Letztendlich verlief der Rest des Tages sehr seltsam für Dipper. Er konnte sich nicht wirklich aus Bills Umarmung lösen und irgendwann schliefen sie zusammen auf seinem Bett ein. Beziehungsweise Dipper schlief, Bill verließ lediglich seinen Körper und diese Dimension.
Danach kam Bill nie wieder mit zur Uni, aber eine positive Auswirkung hatte Bills Wutausbruch dennoch: die drei Mobber wagten es nicht einmal, Dipper auch nur noch anzusehen. Allerdings ist ihm aufgefallen, dass sie bei jeder Begegnung müder aussahen, was Dipper vermuten ließ, dass Bill sie immer noch in ihren Träumen heimsuchte.
Dieser Gedanke erschütterte ihn zwar, aber andererseits dachte er auch, dass die drei eine Abreibung vielleicht doch verdient hatten.Auf Canaimra trafen Bill und Dipper zwar nicht mehr, aber das hielt den Blonden trotzdem nicht davon ab, 24/7 ein Auge auf seine wertvolle Batterie zu werfen.
Die Zeit verging wie im Fluge, Dipper bestand seine ersten Prüfungen und ehe er sich versah, war November. Die Semesterferien standen an und Mabel redete in einem Telefonat ganz aufgeregt von ihrem Plan für diese Zeit.„Dip-Dop! Rate mal wer über die Winterferien ins schöne Gravity Falls kommt? Richtig! ICH!", kicherte sie und auch Dipper wirkte anschließend begeistert.
„Echt? Das ist spitze!... Aber was ist mit Mom und Dad? Denen wird das bestimmt gar nicht gefallen."
„Ach, pfff. Mom und Dad können mich jeden Tag sehen, aber ich möchte endlich wieder Zeit mit dir verbringen! Du fehlst mir so Bro-Bro!"
„Aww du mir auch, Mystery Twin! Wann kommst du denn an?"
„Wahrscheinlich morgen Vormittag! Mein Flug geht gleich~", säuselte sie und nach ein paar weiteren Worten endete dann das Telefonat.Dipper freute sich wirklich wahnsinnig, seine Schwester bald wiederzusehen. Sie war eine seiner wichtigsten Bezugspersonen und es würde ihm guttun, mal mit jemand anderem als Bill tiefgründige Gespräche zu führen.
Apropos Bill. Kaum hatte Dipper aufgelegt, erschien der Dämon plötzlich in seinem Zimmer, aber mittlerweile zuckte Dipper in solchen Momenten oft nicht mal mehr auf. Er hatte sich bereits dran gewöhnt, dass Bill immer plötzlich auftauchte.„Na Pinetree. Wer war das?"
„Ach, das weißt du doch schon", lächelte der Junge vor sich hin. Jedoch änderte sich sein Gesichtsausdruck recht schnell, als er etwas ganz Anderes bemerkte.
„Bill... Wie soll ich Mabel das alles nur erklären? Oh Gott... Sie wird ausrasten, wenn sie weiß, dass ICH dich wieder freigelassen habe..."
„Woah, ganz ruhig. Shootingstar wird deine Gründe bestimmt nachvollziehen können. Wenn nicht, sag ihr einfach, dass du so oder so an einen Traumdämon geraten wärst", meinte der Blondhaarige faul, während er auf Dippers Schreibtischstuhl saß und die neuen Tagebucheinträge durchlas. Bill deutete natürlich auf Canaimra hin und in gewisser Weise hatte er recht. Wenn Dipper den Blonden nicht befreit hätte, hätte ihn keiner vor Canaimra beschützen können und er wäre diesem hilflos ausgeliefert gewesen.„Du hast wohl recht", antwortete Dipper und ging nun ebenfalls zu seinem Schreibtisch, woraufhin der Dämon seinen Kopf hob und in Dippers Augen blickte. Seit dem Tag in der Schule war die Beziehung zwischen den beiden... seltsam. Dippers Herz schlug zwar nach wie vor schneller bei Bills Anblick, aber auch in dem Dämon schien sich etwas zu regen, wenn er in Dippers Nähe war. Er konnte seine menschlichen Gefühle aber immer noch nicht ganz zuordnen.
„Ä-ähm... darf ich mich setzen...? Ich wollte noch etwas weiterschreiben...", murmelte Dipper und unterbrach dabei ihren Blickkontakt nicht. Bill hatte zwar wieder nur ein Auge, aber das reichte komplett aus, um ihn in seinen Bann zu ziehen...„Klar, Pinetree", grinste der Dämon breit und klopfte mit seiner Hand plötzlich auf seinen Schoß. So hatte Dipper das eigentlich nicht gemeint, aber nach langem hin und her mit sich selber setzte er sich trotz seines Schamgefühls auf den Schoß des Dämons, welcher direkt im Anschluss seine Arme um Dippers Körper schlang und er seinen Kopf auf der Schulter des Brünetten ablegte.
Das war ein Fehler, dachte Dipper mit hochrotem Kopf, da er es kaum ertragen konnte, wie der heiße Atem des Blonden immer wieder auf sein Ohr traf.
Sie blieben noch eine Weile so, bis Bill den Jungen anscheinend genug geärgert hatte und er stattdessen endlich aufstand, weswegen Dipper seinen Stuhl wieder für sich alleine hatte.„Also, Pinetree", sprach Bill erst nach einer gewissen Zeit, „Wie wäre es mit einem neuen Elementarzauber, bevor deine Schwester ankommt?"
Die Frage überraschte Dipper, denn immerhin hatte er gerade erst angefangen, das Feuer richtig kontrollieren zu können.
„Ist das denn sinnvoll? Ich meine... wäre es nicht besser, wenn ich das eine Element, das ich schon gelernt habe, weiter verbessere?"
„Pff, ich bitte dich. Zweifelst du etwa an meinen Entscheidungen?", neckte der Blonde ihn mal wieder, woraufhin dieser mit dem Kopf schüttelte.„Na dann vertrau mir", fügte Bill noch hinzu, ehe er nach Dippers Hand griff und die Beiden sich daraufhin im Wald befanden.
„Wenn du mehrere Elemente miteinander kombinierst, werden sie stärker", erklärte Bill nun etwas gelassener und ohne Grinsen, während er gleichzeitig Wind und Feuer kontrollierte. Er ließ sie hin und her fliegen und wenn der Wind auf das Feuer traf, wurde es größer und irgendwie bedrohlicher.„Und, was sagst du?" Während der Blonde diese Worte aussprach, verschwanden beide Elemente gleichzeitig und er wandte sich wieder dem Jungen zu.
„Klar, gerne. Aber sag mal... Ist es auch möglich, eine Art Heilzauber zu lernen?", fragte Dipper zögerlich und Bill legte den Kopf wortlos schief, was Dipper verunsicherte.
„Ah wenn du nicht willst dann-"
„Nein, schon gut. Die Heilung ist ein sehr komplexer Bereich, aber für jemanden, der so leicht verwundbar ist wie du, wäre sie wohl extrem hilfreich", sprach der Dämon nachdenklich und Dipper fühlte sich beleidigt. Aber leider hatte der Blondhaarige da nicht ganz unrecht...Bill dachte ernsthaft über Dippers Vorschlag nach, aber weil die Zeit heute knapp war, übten sie vorerst den Zauber des Windes. Dipper schlug sich sogar recht gut dafür, dass es sein erster Versuch war. Das Element Wind hatte im Gegensatz zum Feuer viel mit Ruhe zu tun, also musste man seinen Körper und seine Gedanken genau unter Kontrolle haben. Es war deutlich komplexer als gedacht, aber mit genug Übung würde er auch dieses Element mit Sicherheit meistern können. Für heute sollte es aber genug sein, denn ehe sie sich versahen, ging auch schon der Tag zu Ende.
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Written: 11.4.2023
Published: 12.6.2024
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Trust me || ᴮᴵᴸᴸᴰᴵᴾ ᶠᶠ
FanfictionObwohl sich die Pines Zwillinge geschworen hatten, den anderen niemals zu verlassen, sind die beiden nun an einem Punkt angekommen, an dem ihre Interessen im Leben zu unterschiedlich waren. Während die 19 jährige Mabel also in Kalifornien Fashion d...