Sweet little Sixteen

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Mit wild klopfendem Herzen mache ich mich auf den Weg zu Frau Martin. Meine Klasse hatte mir einen wunderschönen Geburtstag am See bereitet. Wir saßen am Lagerfeuer, so dass uns trotz des beginnenden Oktobers nicht kalt war, lauschten der Musik und tranken auch eine Menge Alkohol. Wobei ich mich zurückgehalten hatte, ich hatte immerhin ein Versprechen gegeben. Und ehrlich gesagt, war ich mit meinen Gedanken eh ganz woanders. Wie sehr ich mich danach sehnte, dass Frau Martin bei uns gewesen wäre, bei mir. Gemeinsam mit ihr ins knisternde Feuer blicken, vielleicht ihre Hand zu halten und mich ihr nah zu fühlen. Seit Freitag war meine Wut verflogen. Ich habe sie die letzten Wochen, trotz meines Begehrens, verachtet. Sie hatte mich während des Klassenausflugs gedrängt, mich ihr gegenüber zu öffnen und war mir selbst mit Schweigen begegnet. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ich kam mir ausgenutzt vor, wie ein kleines Kind ausgeliefert einer Erwachsenen gegenüber, lächerlich gemacht. Und trotz meiner Wut, konnte ich nicht aufhören sie im Unterricht zu betrachten, sie zum Highlight meines Tages zu machen, die wachsende Lust in mir zur spüren. Doch ich ignorierte Ella Martin, war immer darauf bedacht nicht eine Minute allein mit ihr zu sein - meine Art der Strafe, die mir selbst am meisten weh tat, da die Sehnsucht heiß in mir brannte. Ob sie es bemerkte? War es ihr wichtig? War ich ihr wichtig? Seit Freitag hatte ich einen kleinen Teil meiner Antwort. Sie hatte mich ihr Mädchen genannt und nichts Anderes wollte ich sein. Ihr Mädchen, von ihr zur Frau gemacht und auch, wenn sie es nicht gesagt hatte, ihre Handlungen sprachen die Sprache, dass die Erfüllung meiner Wünsche nicht allzu weit entfernt lag. Ich seufzte kurz auf und verharrte einige Minuten vor ihrer Tür. Ich erinnere mich an mein Selbstbewusstsein in der ersten Woche mit Frau Martin, wo war es hin? Ich komme mir so unsicher vor, als hätte sie alles pulverisiert und mich bis auf den Grund meiner Mauern ausgezogen. Und so gern ich auch weglaufen würde, ich konnte nicht. Zu stark war die Anziehung, zu groß mein Bedürfnis ihr nah zu sein. Ich betätigte die Klingel und hielt die Luft an. Frau Martin öffnete sofort die Tür, zog mich in den Flur und in ihre Arme. Ich versank in ihrem Duft, der so weiblich war, dass ich ihn nicht recht beschreiben kann. Er erinnert mich an WhiteMusk und hatte doch eine individuelle Note, die ich noch nie gerochen hatte, aber mein Begehren noch mehr entfachte. Dieser Duft! Ich wollte die Haut die ihn versprühte, berühren, mit meinen Lippen benetzen, in ihm ertrinken. „Happy Birthday Kleines" nuschelte sie in mein Haar und verpasste mir damit eine Gänsehaut, die meinen gesamten Körper ergriff. Ich umarmte sie fester, wollte sie nie wieder loslassen und konnte dennoch nichts tun, als sie mich zärtlich von sich schob und die Luft, die nun zwischen uns zirkulieren konnte, mir eine unsagbare Kälte verschaffte.

„Warte kurz hier"

Und so stand ich allein in ihrem Flur und wusste nicht wohin mit mir und meinen Gefühlen. Sie schien auf einmal so nahbar, nicht mehr meilenweit entfernt. War sie nicht mehr unerreichbar für mich?

„Okay, du kannst kommen!" Und so begab ich mich auf leisen Sohlen ins Wohnzimmer wo mich Frau Martin liebevoll anblickte und meine Augen zu der Kerze vor ihr wanderten. Dort, vor der Couch, auf dem gläsernen Wohnzimmertisch, stand tatsächlich ein kleiner Kuchen mit einer brennenden Kerze. Das eingepackte Geschenk, welches ebenfalls auf dem Tisch lag, nahm ich gar nicht wirklich wahr. Sie griff nach meiner Hand und zog mich auf die Couch. Ich war noch nie in diesem Zimmer gewesen und doch fühlte ich mich sofort geborgen, zu Hause. Hier konnte ich mich fallen lassen, ganz ich selbst sein, mit all meinen Gefühlen die so neu für mich waren.

„Puste sie aus und wünsch dir etwas" flüsterte sie in mein Ohr, was mich sofort erschaudern ließ. Ich gehorchte ihr, wie könnte ich auch nicht? Und ich sandte mit geschlossenen Augen meinen Wunsch, über den ich nicht nachdenken musste, in die Unendlichkeit der Welt. Ich hielt meine Augen geschossen und ließ mich an die Lehne der Couch sinken.

„Was hast du dir gewünscht?" Langsam öffne ich meine Augen und sah ihren neugierigen Blick. Ihre Pupillen schienen zu brennen.

„Darf ich nicht sagen." Ein wissendes Schmunzeln tanzte um ihre wunderschönen Lippen. „Sonst wird es nicht wahr" seufzte ich und richtete mich kerzengerade auf. Mein Blick erfasste das eingepackte Paket.

