24. Kapitel

1.2K 47 9
                                    

Mein Gehirn schien schon fast zu Explodieren. Ich wollte es, dass wusste ich jetzt.

Mir wurde bewusst was ich tat, weshalb ich einen Schritt auf ihn zu ging.

Seine freie Hand wanderte zu seiner Hosentasche. Gespannt beobachtete ich, wie er etwas Suchte und als er es in der Hand hielt.

„Das ist Kate's und Lisa's Nummer. Sie haben dich ja vor ihrer Abreise nicht mehr zu Gesicht bekommen“ Niall drückte mir den Zettel in die Hand, denn ich noch immer ungläubig anstarrte.

Mein Mund öffnete sich leicht, doch ich wusste nicht so recht was ich nun sagen sollte. Vielleicht ein Danke? Oder doch viel lieber ein 'Du Arsch hast den Moment versaut in dem ich dich Küssen wollte?' Aber vielleicht wollte er das ja gar nicht und hat deswegen einen Ausweg gesucht mich nicht Küssen zu müssen?

Mit einem nicken an den Boden gerichtet steckte ich den zerknüllten Zettel in meine Hosentasche. Danach starrte ich auf Nialls und meine Hände. Sie lagen immer noch ineinander, was mir langsam unangenehm zu werden schien.

Es fühlte sich wie Stunden an, dabei waren es vielleicht nur wenige Sekunden in denen sich weiterhin unsere Hände berührten, bis ich jedoch vorsichtig sie aus seinem Griff heraus zog.

Ich sah gerade aus und lief an Niall vorbei.

„Wollen wir wirklich am Strand entlang laufen?“ witzelte Niall, worauf ich mich mit großen Augen umdrehte.

„Du Idiot“ murmelte ich, musste dabei aber auch schmunzeln.

Ich sah mal wieder auf meine Füße und Bemerkte erst als Nialls Schuhe in meinem Blickfeld auftauchten, dass er auf mich zu kam.

Sein Zeigefinger hob mein Kinn an und nun sah ich sein süßes lächeln und seine wunderschönen Augen die direkt in meine sahen.

„Du bist verdammt süß wenn du rot wirst“ hauchte er noch, ehe er seine Augen schloss und mit seinen Lippen sich langsam näherte.

Ohne zu zögern stellte ich mich auf die Zehnspitzen und drückte mich an ihn.

Seine Hände wanderten zu meiner Hüfte und meine legten sich auf seine Schultern. Der Kuss intensivierte sich, blieb aber zärtlich. Meine Unterlippe wurde immer wieder von Nialls Lippen in Gefangenschaft genommen. Meine Waden fingen an zu ziehen, worauf ich meine Arme um seinen Hals schlang um ihm näher zu kommen, aber auch weniger Schmerzen in meinen Beinen zu haben.

Ich spürte wie Nialls Lippen sich zu einem lächeln verzogen, was mich auch dazu brachte. Mein Brustkorb fing an sich immer schneller zu heben und zu senken.

Langsam und leicht schnaufend lösten wir uns voneinander. Kurz hielt ich meine Augen geschlossen um diesen Moment zu genießen. Als ich meine Augen öffnete sah ich wieder das selbe Bild vor meinen Augen, wie auch vor dem Kuss schon.

Anstatt etwas zu sagen, streckte ich mich wieder zu ihm um mit meinen Lippen über seine zu streifen. Seine Fingerspitzen fuhren an meinem Arm entlang, welche er nach unten gleiten ließ bis sie schlussendlich mein Handgelenk umschloss.

Meine Hand führte er zu seinem Genick und ich ließ meine Finger in seine Haare gleiten.

Seine Kehle ließ einen leisen Seufzer entfahren, was mir sagte das es ihm gefallen zu schien. Automatisch zog ich weiterhin spielerisch an seinen Haaren.

Doch mit einem mal riss ich meine Augen auf und mir wurde sofort klar was wir hier eigentlich taten. Viel zu stürmisch löste ich den Kuss und musterte den verwirrten Gesichtsausdruck von Niall.

Innerlich prügelte ich mich schon längst dafür! Wieso musste ich ausgerechnet jetzt den Moment zerstören, den ich mir erhofft hatte?

Wiedereinmal spürte ich wie mir das Blur in den Kopf schoss.

„Es tut mir so leid“ nuschelte ich und schüttelte den Kopf.

Ein Seufzer war zuhören, welcher mich aufsehen ließ. Niall lächelte schief und sah mir in die Augen.

Im nächsten Moment prustete ich auch schon los.

„Du bist doch verrückt“ lachte Niall, legte seine warme Hand an mein Genick, welche mir Gänsehaut bereitete und zog mich nun stürmischer an sich.

Minuten vergingen in denen wir einfach nur da standen und den jeweils anderen Liebkosteten.

Wieder breitete sich eine Gänsehaut auf meiner Haut aus, doch dieses mal lag es nicht an den Berührungen von Niall.

„Ist dir kalt?“ flüsterte er mir ins Ohr, was mich innerlich zum dahinschmelzen brachte.

Ich brauchte schon gar nicht mehr zu nicken, da hatte Niall schon sein Hemd über mich gelegt. Dankend lächelte ich zu ihm hoch und gab ihn einen sanften Kuss.

Niall fing an zu gähnen, welches er krampfhaft versuchte zu unterdrücken.

„Wollen wir zurück ins Zimmer?“ fragte ich und nahm seine Hand in meine um mit seinen Fingern zu spielen.

Zusammen liefen wir den Weg zur Hotelanlage zurück. Vor der Tür zückte er den Schlüssel aus der Hosentasche und sperrte auf, ohne auch meine Hand los zu lassen.

Er legte den Schlüssel auf dem Tisch ab und drehte sich direkt zu mir um. Wir standen wenige Zentimeter voneinander entfernt.

„Ich geh mich mal eben fürs Bett fertig machen“ Ich deutete auf das Badezimmer und verzog mich darin.

Vor dem Spiegel kam ich zum stehen und betrachtete mich darin. Ich fuhr mit meinen Fingern vorsichtig über meine Lippen, welche leicht geschwollen, aber auch von einem lächeln gezeichnet waren. Meine Augenringe und meine zerzausten Haare ließen mich hingegen skeptisch mein Spiegelbild betrachten. Ich griff nach meiner Haarbürste und durch kämmte meine Haare, um sie danach zu einem Pferdeschwanz zu binden.

Mein Gesicht wusch ich kurz mit kaltem Wasser ab, um wieder ein klein weniger frischer auszusehen.

Gerade als ich das Badezimmer verlassen wollte und auch schon die Türklinge in der Hand hatte wurde mir etwas bewusst.

Was war das mit Niall? Zuvor hatte ich mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht, doch jetzt durchströmten sie mich regelrecht.

Wie wird das ganze nach dem Urlaub aussehen? Bin ich nur ein dummer Sommerflirt? Natürlich bin ich das. Immerhin ist er in einer Erfolgreichen Band und was ist mit mir? Ich bin ein langweiliges deutsches Mädchen das zuvor noch gar keine Ahnung hatte, mit wem sie es hier zu tun hatte...

Mein Kopf schaltete ab, als leise gegen die Tür geklopft wurde.

„Ist alles ok?“ Nialls leise Stimme drang durch die Tür und ich konnte seine Besorgnis durch hören.

Ich öffnete die Tür und sah ihn mit einem leichten grinsen an. Meine Hand wanderte zu seiner Wange, worüber ich meine Daumen streichen ließ.

„Du bist mir ziemlich wichtig geworden“ hauchte ich und vergrub danach mein Gesicht an seiner nackten Brust.

Seine Arme schlangen sich um meinem kleinen Oberkörper und sein Kinn stütze sich auf meinem Kopf ab.

„Du mir auch“ flüsterte er und küsste meine Stirn.

Meine Hände legten sich auf seine warme Brust, woran ich mich abstütze um ihn ansehen zu können.

Seine Augen funkelten, doch da kamen mir die Gedanken von Vorhin wieder in den Sinn.

„Ich bin müde, ich leg mich hin. Gute Nacht“ Ich schälte mich aus seiner Umarmung und lief schnurstracks auf mein Bett zu. Ohne mich großartig umzuziehen legte ich mich in das Bett, schaltete das Licht aus und kuschelte mich in die Decke.

Hinter mir hörte ich nur noch wie Niall sich zu mir ins Bett legte. Zart fuhr er mit seinen Fingern meine Haare hinter mein Ohr und küsste mich zwischen Ohr und dem ende meines Kiefers. Das war auch das letzte was ich noch mit bekam, ehe ich einschlief.

Holiday Romance - Niall H.Where stories live. Discover now