Kapitel 12

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Imelda

Ich bekam die Nacht einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis. Seit genau 4 Tagen spuckte sie immer wieder in meinen Gedanken rum, nur wenn ich Nicolás zu Gesicht bekam. Seine Hände waren so verdammt fordernd gewesen, so rau und doch gleichzeitig so unfassbar erregend. Seine Lippen hatten perfekt auf meine gepasst und seine Zunge hatte mehr als einmal den Kampf mit meiner gewonnen. Ich war besessen von ihm, von meinem verdammten Boss und den besten Freund meines Vaters. Aber ich zeigte es ihm nicht, seit der Nacht vor 4 Tagen ging ich ihm größtenteils aus dem Weg.
Er hatte es nicht verdient das ich ihm das schenkte was er wollte, er sollte es sich erarbeiten. Wenn er es überhaupt wollte. Meine Jungfräulichkeit gab ich ihm nicht einfach so, wenn er es wollte, sollte er kämpfen.
Da hatte ich die Antwort wie ich es mir vorstelle, mein erstes Mal. Sinnlich, voller Leidenschaft und vor allem mit jemanden der mich vergötterte wie wenn ich die einzige Frau wäre die es auf der Welt gab und genau das konnte er mir nicht geben. Welcher Boss vergötterte seine Assistentin, die er größtenteils nur anstrengend fand? Genau niemand!
Zum dritten Mal rollte ich mich in meinem Bett hin und her. Starrte die weiße Leinwand an die auf meiner Staffelei stand und versuchte die Geräusche unten zu ignorieren. Jeden Sonntag kamen Nicolás und Sebastián vorbei zum Frühstück, meistens verschwand ich da zeitig aus dem Haus und ging eine Runde spazieren bis sie wieder weg waren oder traf mich mit Marisol. Nur war mir heute nach beiden nicht zumute. Ich stand aus meinem Bett auf und setzte mich vor die Leinwand. Wenn ich sein Gesicht nicht aus meinem Kopf bekam musste ich ihn also zeichnen. Niemand würde hier hoch kommen und sich meine Zeichnungen anschauen, da könnte ich ihn auch zeichnen. Ich fing an mit Bleistift darauf zu zeichnen, wonach ich anfing mit Pinsel und Farbe zu malen. Irgendwie wahr ich wahrscheinlich so in Gedanken das ich mir meinen Wassertopf für meine Pinsel über den Körper schüttete und nun überall Farbe und Wasser hatte. Genervt seufzte ich, dass konnte doch nicht wahr sein. Meine ganzen alten Sachen hingen unten im Waschraum und so könnte ich keines Falls runter gehen.
Ich überwandt mich letztlich und lief leise die Treppen runter. Was ziemlich gut ging mit nackten Füßen die Steintreppe runter. Die Männer im Essensraum hatten mich zum Glück nicht bemerkt als ich hier runter kam. „Kind, was ist denn mit dir passiert?" Alle drei drehte sich zu mir um, blickten auf mein nasses weißes T-Shirt und auf die kurze Hose die kaum meinen Hintern bedeckte. Nicolás musterte augenblicklich meine Brüste unter denen man womöglich meine Nippel perfekt sehen konnte. Ich hasste weiße T-Shirts absofort. „Ich hab mir ausversehen den Wassertopf für meine Pinsel über mich geschüttet. Ich hab nichts ruiniert, nur mich selbst." Ich zeigte schnell auf die Farbe die noch an mir klebte. Das war mir zum Glück schon öfters passiert als Nicolás und Sebastián glaubten. Mein Blick schwebte zu den Pancakes die dort standen.
Gerade machte sich mein Magen bemerkbar. Ich lief eher vorsichtig auf den Tisch zu und schnappte mir einen der Pancakes. Dabei tropfte ich ausversehen Farbwasser auf den Tisch und Nicolás. Und genau auf seinen teuren Anzug. „Tut mir leid", murmelte ich und wichte das Wasser schnell weg. Ohne darauf zu achten das meine Hand ziemlich nahe an seinem Schritt war. Warum auch? Er wäre doch nicht erregt davon, dass ich meine Hand nur in der Nähe seines ... scheiße hatte er dort ne Beule? Sofort nahm ich meine Hand dort weg und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Zum Glück sahen mein Vater und Sebastián das nicht.

The Truth of my PastWhere stories live. Discover now