Kapitel 6:Es

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Die Umgebung um mich herum schien in ein gleißendes Weiß getaucht zu sein, das meine Sinne zu überwältigen schien. Ein Gefühl der Desorientierung überkam mich, als ich feststellte, dass ich meine Arme und Beine nicht spüren konnte. Die Frustration über meine vermeintliche Schwäche stieg in mir auf, und ich konnte nicht anders, als meine Enttäuschung laut auszusprechen. "Verdammt, ich bin so schwach", murmelte ich enttäuscht, während ich mich mühsam in dieser unwirklichen Umgebung zurechtzufinden versuchte.

Plötzlich vernahm ich leise Schritte, die sich langsam näherten, begleitet von einer Stimme, die in meinem Bewusstsein widerhallte. "Ja, das sind wir. Beziehungsweise Zero, also du", erklang es, und ein Hauch von Verwirrung durchdrang meine Gedanken. Meine Neugierde wurde geweckt, und ich entschied mich, meinen Kopf zur Seite zu drehen, um zu sehen, wer sich näherte. Was ich sah, waren kleine Kinderfüße, die sich langsam auf mich zu bewegten, und ich spürte, wie sich eine Mischung aus Ungewissheit und Erwartung in mir ausbreitete.

Die Stimme hallte wie ein Echo durch die Dunkelheit, als die Person sich bückte, und ich konnte nur die Konturen einer schattenhaften Gestalt erkennen. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich spürte, wie sich eine unheimliche Präsenz in der Luft ausbreitete. "Frag nicht nach meinem Namen", ertönte die Stimme, rauchig und undurchdringlich.

Ich wollte nachhaken, doch bevor ich auch nur den Mund öffnen konnte, antwortete die Gestalt bereits auf meine unausgesprochene Frage. "Kennen wir uns irgendwoher?", wagte ich schließlich zu fragen, doch die Antwort brachte mir nur noch mehr Verwirrung. "Sagen wir mal, ein ehemaliger Freund", erwiderte die Stimme geheimnisvoll.

Ein kalter Schauer überlief meinen Rücken, als ich darüber nachdachte, wer diese Person sein könnte. Doch bevor ich mehr herausfinden konnte, wurde meine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes gelenkt. "Hast du nicht gesagt 'wir'?", fragte ich, und die Antwort kam mit einem düsteren Lachen. "Ja, wir. Aber dreh dich mal um."

Ich zögerte einen Moment, bevor ich der Anweisung folgte und meinen Kopf zur anderen Seite drehte. Ein erstickter Schrei entrang sich meiner Kehle, als ich die schemenhafte Gestalt mit den leuchtenden Augen und dem verzerrten Grinsen im Gesicht sah, die eine Sense in der Hand hielt. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und eine Mischung aus Schrecken und Frustration überkam mich.

"Da ist er schon wieder!", brüllte ich, unfähig, meine Emotionen zu kontrollieren, als ich erkannte, dass ich erneut mit meinen Ängsten konfrontiert wurde. Die unheimliche Präsenz der Gestalt fühlte sich bedrohlich an, und ich spürte, wie sich eine dunkle Vorahnung in meinem Inneren ausbreitete.

"Sag mal, hast du mich vergessen?" fragte es mich mit einer verzerrten Stimme, die in meinen Ohren widerhallte. Ich sammelte mich wieder und strengte mich an, zu verstehen, was es meinte. "Nein, tut mir leid." Es und die andere schemenhafte Gestalt setzten sich im Schneidersitz neben mich. "Erinnerst du dich nicht, als du gegen Shinoa gekämpft hast, oder als du bei diesem großen Monster dein Bein verloren und unbewusst gelächelt hast? Das war alles ich."

Plötzlich fiel es mir wieder ein, wie Puzzleteile, die zusammenpassten. "Auch das im Kino?" fragte ich, während meine Erinnerungen langsam an die Oberfläche stiegen. Die Gestalt lachte verzerrt. "Kino? Du warst am Sterben. Du hast nur die Vergangenheit im Prinzip durchlebt, aber halt im Kino-Stil, keine Ahnung, ob das so gut war oder nicht, ist mir ziemlich latte macchiato."

Ich schaute es verwirrt an. "Was meinst du damit?" Die schemenhafte Gestalt seufzte. "Wusste nicht, dass wir so dämlich sind. Der Körper wurde von Ehan gefressen, um genauer zu sein, hat sie die Gliedmaßen gegessen. Aber mach dir keine Sorgen, Nia hat uns einen schwarzen Orb gegeben, damit sollte die Regeneration langsam beginnen. Leider wird unsere⬛⬛⬛⬛⬛ auch das wieder beeinflussen." Ich verstand nicht genau, was er meinte. "Unsere, was?"

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