Begehren

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Sie lagen eingewickelt in Handtüchern auf Kays Bett und genossen die gegenseitige Wärme, die fremde, sanfte Haut, den Duft der sie umhüllte.

Fasziniert beobachtete Kay die ältere Frau neben sich und spielte verträumt mit einer braunblonden langen Haarsträhne.

„Ich vermisse Dich. Warum kannst Du nicht zurückkommen? Warum können wir nicht zusammen sein?"

Ella seufzte und drehte sich auf die Seite um Kay in ihre wunderschönen Augen schauen zu können, die sie so verzweifelt anblickten. Mit ihren Fingern fuhr sie sanft über Kays Wange.

„Weil ich möchte, dass Du sorgenfrei Deinen Abschluss machen kannst. Weil ich nicht möchte, dass Du Gerüchten und Hänseleien ausgesetzt bist und weil ich möchte, dass Du dich dann ganz bewusst für mich entscheidest."

„Ich habe mich doch schon längst entschieden!"

Ella lächelte Kay wissend und herausfordernd an.

„Du hast dich für die Lust entschieden, das Verlangen welches ich in Dir wecke, aber ich will mehr."

Kays Augen wurden dunkler als sie sich halb auf Ella legte und anfing, das Handtuch, in welches sie eingewickelt war, zu öffnen.

„Ich will auch mehr" raunte sie und fing an, Ellas heiße Haut zu streicheln und ihre Brustwarzen sanft zu necken, die sich ihr gierig entgegenstreckten. Ella schluckte schwer.

„Was tust Du?"

„Ich berühre Dich. Alles von Dir will ich in mir aufnehmen, es für die Ewigkeit konservieren und nie vergessen."

Flüsterte Kay und fing an, ihren Hals entlang zu küssen, sie saugte und leckte, biss in die empfindliche Haut und hinterließ ihre Spuren auf Ella. Diese konnte sich nicht entziehen, nicht verhindern, dass die Lust wieder heiß in ihrer Mitte brannte.

Mittlerweile lag sie nackt unter Kay, gab sich ihr hin und genoss die leidenschaftlichen Küsse ihrer jungen Geliebten. Bei Kay war keine Unsicherheit zu spüren. Sie ließ sich von ihrer Lust leiten, ganz selbstsicher und obwohl Ella dachte, sie wäre diejenige gewesen die Kays Verlangen geweckt hat, so war sie sich jetzt nicht mehr sicher, ob es nicht umgekehrt auch der Fall war. So hatte sie sich bisher nicht erlebt. Es war, als wurde mit dem Eintritt von Kay in ihr Leben eine neue Ella geboren. Ein letzter Kuss, eine letzte kurze Berührung ihrer Zungen und Ella drehte sich, so das Kay nun unter ihr lag.

Ella schob Kay das Handtuch vom Körper, so dass sie nun endlich Haut an Haut lagen. Leidenschaftliche Küsse, die sie miteinander teilten und Hände, die unruhig auf und abglitten. Sie stoppte Kays Berührungen in dem sie ihre Arme über ihren Kopf legte und sie fest ihre Handgelenke umschloss. Sie positionierte sich auf Kay und ehe sie die endgültige Position einnahm, bat sie darum, dass Kay sie ansah. Sie blickte in lustverhangene blaue Augen, die sie so voller Vertrauen ansahen, dass Ella wusste, dass der nächste Schritt der richtige war. Und dann verband Ella ihre Mitten miteinander und sie beide stöhnten laut auf, als sich endlich ihre Feuchtigkeit miteinander verband. Es war perfekt, so sollte es sein. Sie fanden ihren Rhythmus, hörten ihre eigene Melodie und blickten sich die ganze Zeit dabei in die Augen. Es war schwer zu beschreiben. Dieser Moment bestand nicht nur aus Geilheit und Lust. Es war so viel mehr. Es war Liebe, Vertrauen, ein gegenseitiges Versprechen. Es war Magie. Und dann, mit einem letzten Stoß, da überkam die Welle der Erlösung sie gleichzeitig und ihre verschwitzten Körper brachen zusammen.

Minuten der Stille.

„Wenn Du ein Mann wärst, hätte ich jetzt Angst schwanger zu sein."

Kay sagte den Satz so trocken und unbeschwert, dass Ella lauthals anfing zu lachen und Kay mit einstimmte. Die Tränen liefen über ihre Wangen und sie hielten sich vor Lachen den schmerzenden Bauch. Und so magisch der Moment vorher war, so tief hat sich der Lachanfall in Ellas Herz gebrannt. Sie genoss diesen Moment der Leichtigkeit.