„Mach es auf" flüsterte Frau Martin und ich gehorchte ihren Anweisungen. Ich würde alles tun, was sie mir sagte. Sie war meine Lehrerin und doch schon so viel mehr. Ich fing an, das Papier von dem quadratischen Objekt zu lösen und erinnerte mich daran, dass Frau Martin meine Kamera an sich genommen hatte, als wir von dem Klassenausflug zurückkehrten. Ich hatte es ehrlich gesagt gar nicht mitbekommen, weil ich viel zu verwirrt war und es nicht abwarten konnte, genug Abstand zwischen mich und meine Lehrerin zu bringen. Am nächsten Tag gab sie mir die Kamera vor allen anderen zurück und als ich die Bilder durchsah, konnte ich kein fehlendes Foto entdecken. Als ich das Papier zur Seite schob, blickte ich in meine Augen, die mir so vertraut und doch unbekannt vorkamen. Das Bild war wunderschön, jedoch erkannte ich mich nicht wieder.

„Ich nenne es sexuelles Erwachen" flüsterte Frau Martin verführerisch.

Und genau das erkannte ich in dem Ausdruck meines Gesichts der mir nun entgegensprang. Lust, Verlangen, Begierde und Unerfahrenheit.

„Das machst Du mit mir!" Wisperte ich und ehe ich mich versah, lagen die Lippen, seit denen ich mich seit Wochen sehnte auf meinen. So schnell gehen Wünsche in Erfüllung! Ich wehrte mich nicht, wozu auch? Ja, sie war meine Lehrerin, ja, sie war eine Frau die 16 Jahre älter als ich war, aber sie war alles was ich wollte. Sie war meine Begierde, meine Obsession, der Schlüssel zu meiner Sexualität. Alles was ich wollte und brauchte war sie. Das spürte ich in der Tiefe meines Herzens. Ich würde mein Leben lang nicht von ihr loskommen, dass wusste ich in dem Moment, als ihre Lippen auf meine trafen. Ich ließ ihre Zunge gewähren, die klopfend um Eintritt in meinen Mund bat und ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken als ihre Zunge auf meine traf, als mir bewusstwurde, dass ihre Hände auf meinen nackten Hüften lagen und sich immer weiter nach oben schoben. Ich wehrte mich nicht, gab mich ihr ganz hin. Alles dürfte sie von mir nehmen, mit mir machen und ich klammerte mich an sie wie eine Ertrinkende. Nie sollte es enden, ich wollte immer tiefer in den Strudel der sexuellen Lust gezogen werden. Das pulsieren meiner Mitte ließ mich ihr mein Becken entgegenstrecken. Ich verzerrte mich nach ihrer Berührung. Und dann ließ sie los und verließ meinen Mund.

„Oh Gott!"

Mir wurde kalt. Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich traute mich nicht, Ella anzusehen. Die Enttäuschung, wenn ich sehen würde, dass in ihren Augen kein Verlangen war, keine Lust.

„Es tut..." Ella hob ihre Hand und bedeute mir nicht weiterzusprechen.

„Nicht. Komm her!" Und so zog sie mich wieder in ihre Arme und ich traute mich, in ihre bernsteinfarbenen Augen zu schauen. Es brannte ein Feuer in ihnen, die Traurigkeit tanze in den Flammen der Lust und dort ganz am Rand, war es Liebe die auf Kay herabblickte?

Ich rutschte tiefer, so dass ich mit meinem Kopf auf ihrem Schoß lag, und den liebevollen Anblick genoss den sie mir schenkte. Gedankenversunken spielte sie mit einer Haarsträhne von mir.

„Ach Kay" seufzte sie „wie soll ich mich bloß 2 Jahre von dir fernhalten?"

Ich setze mich auf und sehe sie an.

„Aber das musst Du nicht! Ich erlaube es Dir. Du darfst alles mit mir machen!"

Sie lächelte verzweifelt.

„Du weißt, dass es nicht geht, hm?" Ihre Hand an meiner Wange und ich konnte die wissenden Tränen nicht zurückhalten. Natürlich ging es nicht. Sie war meine Lehrerin und ich viel zu jung.

„Ich verspreche Dir, ich werde dich berühren, wie könnte ich das auch nicht wollen?! Aber erst in 2 Jahren."

Ich schwieg. Was sollte ich auch sagen? Sie hatte recht und ich wollte nicht schuld daran sein, wenn ihr Leben wegen mir in Trümmern lag. Und doch fiel es mir unglaublich schwer, ihre Abweisung zu realisieren. 2 Jahre kamen mir vor wie ein ganzes Leben und ich wusste nicht, wie ich die in mir erwachte Lust bis dahin beherrschen sollte. Sie nur sehen, aber nicht berühren zu dürfen, fühlte sich an wie eine Strafe für ein von mir begangenes Verbrechen. Das Verbrechen meine Lehrerin zu begehren.

„Du solltest jetzt gehen, ich habe noch einiges zu tun" sagte sie zärtlich zu mir und so stand ich an meinem 16. Geburtstag vor dem Haus meiner Lehrerin, mit der erwachten Sexualität in mir und meinen zum ersten Mal geküssten Lippen. Stumme Tränen liefen meine Wangen herab und vor mir lagen zwei Jahre voller Sehnsucht.

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