11. Anruf

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Klara

Soviel Spaß wie heute hatte ich lange nicht mehr beim Einkaufen. Yasmin hat sich jegliches Obst vor das Gesicht gehalten und Grimassen gezogen. Ich musste so laut lachen, dass sich die ersten Kunden verwundert zu uns umdrehten, doch mir war das ganz egal.

Letztendlich war der Einkaufswagen gefüllt mit doppelt so vielen Produkten als ursprünglich geplant. Yasmin meinte die Ernährung müsse schließlich ausgewogen sein, deshalb durfte die Schokoladentafel und der Wein nicht fehlen. Ich weiß nicht wie sie es immer schafft, aber die alltäglichsten und meist langweiligsten Situationen verwandelt Yasmin stets in eine Comedy-Show.

Nun sitze ich jedoch vor meinem Schreibtisch und esse einzelne Weintrauben, die noch zuvor im Geschäft  Yasmin als Ohrringe dienten. Doch auch die extra Portion Vitamine hilft nicht wirklich dabei den Stoff für meine Bio Prüfung zu verinnerlichen.

So sehr ich mich auch darauf konzentriere, wandern meine Gedanken zu Yasmin, die nur einen Raum entfernt in der Küche steht. Trotz meiner mehrfachen Nachfrage, ich könne ihr beim Kochen helfen, bestand sie darauf das Mittagessen vorzubereiten während ich in Ruhe lernte.

Doch nachdem wir uns so lange nicht sehen konnten, fällt es mir unglaublich schwer meinen Schreibtisch nicht zu verlassen, um meine Arme um sie zu schlingen.

Eine weitere Dreiviertel Stunde vergeht, in der ich durch meine Notizen blättere, als mein Handy plötzlich klingelt. Ein Anruf. Von meiner Mutter?
Wieso ruft sie mich an? Normalerweise schreibt sie mir höchstens eine kurze Nachricht, denn mehr erlaubt die Zeit zwischen den Meetings üblicherweise sowieso nicht.

Verwundert greife ich nach meinem Handy und bestätige den Anruf.
„Hallo?"
Kurze Stille.
„Und wie kommst du voran?"
War ja klar, dass es ihr nur um meine Noten geht. „Ganz gut." Aber was genau will sie jetzt von mir, sie würde niemals nur deswegen anrufen.
„Schön. Wir werden nämlich tatsächlich länger wegbleiben als geplant."

Mit so einer freudigen Nachricht habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Meine Erleichterung darüber versuche ich mir so wenig wie möglich anzumerken.
„Oh, okay. In Ordnung." Ich spüre wie sich meine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen anheben.

„Die Verhandlungen liefen besser als gedacht, weshalb wir gleich einen Anschlusstermin haben."
Das wird ja immer besser, klingt als würden sie noch eine ganze Weile wegbleiben. Das bedeutet mehr Zeit für Yasmin und mich.

„Du erinnerst dich sicherlich noch an Herrn Dornfeld. Wenn alles gut läuft, unterzeichnen wir morgen einen Vertrag der unsere Teilhabschaft bei einem Wellnesshotel sichert."
Meine Gesichtszüge entgleisen. Ich hätte fast vor Schreck das Handy fallen gelassen.

„Das Hotel soll ganz in der Nähe errichtet werden, wo wir selbst vor einem halben Jahr übernachtet haben. Du erinnerst dich, in dem Skigebiet. Allerdings sehen die Entwürfe fabelhaft aus. Das Ressort wird viel moderner und effizienter sein, als das in dem wir waren. Ich bin mir sicher es wird einen ganz neuen Kundenstamm anlocken."

Doch ich nehme nur halbherzig war, was meine Mutter gerade von sich gibt. Die Gedanken überschlagen sich in meinem Kopf. Ein Gedanke brennt sich jedoch immer fester ein.
Meine Eltern bedrohen aktiv das Zuhause meiner Freundin.

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Ahhh, es tut mir so wahnsinnig leid, nach so vielen Tagen Pause erst jetzt wieder ein neues Kapitel hochzuladen.
Das war alles nicht so geplant, allerdings haben sich die Ereignisse der letzten Wochen nur so bei mir überschlagen und ich bin nicht zur Ruhe gekommen weiter zuschreiben.

Jetzt bin ich aber wieder voller Energie und Ideen zurück und kann garantieren, dass von nun an wieder regelmäßig neue Kapitel hochgeladen werden:)
Teilweise auch mehr als eins pro Tag, da ich noch das ein oder andere Projekt für diesen Sommer geplant habe;)

Eure Felia

lauwarm verbundenWhere stories live. Discover now