Ella zog Kay nah an sich heran und Kay kuschelte sich an Ella, die perfekt in jede Kurve von Ellas Körper passte. Sie passten zueinander wie ein Puzzleteil. Sie gehörten einfach zusammen, von Beginn an.

„Was denkst Du?" Fragte Ella müde.

„Wir passen perfekt zusammen."

Seelig schlief Ella ein und hörte nicht mehr wie Kay traurig sagte.

„Es ist nur der falsche Zeitpunkt und der falsche Ort."


Am nächsten Morgen wurde Kay von den wärmenden Sonnenstrahlen im Dezember geweckt. Mit geschlossenen Augen schlich sich ein Lächeln der Erinnerung des gestrigen Abends auf ihre Lippen und gleichzeitig fühlte sie die unangenehme Kälte um ihren nackten Körper. Sie öffnete ihre Augen und erkannte, dass sie allein im Bett lag. Die Traurigkeit die ihr Herz erfasste, nahm ihr die Luft zum Atmen. Hatte sie die letzten Stunden nur geträumt, weil sie Ella so sehr vermisste? Weil sie nicht mehr weiß, wie sie die Zeit bis zu ihrem übernächsten Geburtstag überbrücken soll? Du bist meine Zukunft. Ein geträumter Gedanke, weil sie wollte, dass es so war? Und dann hörte sie Geräusche aus der Küche und Hoffnung schlich sich in ihre Seele.

Schnell schlüpfte sie in eine Jogginghose und zog sich ein Shirt über, ehe sie in die Küche schlich. Und da stand sie. Die Frau ihrer Träume, nur bekleidet in einem weißen Hemd, welches ihren knackigen Po nur zur Hälfte bedeckte und den schwarzen Slip nicht verdecken konnte, stand vor der Arbeitsfläche und bereitete Kaffee zu.

Kay ging leise auf sie zu und schmiegte sich an ihren Rücken während ihre Arme ihre Taille sanft umschlossen.

„Guten Morgen."

Kay hörte die Liebe aus Ellas Stimme und sah ihr Lächeln ganz genau vor sich.

„Morgen" raunte sie und ließ ihren Griff locker, als Ella sich zu ihr umdrehte und sie voller Glück anstrahlte. Die Finger ihrer ehemaligen Lehrerin streichelten durch ihr verwirrtes Haar. Kay konnte noch immer nicht glauben, dass sie nicht träumte und sie verdrängte den Schmerz in ihrem Herzen, ignorierte all ihre Fragen. Heute und jetzt war Ella bei ihr und ihr zugewandt, sie wollte nicht eine Sekunde mit negativen Gefühlen und Worten besetzen. Und so legte sie sanft ihre Lippen auf Ellas und wurde willkommen geheißen.

Ihr Kuss wurde schnell intensiver und Kay genoss die fremde raue Zunge in ihrem Mund. Es schien immer, als wüsste Ella genau was sie tut und doch reichte es Kay nicht aus, sie wollte mehr, so viel mehr. Sie wollte mehr von Ella.

Ella spürte Kays Hände an ihrem Hintern, spürte, wie ihr Griff fester wurde und dann hob sie ab und wurde auf die Arbeitsplatte gesetzt. Verwundert sah sie Kay an, die sie mit so viel Liebe und Bewunderung betrachtete, dass es Ella ganz schwindelig wurde. Nebenbei nahm sie wahr, dass Kay ihr ihren Slip von den Hüften zog und sie herausfordernd ansah. Und dann begab sich Kay in die Tiefe und Ella fing an auszulaufen. Sie schämte sich nicht deswegen. Begierig streckte sie ihr Becken Kay entgegen. Da war keine Nervosität, keine Zurückhaltung. Sie bot sich Kay an und fühlte sich so vollkommen. Kay machte sie zur Frau. Sie wollte sich nicht mehr verstecken, ihren Geruch verheimlichen, ihre Feuchtigkeit. Kay durfte sie haben, als Erste überhaupt. Kay machte sie endgültig zu einer Frau. Es war ihr nicht bewusst, aber als Kays Zunge auf ihre pulsierende Lust traf, da wusste sie es.

„Du schmeckst so gut!"

Kay genoss wie Ella sich ihr hingab, sich ihr darbot und ihrer Zunge, ihren Lippen entgegenkam. Sie füllte sich Ella so nah. 

Postfach 20537Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt