Von verlorenen Söhnen

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Hab den jjk manga jetzt durch, gott erschieß mich, danke (das ist schlimmer als Attack on Titan viel schlimmer)
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Atana erwartete einen großen Speisesaal, doch er fand nichts derart prunkvolles, nur einen gedeckten Tisch inmitten von vielen dunklen Bücherregalen und der Aussicht auf einen großen glitzernen Teich. Die Atmosphäre war gleich viel entspannter. Hier fühlte es sich nicht so beklemmend an.

»Ich hoffe du magst Fisch.« sagte Kozume und führte ihn zu seinem Platz. »Dann wird dir das Essen gefallen. Ansonsten haben wir ein kleines Problem.«
Atana lächelte, er konnte es nicht unterdrücken. Die Art wie Kozume sprach war so melodisch und klangvoll, dass alles was er sagte entweder witzig oder charmant klang.
Einer der Kellner schenkte ihnen beiden eine tiefrote Flüssigkeit in die Gläser. Atana nippte daran und ihm gefiel die süßliche Bitterkeit.

»Wie kommt es, dass du keinen Freund hast?« fragte er und nahm noch einen kleinen Schluck. »All das Geld und die Tattoos... Die meisten Menschen stehen auf Draufgänger.«
»Stehst du auf Draufgänger?«
»Beantworte meine Frage, dann gebe ich dir eine Antwort auf deine.«
Atanas zuckersüßes Grinsen war fast schon beleidigend gefälscht. Kozume war nicht dumm, er kannte die Taktiken dieser Menschen.
»Ich liebe nichts mehr als Freiheit.« antwortete er leise. »Ich war meine ganze Jugend lang eine Marionette.«
Atana setzte alles auf eine Karte.
»Es muss schwer sein im Rampenlicht des eigenen Vaters zu stehen. Gerade, wenn dein eigener Vater sogar Hokage ist.«

Kozume nickte und war, zu Atanas Überraschung, überhaupt nicht angefressen von dieser Feststellung.
»Mein Vater ist ein sehr pazifistischer Geist. Einer der stärksten Shinobi überhaupt. Und trotzdem war er nie stark genug seine Familie beisammen zu halten.«
Atana schämte sich plötzlich so dreist in dieser Wunde herumgewühlt zu haben. Friedfertig erzählte er:
»Ich kenne Asuma. Ein richtig netter Typ. Und deinen kleinen Neffen, Konohamaru, er ist im ganzen Dorf bekannt.«
Ein trauriges Lächeln huschte über seine Lippen.
»Meine Brüder vermisse ich sehr, sie sind allea für mich. Sie sind das einzige, was ich von früher vermisse. Hast du Geschwister?«
»Nein, nur sehr viele Cousins. Naja, hatte ich bis vor kurzem zumindest.«
»Es scheint mir, als würde dir der Tod deiner Familie nicht wirklich nahegehen.«
»Ich bin ihretwegen abgehauen.«

Kozume nickte, als könnte er es absolut nachvollziehen. Sein Blick schweifte ein wenig in der Gegend rum, gedankenverloren. Atana fragte ihn:
»Wann bist du gegangen?«
»Ich bin nach dem Tod des Vierten abgehauen.« antwortete er. »Das Fuchs-Unglück hat vieles verändert. Als mein Vater sich wieder zum Hokage ernennen ließ und Asuma sich den Wächtern anschließ war ich fertig mit Konoha.«
»Wolltest du Hokage werden?«
Er schüttelte den Kopf.

»Nein, nie. Aber ich wurde seit meiner Geburt jeden Tag darauf gedrillt. Als die Entscheidung letztlich auf Orochimaru fiel war ich außer mir vor Wut. All das harte Training umsonst, ich hatte mich meinem Vater immer gefügt und seine Entscheidung respektiert. Aber ich sagte ihm auch, dass Orochimaru böse Absichten hatte. Damals wurde mir das noch als Lüge durch Neid ausgelegt. Ich habe die Füße still gehalten und mein Vater hat sich geirrt. Ich hoffte auf eine weitere Chance, doch da kam Minato ins Spiel. Er war einer meiner Kindheitsfreunde, wir haben oft zusammen gearbeitet. Als er starb war ich am Boden zerstört. Ich wollte seinen guten Willen weiterführen, mein Vater hielt mich nicht für angemessen, hielt sogar Jiraiya für zu ungeduldig, und setzte seinen alten Arsch zurück auf den Thron. Asuma hat sich ab dem Tag an verpisst und sich nie wieder blicken lassen. Mein älterer Bruder war Teil der Anbu, er hat seine Frau geheiratet und vor einiger Zeit ein Baby bekommen, meinen kleinen Neffen. Er war der einzige, der sich nach all den Jahren wieder bei mir gemeldet hat.«

»Ich dachte immer der Hokage sei perfekt.«
Kozume lachte leise.
»Ein guter Kage aber ein ganz miserabler Vater. Man konnte es ihm nie recht machen.«
Sie verfielen in ein unangenehmes Schweigen. Atana nippte an dem Wein und schwenkte ihn gelangweilt hin und her. Er wollte etwas dazugehöriges sagen, doch irgendwas in seinem Innern hinderte ihn daran. Vielleicht sollte er sich nicht immer direkt offenbaren und seine Geschichte erzählen, das würde ihn nur wieder in Schwierigkeiten bringen.

Blindfight - Wege der SchlangeWhere stories live. Discover now