✨ 𝚃𝚛𝚒𝚐𝚐𝚎𝚛 𝚃𝚑𝚎 𝙵𝚎𝚟𝚎𝚛 ✨ {𝙻𝚎𝚎 𝙹𝚎𝚗𝚘 𝙵𝙵}

Kapitel 9

Nach dem mein Flug in Deutschland gelandet ist fuhr ich direkt mit einem Taxi zu meiner Mutter nach Hause. Der Flug war die reinste Hölle, andauernd musste ich an Jeno denken dann wieder an die Jungs und dann an meinem Vater. Auch an die Schuldgefühle die mich gegenüber meiner Mutter plagten. Während des Fluges habe ich aus meinem Handy auch meine Simkarte entfernt, da ich nicht mehr erreichbar sein wollte und es so am einfachsten war.

Als ich bei ihr ankam klingelte ich. Es dauerte nicht lange ehe sie die Tür öffnete. Mit großen Augen sah sie mich an, während ich auf meine Knie ging und meine Hände zusammen zu legen um nach Vergebung zu flehen. „Es tut mir leid", flüsterte ich und traute mich nicht sie anzusehen, ehe ich plötzlich ihre Arme um mich spürte. „Du bist hier", kam leise von ihr, drückte mich fester und strich sanft über meinen Kopf. „Es tut mir so leid, Vater hat mir erst jetzt erzählt was passiert ist", flüsterte ich worauf sie aber den Kopf schüttelte und sich wieder von mir löste. „Du musst dich nicht entschuldigen, es ist auch meine Schuld was passiert ist", sagte sie und hatte Tränen in den Augen. Sie konnte nicht aufhören mir durch die Haare zu fahren und mich mit einem liebevollen Blick anzusehen. „Du bist so groß geworden", lächelte sie sanft was mir ebenfalls ein schmunzeln entlockte. „Komm rein, du hast bestimmt Hunger!", kam es nun von ihr, stand auf und half mir auf. Zusammen gingen wir hinein und sie führte mich ins Esszimmer. „Wow, hier sieht alles noch genauso aus wie damals", staunte ich während sie mir was zum Essen brachte. „Dein Zimmer ist auch noch genauso wie du es das letzte Mal verlassen hast", lächelte sie sanft und setzte sich gegenüber von mir.

Wir hatten uns schon so lange nicht mehr gesehen, geschweige denn miteinander gesprochen, sodass wir bis zum späten Nachmittag noch genauso am Tisch saßen.

„Mama, wir sind da", erklang die Stimme meines Bruders. Sofort stand ich auf und meine Mutter sah mit breit lächelnd an, ehe auch schon mein Bruder das Esszimmer mit einer Frau neben ihm betrat. Fassungslos sah er mich an und ließ die Tüte in seiner Hand fallen. Auf seine Reaktion musste ich zum Grinsen anfangen ehe er auf mich zukam und mich umarmte. Sofort erwiderte ich sie. Seine Umarmung fühlte sich viel zu gut an. Als er sich löste räusperte sich die blonde Frau hinter ihm etwas, worauf wir beide kurz zu ihr sahen, ehe sein Blick wieder zu mir ging. „Das ist Sarah, meine Verlobte", stellte er mir sie vor. Sofort begrüßte ich sie und stellte mich ihr auch vor. Jinwoo deutete danach wieder auf den Esstisch, weshalb wir alle wieder Platz nahmen. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass du wirklich zur Hochzeit kommen wirst", war er immer noch erstaunt. Ich lächelte etwas. „Planänderung", antwortete ich darauf nur. „Wann ist die Hochzeit?", fragte ich beide da ich das Datum vergessen hatte. „In einer Woche", sagte Sarah und lächelte mich etwas an. Dann kam ich ja wirklich genau rechtzeitig. „Wie lang wirst du bleiben?", fragte mich Jinwoo. Gute Frage. Ich zuckte mit den Schultern. „Steht noch offen, ich habe zurzeit in Korea ziemlich viel Stress", sagte ich einigermaßen ehrlich worauf er verstehend nickte. „Du kannst hier auch wieder einziehen", kam es nun von meiner Mutter. Ich sah sie stumm an, es würde vieles einfacher machen. Aber kann ich Vater wirklich für immer alleine lassen? „Ich denk darüber nach", antwortete ich etwas leiser, ehe auch schon wieder das Thema gewechselt wurde. Wir redeten über so viele Sachen und hatten so viel Spaß zusammen, dass ich es schon anfing zu bereuen, sie so lange nicht mehr besucht zu haben.

Nachdem Abendessen ging ich in mein altes Zimmer, um meine Koffer auszupacken und sobald ich die Tür öffnete kamen lauter Erinnerungen wieder hoch. Es hatte sich wirklich nichts geändert. Ich stellte meinen Koffer ab und öffnete ihn. Ich fing an die Sachen die ich in meinen Koffer nur geschmissen hatte aus zu räumen, richtig zusammen zu legen und sie in dem Schrank zu verstauen. Meinen Koffer stellte ich solange hinter meiner Tür ab.