu deinem süßen Gesicht." sagte er worauf ich die Röte in meinen Wangen spürte. Ich senkte meinen Blick, doch er hebte mit seiner Hand mein Kinn hoch damit ich ihm in seine liebevollen und zugleich wunderschönen Augen sehen musste.  Seit ich ihn das erste mal gesehen hatte habe ich immer so ein Kribbeln im Bauch und bemerkte immer wenn er mich ansah die Wärme in meinen Wangen. Erklären konnte ich mir dies allerdings nicht. „Möchtest du mir vielleicht alles erzählen?" fragte er mich ruhig. Ich nickte leicht und erzählte ihm alles.

Nach zwei Stunden des erzählens und der oft wieder aufkommenden Tränen, lächelte Hyunjin mir zu und versprach mir das sich von nun an alles ändern würde. Er hat mir die ganze Zeit zugehört. Ich fühlte mich in diesem Moment seit langem mal wieder geliebt und sicher. Hyunjin war die erste Person seit langem die mir zuhörte und die mich nicht ohne Grund verurteilte.
Er sah kurz auf die Uhr und blickte dann wieder zu mir. „ Es ist schon spät. Ich glaube du schläfst heute bei mir. Wie findest du die Idee? Wir könnten dann auch noch essen bestellen." sagte dieser. „ G-Gerne." sagte ich mit noch leicht zittriger Stimme und lächelte leicht. Dies war das erste ehrliche Lächeln seit langem. „ Na dann steht es fest! Auf was hast du Lust?" fragte er entschlossen. „ Such du dir etwas aus ich bin für alles offen." „ Hast du Lust auf Pizza?" fragte er mich und ich nickte als Antwort. Er stand auf und ging wahrscheinlich sein Handy holen um zu bestellen.

Time Skip

Es klingelte an der Tür und wie vermutet war es der Pizzalieferant. Hyunjin bezahlte die Pizzen und kam zurück ins Wohnzimmer wo wir schon alles hingestellt hatten. „ Sag mal wo sind eigentlich deine Eltern?" fragte ich aus Neugierde , da ich nicht wusste ob das übernachten unter der Woche für diese in Ordnung wäre. „ Ich wohne alleine. Meine Eltern haben mir ein Apartment besorgt, da sie sehr beschäftigt sind mit ihrer Firma." beantwortete er mir meine Fragte, ich nickte verstehen und nahm mir das erste Stück Pizza. Wir aßen und schauten währenddessen einen Film.

Nachdem wir fertig warten räumten wir das Geschirr weg und machten uns in Richtung Hyunjins Zimmer. „ Ich leih dir Sachen von mir zum schlafen und gebe dir noch eine frische Zahnbürste." erklärte er mir vorauf ich verstehend nickte. Er ging zu seinem Kleiderschrank und sucht Sachen heraus. Er hielt mir einen Hoodie sowie eine Jogginghose hin. Ich nahm diese dankend an und wartete auf Hyunjin der sich selbst noch etwas zum schlafen suchte. Zu zweit gingen wir nun in zum Badezimmer wo wir uns umzogen, es war mir zwar etwas peinlich meine Haut vor ihm zu zeigen, aber als mir einfiel das er all meine Wunden sowieso schon gesehen hatte überwand ich mich. Als ich alles anhatte bemerkte ich erst wie groß die Sachen an meinem Körper waren.

Wir putzten noch Zähne und begaben uns dann zusammen in Hyunjins Zimmer. Er legte sich in sein Bett und sah in meine Richtung da ich immer noch vor dem Bett stand. „ Was ist? Du kannst dich ruhig ins Bett legen ich Beiße schon nicht." sagte er. Leicht nickend legte ich mich neben ihn und deckte mich zu. „ Schlaf gut Felix." sagte Hyunjin mit einem Lächeln auf denn Lippen das man leicht erkannte, da das Licht des Mondes in Hyunjins wunderschönes Gesicht strahlte. „ Du auch Hyunjin. Und nochmal Danke für alles was du heute für mich getan hast." sagte ich noch. „ Kein Ding immerhin sind wir doch Freunde." sagte dieser mit einer schläfrigen Stimme. Mich selbst überrannte die Müdigkeit und mir fielen die Lider meiner Augen zu.

Dank ihm konnte ich nach langer Zeit mal wieder ohne Tränen zu vergießen einschlafen.

Love at first sight | HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt