17.Kapitel

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,,Amy, wach auf! Wir haben ein riesiges Problem." rüttelte mich Ethan wach. Er hörte sich ziemlich besorgt an, was mich aufschrecken ließ. Kurz drehte sich alles und ich sah Sterne vor meinen Augen, doch einen Wimpernschlag später klärte sich mein Blick. ,,Was ist passiert?!" fragte ich alarmiert. ,,Meine Geschwister, Elena und Melissa sind entführt worden. Von Alberto, dieser Mistkerl. Er wollte dir eins auswischen und nun bedroht er dich mit deinen engsten Freunden. Dieser Arschloch will, dass du dich ihm anschließt, sonst ermordet er sie."  ,,WAS?!"  ,,Ja, er hat sogar mit Absicht ein Zettel hinterlassen, wo alles drauf steht."  ,,Dieser Mistkerl, wie kann er das wagen? Haben sie sich denn gar nicht gewehrt, als er sie angegriffen hat?" fragte ich und fing an meine Ausrüstung rauszuholen. ,,Er hat ihnen ein Betäubungsmittel gespritzt. Hüter sind dagegen eigentlich immun, aber er hat ein Giftmittel hinzugefügt, dass die Hüter für ungefähr zehn Stunden die Kraft raubt." sagte er und ließ sich seufzend auf dem Sessel nieder, um auf mich zu warten. ,,Was ist das für ein Gift?" fragte ich aus dem Bad. ,,Tetrodotoxin. Dieses Gift wirkt bei Menschen schnell und ist tödlich. Für uns Hüter raubt es für eine lange Zeit unsere Kräfte."  ,,Dieser Mistkerl, Mistkerl und nochmal Mistkerl. Was machen wir jetzt?" fragte ich weiter und machte mir die Haare vor dem Spiegel, als ich das Bad verließ. ,,Wir werden das erstmal mit deinen Eltern besprechen und dann gucken wir was passiert." antwortete er. Ich nickte und wir verließen das Zimmer.

Im Gemeinschaftsraum war meine Familie bereits versammelt. Sie saßen alle ruhig und still. Wie konnten sie nur so ruhig sein? Als wir reinkamen, schauten alle auf und mein Vater bat uns:,,Setzt euch doch." Ich schauten ihn entgeistert an. Ich soll sitzen? Das geht doch nicht! Meine Freunde sind in Gefahr und in den Fängen von dem Feind und ich soll mich setzen? ,,Vater, wie soll ich so ruhig sitzen können, wenn meine Freunde bei Alberto sind und er ihnen wahrscheinlich etwas antut?!"  ,,Setz dich bitte, damit wir alles besprechen. Wir werden sie irgendwie befreien." sagte er ruhig. Ich ging seine Worte nochmal durch. Mehrere Male und ständig blieb ich bei dem Wort befreien hängen. Wir werden sie befreien. Das verspreche ich ihnen in meinem Herzen.

Elenas Sicht

Langsam öffnete ich meine Augen, kriegte es aber schlecht hin, da sich meine Augenlider unnormal schwer anfühlten. Ich fühlte mich schwächer als sonst und meine Glieder waren schlapp. Noch nie in meinem Leben fühlte ich mich dermaßen geschwächt. Als ich endlich meine Augen aufkriegte, scannte ich die Umgebung. Ich war nicht in meinem Zimmer. Verdammt, wo bin ich? Ich kannte diesen Ort nicht. Der Boden ist aus Stein und wurde mit Sand bedeckt. Es war ein runder Raum. Die Wände waren aus dem gleichen Stein, nur nicht so glatt, wie der Boden. Und es war sehr feucht und kalt hier drin. Ich ließ meinen Blick weiterschweifen und blieb an der Tür hängen. Es war keine normale Tür! Das waren Gitter! Ich bin eingesperrt! Die schwachen Glieder waren sofort vergessen. Ich stand auf und ging - etwas langsam - zu den Gittern. Ich kannte die Gefängnisse im Schloss, da ich als Kriegerin manchmal den Auftrag bekam einen Übeltäter zu foltern oder so, aber dieses Gefängnis war mir völlig fremd! Dank meinen geschärften Sinnen hörte ich, dass jemand gerade in meine Richtung lief. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah wer da auf mich zukam. ,,Auch schon wach?" grinste Alberto schelmisch. Ich hätte ihm dieses hässliche Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, wenn diese Gitter nicht zwischen uns wären. Aber ich erstarrte, als mein Gehirn bei auch hängen blieb. Was meinte er damit? Alberto schien zu merken, dass sich ein großes Fragzeichen auf meinem Gesicht bildete, denn er sagte:,,Dein Freund, seine Schwester und deine Mutter sind auch hier. Aber ihr seid alle in einer eigenen Zelle. Und bevor du fragst. Ihr kommt erst raus, wenn Amelia sich mir ausliefert." Amelia sich ihm ausliefern? Was wollte er von ihr? Alberto fuhr unbeirrt fort:,,Du wirst Essen und Trinken regelmäßig bekommen, also mach dir darüber ke-"  ,,Ich will gar nichts von dir! Bring mich zu meinen Freunden und meiner Mutter!" unterbrach ich ihn. Was bildete er sich ein? Dachte er echt, ich würde ihm trauen? ,,So so, da wird aber jemand laut. Ich bringe dich erst zu deinen Freunden, wenn du mir ein paar Fragen beantwortest." sagte er amüsiert. ,,Was willst du? Na, sag schon!" schrie ich ihn an. ,,Stimmt es, dass Amelia die Kaiserin aller Hüter ist?" Ich erstarrte. Verdammt, woher weiß er das? Nein, niemals würde ich sie verraten. ,,Ich weiß es nicht." sagte ich knapp. Ein amüsantes Grinsen umspielte seine Lippen. ,,Denkst du wirklich, dass ich dir glaube? Warum denkst du habe ich sie entführt? Ich weiß, dass sie sie hat!" Jetzt war ich die, die frech grinste. Gerade verriet er mir, warum er Amy damals entführte. Perfekt. Das würde ich direkt an Eldijah weiterleiten.

What am I? *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt