♣ Kapitel 25 ♣

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Das Gespräch zwischen Jungkook und seinem Großvater blieb noch in meinen Gedanken hängen und verwirrte mich etwas und dann saß mir Kim Senior noch gegenüber und ich musste so tun als wäre ich ahnungslos. Allesamt saßen wir am Esstisch und gingen den Familientraditionen nach.
Zusammen machten wir Mandu und legten Kimchi ein. So wollten sie das neue Jahr willkommen heißen und für den Winter ein paar Vorräte ansammeln. Diese Tradition hatte ihren Ursprung aus Zeiten, in denen der Kim Clan in ärmeren Verhältnissen lebte. Jetzt waren sie so reich, dass niemand ihren genauen Reichtum erahnen konnte und trotzdem machten sie das jedes Jahr.
"Aurelia, ich muss sagen, ich bin beeindruckt." Mittlerweile waren auch Jimins Eltern angekommen und seine Mutter saß neben mir und betrachtete mich genau. "Ich hab unseren Jungs schon immer gesagt: Es ist wichtig sich eine Frau mit einem schönen Hintern zu suchen, den sie dann betrachten können wenn ihre Frau den Haushalt macht."
"Bitte was?!" Ich verschluckte mich bei dem Satz fast am Getränk und starrte die Frau neben mir an. Wtf? Jetzt weiß ich woher Jimin das hat...
"Tante Park, du solltest Kookies Frau nicht gleich so erschrecken. Sie kennt deine Art von Humor noch nicht." Namjoon hatte dabei seinen Blick auf den Teig gerichtet, den er sorgfältig zusammen faltete.
Humor? So nennt man das also...
Jungkook lehnte sich lächelnd zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Nimm es meiner Tante nicht übel. Sie findet eben du siehst gut aus."
In Gedanken verdrehte ich die Augen, während ich mich von außen voll und ganz auf das Essen konzentrierte.
Danach folgten weitere seltsame Traditionen, die ich meist in Frage stellte.

Auch die Tage darauf sahen ähnlich aus. Ich gewöhnte mich sogar daran neben Jungkook zu schlafen. Gut wenn ich einschlief wer er noch nicht da und wenn ich aufwachte, war er bereits weg. Meist trainierte er, um wieder fit zu werden. Er war viel zu ehrgeizig aber ich beobachtete ihn gerne heimlich dabei... ach kommt schon... würdet ihr doch auch.
Das Gespräch zwischen seinem Opa und ihm sprach ich nicht an. Trotzdem blieb ich wachsam. Eins muss man ihnen ja lassen, sie lehrten mich niemanden zu vertrauen.

Dann war es endlich der 31.12. und ich wusste, seine Familie würde bald wieder abreisen. Wie jeden Morgen lag ein Outfit bereit, welches mir JK ausgesucht hatte.
Dieses Mal war es kein schickes Kleid oder hohe Schuhe, nein es waren eine skinny jeans, ein Shirt und ein Hoodie und dazu Sneaker. Verwirrt suchte ich alles ab aber es war das einzige Outfit, was dort lag.
Zögernd zog ich mich nach dem Duschen um und trocknete meine Haare. Dabei kam Jungkook mit zwei langen Daunenjacken ins Zimmer. Als ich ihn sah, stoppte ich in meiner Bewegung und starrte ihn einfach an.
"Was?", fragte er grinsend.
Er hatte weder gegelte Haare, noch teuren Schmuck und anstelle eines Anzuges oder zumindestens Hemdes, trug er ein weißes Shirt, eine schwarze Hoodiejacke und eine Jeans... ich wusste nicht ein Mal, dass er so etwas überhaupt besitzt. Vorallem hatte er auch keine Anzugschuhe wie sonst an, sondern braune Outdoor Boots.
"What the Fuck... wer bist du?!" Fassungslos beobachtete ich ihn, während er auf mich zu kam und mir sie Jacke in die Hand drückte.
"Es ist kalt draußen. Zieh die hier an und komm mit." Er schnappte sich einen Rucksack und verließ das Zimmer wieder. Etwas verwundert folgt ich ihm ins Wohnzimmer, wo seine Familie versammelt war und sich unterhielten.
"Kommt gut ins neue Jahr.", sagte JK und verbeugte sich dabei. Sein Großvater sah zu mir, danach wieder zu seinem Enkel. Zustimmend nickte Jungkook dem Oberhaupt zu und zog mich mit sich nach draußen.

Erst als wir im Auto saßen und er den Wagen gestartet hatte, fiel die Anspannung von ihm ab. Eine Weile fuhren wir, bis ich mich entschloss ihn schließlich zu fragen.
"Wo fahren wir hin? Was sollen die Klamotten und was waren das für Blicke zwischen dir und deinem Großv... warte... willst du mich umbringen?!"
"Wie kommst du jetzt darauf?" Sein Blick war weiter auf die Straße gerichtet.
Mist... "Na ja d-dein Großvater mag mich nicht so, kann das sein?", versuchte ich es zu retten, da ich ja offiziell bei dem Gespräch nicht dabei war.
"Du hast uns belauscht?!" Geschockt sah er kurz zu mir, bevor er anfing zu lachen.
"Hey! Warum lachst du?"
"Die kleine Prinzessin, die heimlich den weltgrößten Mafiaboss belauscht. Mein Opa hat das nicht ein Mal mitbekommen... ich bin schon fast stolz auf dich." Belustigt seufzte er auf und nach einem tiefen Atemzug wurde er wieder ernst. "Du solltest mir mehr vertrauen, Süße. Wir sind Partner oder nicht?" Er legte seine Hand auf mein Bein, übte kurz leichten Druck aus und legte danach seine Hand wieder ans Lenkrad.
"Wir werden heute Nacht etwas weiter weg campen. Morgen früh fahr ich alleine zurück und wenn meine Familie weg ist, hol ich dich wieder. Sie werden denken, ich hätte dich... beseitigt. Die Hyungs wissen bescheid. Keine Sorge."
"Du willst campen?! Bei der Kälte?! Ok so kann man jemanden auch los werden... kann ich nicht einfach zu meiner Familie zurück? Ich erzähl auch keinem was... wirklich!" Meine Augen durchbohrten ihn fast flehend, doch er sah weiter auf die Straße.
"Wie gesagt, ich vertraue dir und weiß, dass du es nicht erzählen wirst aber du kannst nicht zurück... noch nicht... Lia, vertrau mir doch einfach. Du bist echt anstrengend und das nervt..." Dabei fuhr er sich genervt durch die Haare und stützte seinen Arm am Fenster ab, während er mit seinen Fingern angsespannt an seinem Lippenpiercing spielte. Er schien ziemlich unter Druck zu stehen und alles an was ich denken konnte, war wie süß er in dem Moment aussah. Fast wie ein normaler Mensch...
Stop Lia! Vermenschliche nicht den Feind! Werd nicht schwach!

Bangtan Mafia {BTS FF}Where stories live. Discover now