Kapitel 4 - Verdient?

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 Mit einem tränenüberströmten Gesicht setzte Hermine sich auf die Bank in den Korridor und biss sich auf die Lippen

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Mit einem tränenüberströmten Gesicht setzte Hermine sich auf die Bank in den Korridor und biss sich auf die Lippen. Warum nur, warum ausgerechnet die Fledermaus Snape höchstpersönlich?! Und selbst, wenn es Draco gewesen wäre, wäre ihr das immer noch tausendmal lieber gewesen...
Ach, wie sollte sie es ihren Eltern nur sagen? Sie konnte doch wohl nicht einfach mit einem neununddreißigjährigen düsteren Mann ankommen und vorgeben, sie hätten Hals über Kopf geheiratet, weil sie nicht voneinander lassen konnten! Irgendwie hatte das ja wirklich etwas von einem Lolita-Komplex, nicht?

Enttäuscht ließ sie den Kopf in die Knie sinken. So schnell hatte sie es nicht angehen wollen. Natürlich mochte sie ihn, aber doch nicht so, dass sie ihn einfach heiraten würde! Hätte das nicht alles viel romantischer werden können?
Eigentlich hatte sie sich ja wenigstens eine richtige Hochzeit vorgestellt, mit richtigem Ringaustausch, Blumenstrauß und so, aber das war nicht ihr Wunsch. Und selbst Snape war doch wohl auch ein bisschen romantischer als er vorgab - wirklich, so ein Langweiler war er doch in Wahrheit bestimmt nicht!

Bei Merlins Bart, warum dachte sie jetzt gerade bloß die ganze Zeit an ihn?! War sie verrückt geworden? Nein, das konnte nicht sein, hier war kein weißes Kaninchen im Anzug und Glacéhandschuhen vorbeigekommen und es hatte auch niemand eine goldene Taschenuhr bei sich...
Verdammt, trotzdem waren da... ach nee, stimmte ja, die anderen würden ja gleich aus der großen Halle kommen, in ihre Schlafsäle gehen und umgehend ihre Familien benachrichtigen. Was auch immer sie schreiben würden, Hermine jedenfalls wollte keinen Brief an ihre Eltern senden.

Hermine seufzte. Wenn sie doch wenigstens noch etwas Zeit hätte, dann könnte sie's womöglich gefasster aufnehmen. Aber ein Jahr war knapp und wenn sie ihren Kopf retten wollte, musste sie wohl oder übel in der Zeit ein Kind bekommen.
Eigentlich hatte sie diese viel später geplant, aber das Schicksal zeigte einen anderen Weg an. Und sie musste es tun.

Langsam stand sie auf. Die anderen sollten sie so nicht sehen, mit tränennassem Gesicht und schlechter Laune. Schulsprecherin hin oder her, sie musste ja eben auf ihren Ruf achten...
Sie hörte die Schritte der anderen Schüler und Lehrer, hörte das Getuschel. Anscheinend hatte Filch glücklicherweise niemanden abbekommen und alle, ja sogar die Lehrerschaft, waren darüber mehr als froh.

Und da musste auch Hermine lächeln, als sie sich an das Regal mit den Pokalen drückte, um ja nicht in den lebhaften Strom der Neuvermählten zu geraten, die mehr als laut in ihre Räume zurückgingen.
Sie konnte sich eigentlich auch ein wenig glücklich schätzen, dass sie ihn bekommen hatte. Hatte sie ihn nicht doch irgendwie verdient?

Ein paar Sekunden lang verharrte sie noch in ihrer Position, bevor sie als Einzige in die Halle lief. Auf ihrem Gesicht lag eine ernste Miene, aber am liebsten hätte sie gegrinst.
Tja, wenn Snape sie schon bekommen hatte, würde sie ihm das Leben nicht einfach machen und sich revanchieren für das, was er mit ihnen gemacht hatte. Und ja, er hatte es haushoch verdient!

Braut wider Willen - SnamioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt