Kapitel 6

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Am nächsten Morgen machte ich mich fertig und packte alles, was ich die nächsten zwei Tage gebrauchen kann zusammen. Als ich alles hatte Verabschiedete ich mich noch von meinem Vater, ehe ich mich auf den Weg zu den Jungs machte. Ich freute mich auf den Trip, aber sobald ich daran dachte, dass Mira mitkommt bekam ich etwas Angst. Nach einiger Zeit kam ich bei ihnen an und klingelte, ehe die Tür geöffnet wurde und Jeno dort stand. Er sah mich nur kalt an, ehe er auf die Seite ging, sodass ich vorbeikonnte. Autsch. „Y/N! Warum hast du nichts gesagt? Wir wären auch vorbeigekommen", kam es von Chenle erschrocken als er mein Gepäck sah und nahm mir was ab. Ich lachte etwas, „Essen kann ich immer tragen", grinste ich ihn an, was er erwiderte. Plötzlich kam Mira mit Jaemin aus der Küche, weshalb mein Grinsen auch schon wieder verschwand. „Y/N!", kam Mira grinsend auf mich zu und umarmte mich. Sofort erstarrte ich. „Spiel mit", flüsterte sie mir zu ehe sie sich auch wieder löste. Ich sagte nichts und zwang mir ein kurzes Lächeln auf. Als Mira wieder zu Jeno ging, sah ich wie Jaemin mich musterte. Schnell drehte ich mich wieder um und sah zu Chenle, welcher sich das Essen ansah. „Woah, also verhungern werden wir nicht", grinste er weshalb ich schmunzeln musste. Als wir alles hatten gingen wir zusammen zum Auto. Da wir diesmal zu neunt waren hatten die Jungs im Auto noch ein Sitz hinzugefügt, der bis jetzt anscheinend nie gebraucht wurde. Hinten saßen Chenle, Mira und Jeno, während in der Mitte Renjun, ich und Jaemin saßen. Vorne am Steuer war Mark und daneben Haechan mit Jisung. „Wie lange werden wir fahren?", fragte ich an Mark gerichtet. „Ungefähr drei Stunden", antworte er mir. „Also kann ich noch etwas schlafen", sagte ich leise zu mir und versuchte mich bequemer zu setzten, als Jaemin nur als Andeutung auf seine Schulter klopfte. Sobald er das tat, lehnte ich auch meinen Kopf auf seine Schulter. Jetzt war es zwar bequemer, aber ich spürte Jenos stechenden Blick auf mir. Ich versuchte es zu ignorieren, doch es gelang mir nicht, daher bekam ich kein Auge zu. Nach drei Stunden Autofahrt, kamen wir auch beim Strand an. Als wir einen guten Platz gefunden hatten entschieden wir uns dazu gleich die Zelte aufzustellen. Insgesamt hatten wir vier Zelte dabei, was bedeutete, dass es drei Zweierzelte und ein Dreierzelt gab. Während die Jungs anfingen ihre Zelte aufzustellen, fing ich auch schonmal an meins aufzustellen, auch wenn ich das noch nie davor getan habe. Da Jeno auch mit dem Aufbauen beschäftig war stand Mira neben mir und sah mir nur dabei zu. Als mein Zelt soweit stand, sah ich die Seile, die vom Zelt weghangen. Kurz sah ich zu den anderen Zelten und wusste nun, dass sie sich in den Boden gehören, also nahm ich unbemerkt den Gummihammer von Marks Zelt neben mir und wollte sie in den Boden hämmern. Allerdings hatte ich auch noch nie einen Hammer in der Hand, geschweige denn waren meine Treffkünste auch nicht die besten, was dazu führte, dass ich mir schon beim ersten Versuch auf die Finger schlug. Schmerzerfüllte zischte ich auf und hielt mir die Stelle schmerzend. „Alles ok?". Fragte mich plötzlich Jeno, kniete vor mir und sah mich mit einem besorgten Blick an. Überrascht das ausgerechnet Jeno das war sah ich ihn nur an. „Das ist nur ein Gummihammer", funkte Mira dazwischen und wollte offensichtlich nicht, dass Jeno mit mir sprach. „Trotzdem kann das weh tun", kam es nun von Jaemin, welcher sich auch vor mich setzte und meine Hand nahm, um sie anzusehen. „Ist schon ok", sagte ich leise und sah ebenfalls zu meiner Hand. Jeno räusperte sich, stand auf und ging wieder als wäre nichts passiert. Ich sah ihm hinterher was Jaemin bemerkte. „Bist du ok?", fragte er mich und sah mich mit einem ernsten Blick an. Ich wusste das er damit nicht mehr meine Hand, sondern Jeno meinte. Ehrlicherweise schüttelte ich den Kopf, worauf er verstehend nickte, ehe er mir aufhalf. „Gib mir den Hammer, ich mach das für dich", zwinkerte mir Mark zu und nahm mir den Hammer aus der anderen Hand. Dankend lächelte ich ihn sanft an. „Ich habe Hunger", stellte sich nun Jisung neben uns und sah Jaemin mit einem bettelnden Blick an, weshalb ich grinsen musste. „Süß", grinste ich worauf Jisung mir kurz zu grinste, ehe er Jaemin mit dem flehenden Blick wieder ansah. Jaemin nickte nur etwas seufzend ehe er zum Essen ging, um zu schauen was er fürs Mittagessen warm machen wird. In der Zeit ging ich zu Haechan und Renjun, welche sich um das Feuer kümmerten. „So wird es nie brennen", jammerte Renjun. „Trust the Process", kam es von Haechan, welcher schon etwas genervt schien. „Kann ich helfen?", fragte ich etwas vorsichtiger, da ich nicht wusste wie angespannt die Stimmung zwischen ihnen war. Haechan nickte, „Achte bitte darauf, dass er mich nicht gleich Kopf", scherzte Haechan weshalb ich etwas schmunzelte, doch Renjun sah nicht wirklich erfreut darüber aus. Ich setzte mich neben ihn auf die Bank und beobachtete ebenso wie Renjun Haechan. „Schau nicht so grimmig, das macht falten", grinste ich Renjun an und kniff kurz in seine Wange. Ich musste, ich konnte nicht widerstehen. Von der unerwarteten Aktion entlockte ich Renjun ein kurzes lachen. „Besser", grinste ich gleich, worauf er seinen Blick auch lockerte. Als es endlich brannte kam sofort Jaemin als hätte er darauf gewartet und machte das Essen war. Kurz darauf kamen auch die anderen zu uns und setzten sich zu uns. Durch einen dummen Zufall, oder vielleicht auch mit Absicht saß Mira neben mir. Nach dem Essen blieben wir noch so sitzen und redeten über einiges, jedoch saß ich eher stumm daneben. Ich wusste nicht wieso aber neben Mira wollte ich eher unauffällig bleiben. Ich war auch verkrampft. Vielleicht vor Angst? Ja ich hatte Angst, dass ich ihrer Meinung nach den Jungs zu nahekomme und wieder das gleiche wie letztens passieren wir. Während ich in meinen Gedanken darüber nachdachte wie viel Angst ich eigentlich vor ihr hatte bemerkte ich nicht wie sie lachten und Mira ihre Hand schnell hochhob um sich zu strecken. Sofort zuckte ich stark zusammen, da ich dachte sie würde mich schlagen wollen. Traumatisiert davon sah ich auf den Boden, währenddessen alle still wurden. Etwas peinlich berührt und panisch fing Mira zum Lachen an. „Ist alles ok?", fragte sie mich und fasste mir leicht auf die Schulter. Langsam sah ich wieder auf und nickte, ehe ich nur Jaemins Blick gegenüber von mir sah. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, aber ich ging von nichts Gutem aus. Mira versuchte es zu überspielen, was auch funktionierte und schnell war die Situation für die andern auch vergessen. So gerne würde ich nach Hilfe rufen, dass sie mich hier rausholen sollen, von ihr weg, aber das konnte ich nicht. Dafür müsste ich ihnen die Wahrheit erzählen.

✨ 𝚃𝚛𝚒𝚐𝚐𝚎𝚛 𝚃𝚑𝚎 𝙵𝚎𝚟𝚎𝚛 ✨ {𝙻𝚎𝚎 𝙹𝚎𝚗𝚘 𝙵𝙵}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt