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3. PERSON

„Du...du hast immer gesagt, dass er dich verlassen hat, weil er mich nicht wollte." zitterte Bella und schaute ihre Mutter ungläubig an.

Auch wenn sie schon vorher wusste das er es womöglich sein könnte, so war die Bestätigung umso schmerzhafter.

„Ich weiß das ich dir das immer gesagt habe. Aber ich hatte meine Gründe." versuchte Ariana ihrer Tochter verzweifelt beizubringen, wieso sie gelogen hatte. „Gael hat mich nie verlassen. Ich war diejenige die ihn verließ."

Bella lachte freudlos auf. „Du hast mir immer gesagt ich soll niemals lügen. Vor allem soll ich niemand anlügen der mir am Herzen liegt. Dabei hast du mich achtzehn Jahre lang angelogen und meinen Vater als Arschloch stehen gelassen, damit ich ein schlechtes Bild von ihm hatte. Dabei warst du der Arsch in der Geschichte." fassungslos starrte Bella ihre Mutter an und konnte sich ihre Tränen nicht zurück halten.

Sie verstand ihre Mutter nicht. Vor allen verstand sie nicht wieso sie dies getan hatte.

Bella wusste das sie ihre Mutter ebenfalls etwas verschwieg. Ihre Mates, doch hatte sie ihre eigenen Gründe. Sie hatte Angst ihre Mutter würde es nicht verstehen.

„Bitte Bella, ich hatte meine Gründe. Versteh mich doch." versuchte es Ariana erneut bei ihrer Tochter und verlor ebenso Tränen.

Ariana konnte ihre Tochter verstehen, wieso sie so reagierte. Immerhin wurde sie Jahre lang angelogen. Sie wusste nicht wie sie Bella beibringen sollte, wieso sie ihren Vater verlassen hatte, weswegen sie diese Lüge erfand. Immerhin war sie ihr kleines Mädchen. Sie konnte ihr schlecht sagen, das sie sonst getötet wurden wäre. Dafür war Bella zu jung gewesen.

„Wusste er überhaupt von mir? Bist du deswegen abgehauen, weil du zu feige warst ihm zu sagen das du schwanger bist!" schrie Bella ihre Mutter aufgebracht an und erhob sich von Sofa.

Ariana erhob sich ebenfalls und schaute ihre Tochter nun wütend an. „Ich bin abgehauen, damit du leben kannst! Damit dein Vater leben kann! Du verstehst gar nichts, Bella! Du hast keine Ahnung was ich durchmachen musste! Durchmachen musste damit keiner von euch beiden stirbt! Damit ich nicht sterbe!" schrie sie ihre Tochter wütend an.

Im Moment war es Ariana total egal, das ihre Tochter nichts dafür konnte und eben sowenig darüber Bescheid wissen konnte. Sie musste ihre Wut raus lassen, auch wenn es an der falschen Person war.

„Hatte dein Herz nicht unter meiner Brust geschlagen, währe ich tot gewesen! Dein Vater währe tot gewesen! Dich hätte es niemals gegeben! Sei also dankbar das dein Herz zu diesem Zeitpunkt schon geschlagen hat!"

Atemlos schaute Bella ihre Mutter an, auch wenn sie, sie nur verschleiert wahrnehmen konnte. Die Worte ihrer Mutter trafen sie, die letzten verletzten sie.

Bella schniefte und schaute ihre Mutter verletzt an. Niemals hätte sie gedacht das ihre Mutter sich so von ihrer Wut leiten lassen würde.

„Ariana" versuchte Gael seine geliebte Mate zu beruhigen und zog sie zu sich. Es gefiel ihm nicht, wie sich die beiden stritten.

Es ließ die Nähte reisen, welche langsam seinem gebrochenen Herz halfen wieder zu heilen.

„Erklär ihr wieso du es getan hast, damit sie es versteht. So wie du es mir vor wenigen Stunden erklärt hast." flüsterte er ihr ins Ohr und strich über ihren Rücken.

Ariana schaute zu ihrer Tochter, die am gesamten Körper zitterte, während ihre Tränen unaufhörlich ihre Wangen hinunter liefen.

Erst da wurden ihr ihre letzten Worte bewusst, die sie gesagt hatte. „O Bella, ich wollte..." Ariana ging auf ihre Tochter zu, doch Bella hielt ihre Arme abwehrend vor sich.

„Schon gut. Ich hab's verstanden." schluchzte sie und schüttelte den Kopf. Natürlich hatte sie es nicht verstanden. Bei Bella kamen die Worte anders an, als sie sollten.

„Nein. Bella ich wollte das nicht sagen. Nur du verstehst nicht was ich alles durchmachen musste." versuchte Ariana weiter auf ihre Tochter einzureden.

„mierda. Wie soll ich den auch etwas verstehen, wenn du mir nie etwas gesagt hast. Wie soll ich wissen was du durch machen musstest? Du hast mir bis dato vorgegaukelt mein Vater währe ein Arschloch." hakte Bella aufgebracht nach.

Ariana seufzte. „Wie währ's wenn ihr beide euch setzt und du, Ariana, ihr es erklärst. Damit sie es versteht, wieso du das alles getan hast." mischte sich Gael abermals ein und schaute die beiden Frauen vor sich an.

Bella nickte und nahm auf dem Sessel Platz, während ihre Mutter sich wieder neben Gael setzte.

Und dann begann Ariana zu erzählen. [Kapitel 44]

Schniefend lag Bella in den Armen ihrer Mutter. „Ich wusste das doch nicht. Hätte ich das gewusst, hätte ich das niemals gesagt." schluchzte sie und kuschelte sich näher an ihre Mutter.

„Meine Worte waren auch nicht so gemeint. Du bist das beste das mir je passiert ist. Du bist ein Geschenk der Mondgöttin, mit dir war Gael, die ganzen Jahre, auch bei mir." küsste Ariana den Scheitel ihrer Tochter und schaute dann zu Gael, welcher immer noch neben ihr saß und ihren Rücken an seine Brust zog.

Er lächelte glücklich auf seine Mate und seine Tochter hinunter. „Also bin ich ein halber Riesen Hund." wechselte Bella das Thema und setzte sich wieder ordentlich hin und schaute ihre Eltern begeistert an.

Ariana musste Lächeln und auch Gael schnaubte amüsiert. „Sí, doch als Hund würde ich es nicht betiteln" antwortete Gael ihr und nickte.

„Doch, Doch. Hund ist der perfekte Ausdruck. Wieso kann ich mich dann nicht verwandeln?" fragte Bella weiter.

„Es gibt Mischlinge bei denen ist die wölfische Seite stärker, diese können sich verwandeln. Aber es gibt auch Mischlinge, wie dich, da ist die Menschliche Seite stärker, sie können sich nicht verwandeln und bekommen die stärkeren Sinne erst, wenn sie markiert wurden. So wie bei dir und deiner Mutter." erklärte Gael seiner Tochter. Und lächelte sie am Ende wissend an.

Da fiel es Bella wieder ein, das er gesehen hatte, das sie bei den beiden Alphas dieses Rudels war und er konnte auch den Geruch der beiden an ihr wahrnehmen. Beschämt schaute Bella weg, als ihr dann aber etwas einfiel.

„Wenn du aber Alpha bist... wieso hat Mama dann keine weiße Haarsträhne?" fragte sie und schaute ihre Mutter an.

Ariana löste ihre Haare aus dem Dutt den sie trug und zum Vorschein kam eine kleine weiße geflochtene Strähne zwischen ihren dunklen Haaren, welche sich gut zu verstecken wusste.

„Seit wann versteckst du die Bisse vor mir, Bella?" fragte Ariana ihre Tochter und deutete auf ihren Hals. Bella schaute ihre Mutter nervös an.

„Dienstag." nuschelte sie und spielte mit ihren Fingern, ehe sie sich ihre Haare hinter das Ohr schob — ihren Zopf hatte sie vor einer Weile wieder geöffnet — und ihre weiße Haarsträhne ebenfalls zum Vorschein kam.

„Du hast nicht bei deiner Freundin geschlafen. Ihr habt mich angelogen." stellte Ariana fassungslos fest. Bella kicherte nervös.

„Ich hätte dir ja schlecht sagen können, das ich bei zwei Männern schlafen werde. Ich wusste nicht einmal das du über Werwölfe Bescheid weißt und Max hat auch nichts gesagt, als sie die Markierung an deinem Hals gesehen hatte." rechtfertigte sich Bella.

„Zwei Männer?!" hakte Ariana nun nach. Bella kratzte sich nervös am Nacken. „Jaaaa...." atmete sie schwer aus und blinzelte mehrere Male.

„Sie sind die Alphas des Rudels, welches hier lebt. Und rein zufällig meine Lehrer." erklärte Bella weiter.

„Hättest du mir je von ihnen erzählt?" fragte Ariana ihre Tochter und fuhr sich durch die Haare. Bella nickte, ehe sie dann doch den Kopf schüttelte.

„Vielleicht...irgendwann mal." Nuschelte Bella unsicher. Natürlich hatte sie mit dem Gedanken gespielt ihrer Mutter irgendwann einmal davon zu erzählen. Doch war es leichter gesagt als getan.

„Ich Möchte sie kennenlernen"

Two MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt