Kapitel 22: Sound Records

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Liz

Vier Tage später ist es soweit: Wir haben Donnerstag. Heute ist das Gespräch mit Sound Records. Heute könnte sich meine Zukunft verändern. Heute könnten Meilensteine für eine Karriere gelegt werden. Aber ich sollte vielleicht nicht zu viel erwarten. Vielleicht hat Sound Records ja ganz komische Pläne mit uns und es wird total scheisse. Dann wäre ich immerhin die Band wieder los.

Auch heute habe ich das Businesskostüm noch mal an. Ich habe es extra sorgfältig zur Seite gelegt, damit es nicht dreckig wird. Da dies ein Meeting ist, muss ich ja nicht in zerrissenen Jeans erscheinen, auch wenn ich ein Rockstar bin oder werden will.,

Sound Records ist ein unauffälliges Studio, welches von aussen eher einer Bank oder einer Versicherung gleicht. Graue Wände, nicht allzu hohes Gebäude, schlichte Fenster, nichts Protziges, Lage an einer Eckstrasse nahe der Themse. Jeder, welcher nicht weiss, was sich hinter den Mauern befindet, würde ohne Interesse daran vorbeilaufen. Aber Diskretion ist in dem Business wohl wichtig.

Ob wohl schon viele Stars mit Sound Records produziert haben?

Denn ich hatte leider keine Zeit das zu googeln, wir haben momentan eh keine Internetverbindung und ich konnte ja nicht einfach extra für das nochmal bei Jason einbrechen.

Ich klingle, nenne meinen Namen und werde in ein kleines Foyer hereingelassen. Hier erkennt man endlich, dass das wohl ein Musikmanagement sein muss. An den Wänden um die kleinen Sitzgelegenheiten herum sind nämlich Bilder von diversen unbekannteren Bands, von denen ich einige sogar auf meinem Ipod habe. Sie scheinen sich hier nicht auf ein Genre spezialisiert zu haben, denn ich erkenne Rock, Pop und sogar Hip-Hop-Interpreten.

Ob dies das Richtige für uns ist?

Die junge Dame an der kleinen Rezeption hat mir gesagt, ich solle mich hinsetzen und auf meine Bandkollegen warten. Also hole ich meine Notizen zu meinem Song hervor und gehe im Kopf noch mal durch, was ich wie dazu sagen werde, damit sie ihn einfach in unser noch nicht vorhandenes Repertoire nehmen müssen.

Die Band war die letzten beiden Abende sehr zufrieden mit dem Song.

Ausser Chase, der hat ihn einfach aus Grundprinzip Scheisse gefunden, auch wenn ich gemerkt habe, dass ihm der Teil, wo er ein Schlagzeugsolo hat, grossen Spass gemacht hat.

Mit dem Singen hat es noch nicht ganz so gut geklappt, da mir zum Beispiel in der ersten Strophe nach wie vor die letzte Zeile fehlt. Ich habe einfach noch keine so gute Idee, was ich sinnvoll auf pieces reimen könnte:

The sky is falling down in front of you

your world is breaking into pieces

you can't cope with yourself any longer

...

Aber na ja so wichtig ist das ja nicht, es muss ja nicht perfekt sein.

Ah, da kommen ja meine Bandkollegen.

Chase so wie immer in einem etwas schickeren Shirt und seiner Lieblingsjeans. Jasper, Dean und John haben sich immerhin ein Hemd angezogen und die Jeans zuhause gelassen und Sheila...

Ehm... kein Kommentar dazu.

Sie wird ihrem Image mal wieder mehr als gerecht:

Zu viel Make up.

Zu kurzes Kleid.

Zu hohe Schuhe.

Weshalb sie sich auch die ganze Zeit auf Johns und Chase Armen abstützen muss.

London RockstarsWhere stories live. Discover now