Kapitel 3: Turm und zukunft

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Ich stand vor der imposanten Mauer und starrte auf den Turm, der hoch in den Abendhimmel ragte, dessen Ende ich nicht erkennen konnte. "Was ist das für ein Turm?" fragte ich mich laut. Ich drehte mich um und ging die Straße entlang, die ich zuvor genommen hatte. Meine Schritte fühlten sich etwas träge an, als hätte ich eine schwere Last zu tragen.

Als ich wieder auf der Hauptstraße ankam, sah ich, wie die Menschen in ihre Häuser gingen. Ein paar Kinder rannten über die Straße, während einige Soldaten sich mit den Leuten unterhielten. Als ich zurück in der Taverne war, bemerkte ich, dass keine Kunden da waren. "Seltsam, um diese Zeit sollte es eigentlich voll sein", dachte ich und ging in die Küche. Doch dort war niemand. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf, und ich beeilte mich, zurück in mein Zimmer zu gehen. Dort bemerkte ich, dass meine Tür offenstand. "Hä, weshalb ist meine Tür offen?" fragte ich mich verwirrt. Ich betrat mein Zimmer und entdeckte einen Zettel, der am Fensterbrett hing. Ich ging zum Zettel und riss ihn ab. "Hey Kleiner, der Laden bleibt heute verschlossen. Wir haben Einladungen zur großen Bibliothek, also diesem großen weißen Turm, erhalten. Wenn du mitkommen willst, zieh deinen Anzug an, und deine Einladung liegt unterm Kissen." Ich zögerte nicht lange und hob hastig mein Kissen hoch, um das gelb-rote Stück Papier mit der silbernen Umrandung darunter hervorzunehmen. 

Ich riss die Schranktüren auf und zog meinen Anzug an. "Wie konnte ich das nur übersehen?", murmelte ich vor mich hin wie von Sinnen.

Mit einem lauten Knall schlug ich meine Zimmertür zu, rannte den Flur entlang, während der Holzboden unter meinen Schritten knarrte. Ich sprang die Treppe hinunter, meine Beine fühlten sich etwas taub an, aber dennoch rannte ich wie besessen weiter. Als ich wieder vor dem riesigen Turm stand, schnappte ich nach Luft und ging in die Knie, um mich ein wenig auszuruhen. Nach einer kurzen Atempause nahm ich Anlauf und rannte auf die Mauer zu. Kurz bevor ich gegen die Mauer prallte, sprang ich ab, hielt mich an der Kante fest und zog mich hoch. Dann sprang ich von der Mauer hinab. "Warum gibt es überhaupt diese Mauer, wenn man so leicht darüber gelangen kann?" dachte ich verwirrt, während ich entlang der Mauer lief und schließlich vor einer braun-roten Tür ankam. Ich klopfte gegen die Tür und nach wenigen Sekunden öffnete eine Arachne mit einen Leder Brust Schutz diese. "Ja, bitte?", fragte sie mich. Vor Angst zuckte ich zusammen und stammelte wie ein kleines Kind: "Äh... ja, ich habe eine Einladung und ja..." Ich holte das Stück Papier heraus und reichte es ihr. Nachdem sie es gelesen hatte, ließ sie mich hinein. Als ich den Turm betrat, wurde mir schwindelig, und ich fiel ohnmächtig um.

Ich öffnete langsam die Augen und fand mich in einer seltsamen Umgebung wieder. Um mich herum standen drei Personen. Ein kleiner Junge mit pechschwarzen Haaren trug ein blaues und weißes T-Shirt mit einem Piratenmotiv darauf. Ein Mann mit schwarzen Haaren trug einen braunen Pullover, und die Frau, die ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Never lie or die" trug, fiel mir sofort ins Auge.Ich blickte mich um und bemerkte sofort, dass ich nicht zu im Turm war. Es war eine Welt, die mir fremd war. Einer der Anwesenden sprach mich an: "Alles gut, Luke?" Verwirrt fragte ich: "L... Luke?" Die Frau lachte und sagte: "Sag nicht, du hast vergessen, wer du bist?" Um die Situation zu entschärfen, erwiderte ich gezwungen lachend: "Doch, doch, ich wollte euch nur veräppeln."

Während ich mich umschaute, bemerkte ich den kleinen Jungen, der gerade ein Stück Toast in den Mund steckte. Der Mann wies ihn darauf hin: "Du hast ein bisschen Marmelade am Mund, Zero." Als ich genauer hinsah, erstarrte ich vor Schreck. Es war mein jüngeres Ich. Als ich den beiden anderen ins Gesicht blickte, war ich schockiert, meine Mutter in der Frau zu erkennen. Ich stammelte: "Ist etwas, Luke?" Ich sammelte mich schnell und schüttelte den Kopf: "Alles gut, ich dachte nur, ich hätte etwas hinter dir gesehen." Meine Mutter blickte besorgt auf mich: "Bist du sicher? Du siehst etwas blass aus." Ich verneinte und beobachtete, wie mein jüngeres Ich vom Stuhl aufstand, seinen Teller und seine Tasse nahm und ging. Ich aß zu Ende und brachte den Teller und die Tasse in die Küche.

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