17. Kapitel

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Mein Blick richtete sich sofort dort hin, woher der Schrei kam. Kate stand mit weit aufgerissenen Augen und der Hand vor dem Mund einige Meter von mir entfernt. Die Musik wurde abgestellt und alle Blicke lagen auf ihr.

Als ich merkte wohin sie starrte wagte ich auch einen Blick.

„Harry“ flüsterte ich, bewegte mich jedoch kein Stück.

Lisa ging auf Katelin zu und bedeutete ihr sich wieder zu beruhigen. Einer der Barkeeper kam mit einem Besen angerannt, winkte dem DJ zu und dieser Spielte die Musik einfach weiter. Man konnte sehen wie genervt der Barkeeper von dieser Aktion war, doch Kate konnte sich kaum noch zurück halten. Als sie bei uns angekommen sind, zitterte sie am ganzen Körper und ihre Augen hingen immer noch an Harry, der verlegen grinste.

Sofort sprang ich auf und funkelte ihn mit wütendem Ausdruck an.

Sein Kopf drehte sich langsam zu mir, und seine Locken hingen ihm wild ins Gesicht. Mit einer Hand strich er sich durch die Haare, die andere legte er an meine Schulter. Sein Blick durchbohrte mich, doch ich wurde nicht weicher.

„Können wir reden?“ rief er der Musik entgegen, doch ich konnte ihn dennoch verstehen.

Zu viert verließen wir die Bar und ich stellte mich ihm direkt gegenüber.

„Was?“ brummte ich genervt und tapste vom einen Fuß auf den anderen.

„Emi“ versuchte mich Lisa zu beruhigen, doch ich hob meine Hand und ließ sie dadurch wissen, das ich nichts hören wollte, sondern nur die köstlichen Ausreden von Harry.

„Was ist den los?“ lachte Harry und wollte mich wieder an der Schulter packen, doch ich wich zurück. Sein grinsen verschwand von seinen Lippen und er sah mich fragend an.

„Na, wo wart ihr denn?“ fragte ich entzückt und setzte ein lächeln auf.

Harry durchschaute mich jedoch und rührte keine Miene.

„Wann wolltet ihr mir davon erzählen? Wenn ihr auf Tour seid oder ich von euren Fangirls attackiert werde?“ ich wurde immer lauter und spürte wie mein Puls stieg.

„Emi“ seufzte er und raufte sich durch die Haare, doch ich unterbrach ihn sofort.

„Du denkst doch tatsächlich nur weil du meinen Namen sagst, mit einer bedrückten Stimme deine tragische Geschichte erzählst und mich mit deinem Hundeblick ansiehst, ist wieder alles gut?“ ich wurde lauter, versuchte mich dennoch zu beherrschen. Harry schüttelte leicht den Kopf, sein Mund war leicht geöffnet, er wollte etwas sagen, doch wusste anscheinend nicht direkt mit was er kontern sollte. Zum ersten mal Blickte ich zu Katelin und Lisa. Lisa sah mich bemitleidend an und Katelin... War sie sauer, enttäuscht oder doch nur erschrocken über meine Reaktion Harry gegenüber?

Mein Hals wurde trocken und nun spürte ich, dass auch meine Beine ebenfalls so sehr wie die von Katelin zitterten.

Ich bemerkte wie sich etwas weg bewegte, mein Kopf schalte in Harrys Richtung, doch dieser ging mit den Händen in der Hosentasche und gesenktem Blick zurück zum Hotel.

Er kickte einen Stein vor sich hin der zum Schluss gegen die Mauer des Clubs prallte.

Sofort wandte ich mich wieder an Kate und Lisa.

„Katelin, es tut mir leid. Aber ich kann und will mich einfach nicht mit Leuten abgeben die mir so dreist ins Gesicht lügen“ sagte ich Kopfschüttelnd und spürte wie sich tränen in meinen Augen sammelten. Kate's Blick hatte sich noch auf keinste Weiße geändert.

„Tut mir leid“ sagte ich in monotoner Stimmlage, ehe ich mich umdrehte und Harry zum Hotel folgte.

Vor meinem Zimmer angekommen schossen mir eine Menge Gedanken durch den Kopf.

Harry hatte es den anderen mit Sicherheit schon erzählt. Wenn ich jetzt rein gehe denken sich die Jungs nichts mehr dabei und tun so als wäre nichts gewesen.

Unterlippen kauend, ging ich die Treppen wieder nach unten und hielt vor der braunen Holztüre an.

Meine Hand erhob sich und ballte sich zu einer Faust, ich zögerte doch nach wenigen Überlegungen Klopfte ich an.

Ich hielt für eine Weile inne.

Niemand macht auf, na super! Aber das kann ich meinen Eltern nicht verübeln, immerhin ist es bereits 23 Uhr.

Mit meinen Schuhen in der Hand schlenderte ich den Weg zurück über die schmerzenden Kieselsteine und setzte mich in eine Hängematte die auf der Wiese gegenüber stand. Ich lehnte mich zurück und schoss die Augen.

Habe ich überreagiert? Vielleicht haben sie einen guten Grund gehabt?

Immerhin hatte Hannah Montana ja auch ein Doppelleben...

Sie sollten mir nichts vorlügen. Ich habe gedacht wir würden uns so gut verstehen das ich ihre Lilly oder Oliver wäre. Hannah Montana übernimmt das Doppelleben dar sein!! Gehirn, das ist meine Story, und keine Miley Cyrus Story, vollste Konzentration ist angebracht!

Ich schüttelte meinen Kopf, da meine Gedanken mal wieder vollkommen durchzudrehen schienen.

Langsam stand ich wieder auf und schnappte mir meine Schuhe.

Das nasse Gras kitzelte meine Fußsohlen und dämpfte die Schmerzen, welche mir zuvor die Kieselsteine hinzu gefügt hatten.

Gelangweilt lief ich in der Gegend umher bis mich ein Geistesblitz überkam.

Erst lief ich vorsichtig über den mit Steinen gefüllten weg, doch als gepflasterter Weg unter meinen Füßen zu spüren war trugen mich meine Beine in Richtung des Zimmers, in welches ich so schnell wie Möglich gelangen wollte. Ich hoffte so sehr das ich noch nicht zu spät bin!

Trotz des Flachen Weges, fühlte es sich an als würden meine Füße bei jedem Schritt durchbohrt werden.

Als das Haus, in welches ich wollte, in mein Blickfeld kam, verlangsamerte ich meine Schritte und ich konnte meiner Lunge die benötigte Zeit zum Verschnaufen geben.

An der Zimmertür angekommen, hielt ich wieder kurz inne und lauschte, doch mich überkam die Ungeduld und Klopfte dagegen.

Meine Füße standen nun auf gekühltem Steinpflaster und der Schmerz ließ langsam nach.

Von innen konnte ich hören wie jemand das Schloss umdrehte. Mein Magen verdrehte sich mit und mir wurde diese Situation unangenehm.

Verschlafene Augen blickten mich an, doch als sie mich erkannte wurden sie weit aufgerissen. Sie tapste zu mir nach Außen und schloss die Türe vorsichtig hinter sich.

„Hey“ flüsterte sie leise und stellte sich vor mich.

„Ist sie sauer?“ murmelte ich und sah zu Boden.

„Nein“ Als sie das sagte, zuckte mein Kopf nach oben und sie schüttelte lächelnd den Kopf.

Erleichterung stieg in mir auf was mich ebenfalls zum lächeln brachte.

Doch im nächsten Moment bekam ich wieder ein Gefühl, welches sich so anfühlte als hätte mir jemand mit der Faust direkt einen schlag ins Gesicht verpasst.

„Hast du mit den Jungs geredet?“ Diese frage von Lisa, ließ mich leicht zusammenzucken.

Ich schüttelte den Kopf und sah wieder zu Boden.

„Oh“ flüsterte sie und eine Stille brach zwischen uns aus.

Ich räusperte mich und holte tief Luft. Abwartend sah mich Lisa an und ich konnte ein aufmunterndes Lächeln sehen, welches mir ein wenig half.

„Em, ich weiß das ist jetzt nicht gerade super aber... kann ich vielleicht bei euch schlafen? Immerhin muss ich ja mit Niall in einem Zimmer schlafen, meine Eltern öffnen die Türe nicht mehr und für die Hängematte ist es mir etwas zu kalt“ grinste ich schief und sah Lisa mit einem bittenden Blick an.

Ohne zu Antworten, zog sie mich an der Hand mit nach innen und drückte mir eine Jogginghose und ein Top in die Hand, was ich dankend annahm.

Nachdem ich mich Umgezogen hatte, quetschten wir uns zu zweit in das Doppelbett in welchem Kate schon Seelenruhig schlief...

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Holiday Romance - Niall H.Where stories live. Discover now