17| Das mit dem Hitman

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ɛɱıƖყ

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Wir waren vermutlich noch nicht mal zwei Minuten gelaufen, als Erik auffluchte.

"Fuck, hast du das auch gespürt?"

"Was gespürt?", fragte ich und sah zu ihm hoch. Und schnell wieder weg, denn er sah auch zu mir, und dadurch waren unsere Köpfe sehr nah aneinander.

"Die Regentropfen. Ich meine, ich habe zwei auf meiner Hand gespürt. Da, noch einer!"
Och nein, bitte kein Regen! Doch man schien meine Bitte nicht zu erhören, denn nun nieselte es sichtbar.

Genervt stöhnte ich auf. "Wieso ausgerechnet jetzt?"

Eigentlich war es eine rhetorische Frage gewesen, aber Erik antwortete trotzdem darauf. "Ich schätze, der nicht existierende Gott mag uns nicht besonders." Der Regen wurde von Sekunde zu Sekunde stärker und ich schnaubte verärgert auf.

"Sieht wohl so aus."

Kurze Stille.

"Was machen wir jetzt?", fragte ich dann, während wir durch den prasselnden Regen liefen. Stirnrunzelnd betrachtete ich meine Schuhe. Meine neuen Schuhe. Meine sauberen Schuhe.

Erik zog sein Handy aus seiner Jackentasche. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er eine Karte des Parks aufrief und zu einer bestimmten Biegung und unserem Standort hin- und zurückwischte. Hatte er etwas geplant? An dieser Biegung? Aufregung durchfuhr mich, hatte ich es doch gewusst. Was es wohl war? Vielleicht- Ein Regenschauer peitschte mir ins Gesicht und unterbrach meine Überlegungen.

Dummer Wind, er hatte gedreht! Ich blinzelte heftig, um etwas sehen zu können. Wie zum Teufel hatte es so schnell so heftig anfangen können zu gegeben? Mit jeder Minute spürte ich außerdem, wie mein wollener Mantel immer mehr Wasser aufsog und schwerer und schwerer wurde. Bald würde ich vollkommen durchnässt sein! Hoffentlich wurde ich nicht krank, ich musste nächste Woche meine Experimente weitermachen.

Erik war nun von der Karte zu WhatsApp gewechselt und tippte etwas auf schwedisch. An einen Typen names Jeffrey. Das klang aber mal so gar nicht schwedisch, eigentlich sehr britisch. Ein Decknahme? Was, wenn das sein Hitman ist? Vielleicht bringt Erik mich ja nicht direkt, sondern indirekt um; durch seine Leute! Schnell sah mich um. Soweit ich erkennen konnte, versteckte sich niemand im Gebüsch. Aber Professionelle können sich bestimmt so verstecken, dass ich nichts sehe. Man, was tippt er denn da? Er brauchte ewig, denn der Regen machte sein Display nass und deswegen musste er es immer wieder abwischen.

Was, wenn ich ihn unterbreche, bevor er die Nachricht senden kann? Nachricht nie geschickt, nie gelesen, potenzielle-Hitman-Gefahr fürs erste gebannt! Ha, ich hatte ja eine Frage gestellt.

"Erik? Ich fragte, was wir jetzt machen." Komm pack dein Handy weg!

"Wir-", fing er an, tippte weiter, drückte auf senden und steckte sein Handy dann weg. Mist. Mission fehlgeschlagen. Jetzt bleibt nur noch hoffen...

"Wir beeilen uns, uns ein trockenes Plätzchen zu suchen, würde ich mal sagen", beendete er dann seinen Satz und warf einen kritischen Blick Richtung Himmel. Die Intensität des Regens nahm noch immer zu.

"Das ist eine sehr gute Idee", stimmte ich ihm deshalb zu. Langsam begann ich nämlich auch, in meinen nassen Klamotten zu frieren. "Aber wohin?"

"Hmm....", Erik blickte grübelnd in die Ferne. Soweit man eben blicken konnte, wenn man Mühe hatte, überhaupt etwas zu sehen. Dann hellte sich sein Gesicht auf. "Ich hab's! Das wird dir sehr gefallen", grinste er.

"Was? Was ist dir eingefallen?", fragte ich neugierig nach.

"Eine Überraschung. Warte nur eine Sekunde..." Er zog noch mal sein Handy aus der Tasche. Diesmal rief er diesen Jeffrey an und redete schnell auf schwedisch auf ihn ein. Das klang sehr stark nach Boss und Unterlegener- man, ich will nicht sterben!

Da legte er auf und lief mit schnellen Schritten auf die nächste Weggabelung zu. Durch seinen Arm um mich zog er mich natürlich wieder mit sich. "Komm! Das wird der Himmel für dich!"

Er sah so begeistert aus, dass ich wirklich bezweifelte, dass er mich umbringen (lassen) wollte. Die Theorie war ja sowieso etwas dämlich, oder? So etwas passiert nicht im echten Leben. Hier nicht. Nicht mir. Bestimmt nicht.

Seine Aufregung war ansteckend und so drängte ich ihn gespannt danach, was er vorhatte. "Sag's mir! Bitte!"

"Nein."

"Bitte!"

"Nein."

"Bitte bitte?"

"Nein." Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.

"Nur ein kleiner Tipp?", bettelte ich weiter. Das war eigentlich so gar nicht mein Stil, aber gerade war es mir egal.

"Na gut, eins sage ich dir: es hat etwas mit Keksen zu tun."

"Mit Keksen?", fragte ich freudig.

"Mit Keksen", bestätigte er.

"Doch nicht zufällig mit denen, die du mir frühs immer mitbringst?"

Geheimnisvoll lächelte er weiter. "Wer weiß, wer weiß?" Böse warf ich ihm eine Blick zu. Ich wollte mehr wissen! Aber es war jedenfalls schon genug, um mich noch ungeduldiger und erwartungsvoller auf das, was er plante, zu machen. Ich meine, diese Kekse- so musste der Himmel schmecken!

"Können wir uns beeilen?", fragte ich deshalb.

Erik grinste zu mir runter. "So ungeduldig?"

"Was erwartest du denn auch bei dieser Ankündigung?", murrte ich. "Außerdem ist mir kalt."

"Dir ist kalt? Wieso hast du nicht schon früher etwas gesagt?" Erik beschleunigte seine Schritte. Sorgte er sich etwa um mich? Ein wohliges Gefühl breitete sich bei diesem Gedanken in mir aus.

"Ich habe nicht früher etwas gesagt, weil mir vorhin noch nicht kalt war. Da hat es ja noch nicht geregnet."

Er warf mir einen verwirrten Blick zu. "Was hat das eine mit dem anderen zu tun?", wollte er wissen.

"Der Regen durchweicht meinen Mantel", erklärte ich ihm.

"Moment mal, du bist komplett durchnässt? Dann wirst du doch krank!" Vielleicht kam es mir nur so vor, doch ich hatte den Eindruck, dass er jetzt noch schneller lief. Stirnrunzelnd warf er mir einen Blick zu. "Komm, es ist nicht mehr weit."

"Wo gehen wir denn jetzt eigentlich hin?", versuchte ich es nochmal. Vielleicht würde er nun etwas sagen.

"Zu mir."

*・゜ ゚・*:.。..。.:*・・*:.。. .。.:*・゜゚・**・゜゚・*:.。..。.:*・・*:

A/N:

Was Erik wohl vorhat...

Was Erik wohl vorhat

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Nur wir zweiWhere stories live. Discover now