21. Kapitel

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Wie von einer Tarantel gestochen setzt ich mich auf und sah mich um. Es war dunkel und ich sah rein gar nichts... das einzigste was mir Sicht spendete war der Halbmond am Himmel.

Ich bin tatsächlich eingeschlafen schnaubte ich lachend und rappelte mich auf.

Das Wasser war still und nur leichte fluten brachten es zum gleichmäßigen bewegen.

Ich klopfte den Sand von meinen Klamotten und trat die Heimreisen an.

Mein Blick schweifte immer wieder um mich herum. Das Wasserrauschen machte das ganze angenehm. Immer wieder sah ich zwischen Himmel, Meer und dem Sand der sich an meine Füße klebte hin und her.

Seufzend sah ich in den Sternen Himmel und schloss genüsslich meine Augen. Es war alles nur ein Traum. Ein verblödeter Traum in dem ich doch Tatsächlich Kate umgebracht habe... Doch eines muss ich mir wohl eingestehen, die anderen sind mit Sicherheit wütend auf mich.

Meine Gedanken kreisten jedoch nun um ein anderes Thema: Wie entschuldige ich mich am besten ohne gar verzweifelt zu klingen?

Der kalte Sand bereitete mir Gänsehaut und auch die kühle Abend Luft wehte durch meine Haare.

Mag alles schön Romantisch klingen, doch viel eher fühle ich mich gerade wie in einem schlechten Horrorfilm, in dem jeden Moment ein Monster aus dem Meer springt um mich zu verschlingen oder von einem Zombie die Hand aus dem Sand kommt um nach meinem Fuß zu greifen.

Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. Meine Phantasie geht mal wieder voll und ganz mit mir durch.

Doch die Stille war mir nicht geheuer, weswegen ich anfing meine Schritte zu Beschleunigen.

Ein rascheln ließ mich zusammen zucken und nun wurde aus meinem schnellen Gang, Routineartiges rennen.

Schnaufend lehnte ich mich gegen eine Laterne die den Weg beleuchtete. Mein Brustkorb hob und senkte sich schneller als ein Basketballer dribbeln konnte.

Meinen Kopf warf ich in den Nacken und meine Beine gaben nach, sodass ich mich nach unten fahren ließ und auf dem Boden saß. Mein Blick durchforstete die Dunkelheit und ein Schauder lief mir den Rücken herunter.

Ich leide doch tatsächlich schon an Paranoia und renne von einer Plastiktüte weg, die mich verfolgte!

Dieser hinterlistige Fetzen Plastik brachte mich dazu, in Rekordzeit den Strand entlang zu rennen. Doch als unser Spiel begann, hatte ich noch nicht gewusst, was da eigentlich hinter mir her war. In meinen Gedanken stellte ich mir schon die Szene vor wie es mich überrumpelt und zu Boden wirft!

Mein Mörder würde mir zuerst die Kehle aufschneiden, den Kopf absägen und diesen als Trophäe an seiner Wand befestigen. Erst als mich das Licht der Laternen umgab, erkannte ich meinen Erzfeind.

Kopfschüttelnd legte ich meinen Kopf in meine Hände und musste Schmunzeln. Meine Beine fühlen sich nun an wie Wackelpudding aber meine Reise ist noch immer nicht vollendet. Immerhin muss ich noch bis zu meinem Zimmer laufen und dann beginnt die Höllenfahrt.

Langsam stand ich auf und lehnte mich weiterhin an der Laterne. Meine Augen forschten die Gegend ab.

Niemand zusehen.

Nun, welcher bekloppte ist auch noch Mitten in der Nacht am Strand, weil er dort eingeschlafen ist? Ach ja, da wäre ich!

Ich ließ mir Zeit zum laufen und sah mich dabei an der Hotelanlage um. Sogut wie überall waren die Lichter ausgeschaltet, nur in wenigen Zimmern flackerten Lichter vom Fernseher. Am Pool vorbei sah ich nicht einmal mehr Leute die an der Bar saßen. Wie spät es wohl ist?

Langsam tapste ich die Treppen nach oben und stand somit vor einer Verschlossenen Tür. Soll ich klopfen? Niall wird aber sicher schon schlafen... doch wurde ich von meinen Gedanken gerissen als ich aus dem Zimmer gemurmel hörte. Beruhigt klopfte ich gegen die Tür und wartete. Doch nichts geschah und die Stimmen waren auch nicht mehr zu hören.

Stirnrunzelnd hob ich die Hand um nochmal kräftig gegen die Tür zu donnern, doch wieder kam mir jemand zuvor und die Tür wurde aufgerissen.

Im nächsten Moment erdrückten mich auch schon zwei Arme und ein Oberkörper drückte sich gegen mein Gesicht. Luftmangel machte sich in mir breit und Panik stieß in mir aus. Sofort fing ich an mit meinen Händen um mich zu schlagen und nach wenigen Treffern, ließ die Person auch schon von mir ab. Wieder bebte mein Brustkorb und mein wutentbrannter Blick traf auf einen geschockten, aber auch verzweifelten Blick.

„Louis, wolltest du mich umbringen? Wenige Sekunden länger und du hättest dein Ziel erreicht“ keuchte ich und umfasste mit einer Hand meinen Hals.

Doch er sagte nichts und zog mich wieder in eine Umarmung, nur darauf bedacht das mein Gesicht sich nun in eine andere Richtung drehte.

Sein Kopf stütze auf meinem und seine Finger krallten sich in mein T-Shirt.

Anstatt mit mir zu sprechen, schwieg er weiterhin und zog mich in Niall und mein Zimmer. Erst dort ließ er von mir ab und löste sich wenige Zentimeter von mir, doch ohne seine Hände von meinen Armen zu lösen.

Seine Hände glitten langsam meinen Arm herab und umgriffen meine Unterarme. Sein Blick hielt meinem stand und ich konnte in dem schwachen Licht erkennen das seine blauen Augen mit tränen gefüllt waren.

Stirnrunzelnd sah ich ihn an und musterte ihn. Mein Blick huschte an ihm vorbei auf mein Nachtkästchen auf dem mein Wecker stand.

Erschrocken über die Zahlen schnappte ich nach Luft und riss meine Augen auf. Diese wandten sich wieder an Louis, der mich mit einer nicht definierbaren Miene ansah.

„Wo ist Niall?“ flüsterte ich, da eine weitere Gestalt im Bett lag, jedoch war diese Person nicht Blond.

Er zog mich an der Hand hinter sich her ins Badezimmer. Hinter mir schloss er die Tür ab und drehte sich zu mir.

Seine Augen durchbohrten mich, doch das ignorierte ich.

„Wo warst du“ flüsterte er und schüttelte kaum merkbar den Kopf.

„Ich- ich war am Strand und... und bin eingeschlafen und..“ doch weiter brauchte ich gar nicht zu reden, denn Louis Kopf senkte sich und seine Lippen waren von einem Lächeln geziert.

„Niall hat erzählt das du weg gerannt bist, und wir haben uns sonst was ausgemalt Emi!“ flüsterte er und sah mir danach direkt wieder in die Augen.

„Es tut mir leid?“ fragte ich schon eher und brachte nur ein halbherziges Lächeln auf.

Er zog mich wieder in seine Arme und stütze seinen Kopf auf meinen, sodass seine Lippen meine Kopfhaut berührten. „Mach das einfach nie wieder“ flüsterte er und wieder Verharrten wir eine weile in dieser Position.

„Komm, wir müssen die anderen suchen“ forderte er mich auf und nahm mich bei der Hand. Mich durchströmte wieder dieses wohlige Gefühl, welches ich eigentlich abstellen wollte...

Na wenn das so einfach ginge.

Er sah zu mir und lächelte mich gequält an. Leicht schüttelte ich meinen Kopf und fragte mich, wieso ich von ihm und den anderen Abstand haben wollte. Bei ihnen fühle ich etwas, was ich bei all meinen anderen Freunden nur zu gerne Gefühlt hätte - Geborgenheit.

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Holiday Romance - Niall H.Where stories live. Discover now