♣ Kapitel 22 ♣

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Die Türklingel ertönte und alle warteten gespannt, während eine der Haushälterinnen die Türe öffnete.
Zuerst kamen ein paar Männer im Anzug herein, die alle gleich aussahen und Stöpsel im Ohr hatten. Danach kamen vier Pärchen herein, die um die 40 oder 50 sein mussten. Es waren die Eltern der Bangtan Jungs.
Herr Kim und seine Frau betraten zuerst den Raum, danach folgten Herr Min und seine Frau, gefolgt von Herrn und Frau Jung und dann betraten Jungkooks Eltern das Wohnzimmer. Sie alle stellten sich auf für Großvater Kim. Er war wohl der Mensch vor dem JK so viel Angst und Respekt zu gleich hatte.
Neben ihm stand eine jüngere Frau, die ebenfalls ein knappes Kleid trug und welches viel Ausschnitt zeigte.
Fragend sah ich zu Jungkook, der aufrecht da stand und alles genau beobachtete.

"Guten Tag Großvater!" Namjoon verbeugte sich vor dem kleineren, Grau haarigen Mann, der zur Begrüßung zu seinen Enkeln ging. Mit einem Handkuss erwieß der Leader dem Familienoberhaupt Respekt, bevor dieser sich an Seokjin wandte.
Die Jungs standen der Reihe nach da. Namjoon, Seokjin, Yoongi, Hoseok, Jimin, Taehyung und zum Schluss Jungkook und ich.
"Guten Tag Großvater, Kim." Auch JK verbeugte sich vor seinem Großvater und gab ihm einen Handkuss.
Sein Großvater legte seine Hand an Jungkooks Wange an und tätschelte diese leicht. "Na mein Junge, gut siehst du aus. Ach man sieht in dir die Schönheit deiner Mutter."
Jungkook lächelte verlegen und sah schüchtern zu Boden. "Danke, Großvater Kim."
"Ah und das muss die Frau sein, die du heimlich geheiratet hast. Du musst ja jemand ganz besonderes sein, wenn unser Goldjunge dafür seine Zukunft aufs Spiel setzt. Lass dich ansehen..." Er stellte sich vor mich und legte seine Hand an meinem Kiefer an. Musternd drehte er mein Gesicht nach links und rechts. "Interessante Augenfarbe... du scheinst ausländische Wurzeln zu haben."
"J-ja Sir... m-meine Mutter kommt aus Deutschland...", antwortete ich schüchtern.
"Hm... Deutschland also... eine schöne Kinnpartie...", er lies mein Kinn los und musterte meinen Körper. "Nicht zu dünn... das ist gut... Ich erwarte viele Kinder... es sieht aus als könntest du viele Söhne gebären..."
What the Fuck?! Mir war das Ganze mehr als unangenehm und ich musste mehrmals durchatmen, um nichts falsches zu sagen. Lächeln und nicken...
"Gute Arbeit Jeongguk. Deine heimliche Heirat war sehr respektlos unserer Familie gegenüber aber sie macht einen brauchbaren Eindruck."
"Bitte wa-", ich wollte gerade etwas sagen, doch Jungkook zog mich an sich ran und legte seinen Arm um mich.
"Danke Großvater. Wir sind dir sehr dankbar für deinen Segen. Aurelia und ich haben nicht damit gerechnet, dass wir uns einfach so schnell verlieben aber...", er unterbrach kurz um verliebt zu mir zu sehen... er... verliebt... bitte was? "Dann war es zu spät..."
Großvater Kim klopfte ihm lächelnd auf die Schulter und nahm mich erneut ins Visier. Nachdem er mich ein letztes Mal musterte, wandte er sich zu seinen Kindern.
"Meine Kinder, ihr habt gute Arbeit geleistet. Lasst uns nicht weiter über das Geschäft reden und uns feiern!"

Jungkook lies mich nicht eine Sekunde aus den Augen, selbst am Essenstisch verhielt er sich seltsam. Nicht nur er, auch die anderen sechs verhielten sich so nett und respektvoll. Ich vergaß sogar fast zu Essen, als ich mir das Schauspiel ansah.
"Liebling, du hast noch gar nichts gegessen. Ist alles in Ordnung?" Verwirrt sah ich zu meinem "Ehemann", der seine Hand auf meinen Rücken abgelegt hatte und besorgt zu mir sah.
"Ja meine liebe Schwägerin, ist alles in Ordnung?" Jimin grinste mich an und das machte mir Angst.
Wer sind diese Leute?
"Ach ähm ich glaube ich brauche nur ein wenig frische Luft. Ich bin gleich wieder da." Vorsichtig stand ich auf, verbeugte mich kurz und versuchte in eins der Bäder zu gehen, ohne dabei hinzufallen.

Im Bad angekommen, sperrte ich die Türe ab und atmete tief durch.
"Holy Moly...", seufzend setzte ich mich an den Wannenrand und lehnte meinen Kopf an die Wand. Für den Scheiß brauch ich Alkohol...
Ich saß bestimmt für fünf Minuten da, bis ich bereit war wieder zurück zu gehen. Zuerst checkte ich mein Spiegelbild und lies kaltes Wasser über meine Hände laufen, danach atmte ich nochmal tief durch und sperrte die Badtüre wieder auf.
Vor dem Bad stand die Frau, die neben Jungkooks Großvater war und grinste mich an.
"Na ist alles in Orndung bei dir? Du hast kaum etwas gegessen. Nicht, dass du noch zu mager wirst."
Ich verbeugte mich Lächelnd und wollte weiter gehen, doch sie packte mein Handgelenk.
"I-ich würde gerne zu meinem Mann zurü-"
"Ach dein Mann, ja? Wenn ihr so verliebt seid, warum bist du dann so verklemmt? Er ist ein hübscher Mann und du hast ihn kaum angesehen. Seltsam für ein frisch verliebtes Paar oder nicht?" Ihr griff wurde fester und ihre künstlichen Fingernägel bohrten sich in meine Haut.
"W-würden Sie mich bitte los lassen... S-sie tun mir we-"
"Aurelia! Hier bist du also! Schön, dass ich endlich mal einen Moment mit dir habe!" Zu meiner Rettung kam Jungkooks Mutter zu uns und hakte meinen Arm bei sich ein.
"Jungkookie hat schon so viel von dir erzählt und jetzt darf ich meine Schwiegertochter auch Mal kennen lernen!" Sie lächelte mich liebevoll an und legte kurz ihren Kopf an meinen. "Komm mit und erzähl mir von eurer Hochzeit." Sogleich zog sie mich mit und wir liesen die andere Frau einfach stehen.

Wir entfernten uns ein Stück von den Anderen und zu meiner Überraschung gingen wir in das Zimmer von Jungkook, in dem er gerade seine Medizin nahm.
"Jeong-guk, du solltest deine Frau mehr im Auge behalten. Sie wurde gerade von Kelly abgefangen. Willst du, dass alles auffliegt?!"
"Tut mir leid, Mom... Mach dir keine Sorgen. Es sind nur ein paar Tage." Er richtete seine Fliege und zog sein Jackett wieder an.
"Wir haben nicht so viel dafür getan, dass dieses Flittchen alles bekommt! Deine Cousins und du sind die rechtmäßigen Erben also versau es nicht!", ermahnte sie ihren Sohn, danach ging sie zu mir und nahm mich in den Arm.
"Wenn du meinem Sohn und meinen Neffen das versaust, wäre lebendig verbrennen dein größter Wunsch!" Sie entfernte sich etwas und lächelte mich an, während sie meine Schultern fest hielt. "Wäre doch Schade um so ein hübsches Gesicht." Dabei striff sie mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht und tätschelte mir die Wange.
Bevor sie den Raum verließ, drehte sie sich erneut zu uns und sagte lächelnd: "Bleibt nicht zu lange allein ihr beiden Süßen, sonst könnte man noch etwas unanständiges denken." Mit einem Zwinkern verließ sie den Raum und lies uns alleine.

"Warte deine Mutter weiß davon?!"
Wortlos richtete er seine Manschetten und fuhr sich durch die Haare.
"Ignorierst du mich?! Hey! Rede mit mir!", meine Stimme wurde etwas lauter, was ihn wohl ein wenig aggressiv machte.
Wütend stoch er auf mich zu und drückte mich gegen die Wand.
"Du wirst dich nicht mehr von mir entfernen, verstanden?!" Ich wagte es keinen Ton von mir zu geben. Außer einem leichten Nicken traute ich mich nicht zu bewegen. "Sehr gut... und jetzt halt still... schließlich müssen wir glaubhaft wirken." Mit einem Grinsen kam er mir näher und flüsterte mir etwas ins Ohr: "Genieß das nicht zu sehr..." Ehe ich etwas sagen oder tun konnte, spürte ich zuerst seinen Atem, gefolgt von seinen weichen, warmen Lippen an meinem Hals.
Am Anfang küsste er mich zärtlich, doch nach einiger Zeit saugte er leicht an der Stelle. Ein Kribbeln breitete sich in meinem ganzen Körper aus und es fiel mir schwer meine Atmung zu kontrollieren.

Nach kurzer Zeit lies er vor der Stelle ab und bevor er sich aufrichtete, drückter er leicht seine Lippen auf meine. Mit seiner einen Hand stützte er sich nach wie vor an der Wand ab, während er mit der anderen mein Kinn anhob. Für einen kurzen Moment sah er mir in die Augen, bis sich sein ernster Blick in ein Lächeln wandelte. "Braves Mädchen.", sagte er mit tiefer Stimme. "Wir sollten langsam zu unseren Gästen zurück, findest du nicht?" Er ergriff meine Hand und zog mich hinter sich her.

Bangtan Mafia {BTS FF}Where stories live. Discover now