Und wieder eine Nacht auf der Krankenstation

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44-Und wieder eine Nacht auf der Krankenstation

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44-Und wieder eine Nacht auf der Krankenstation


Zeit: Spätherbst 79 / Ort: Capitol Distrikt

„Na los, ab ins Bett, du hast die Frau Doktor gehört." Ich legte eine Hand in seinen Rücken und schob ihn leicht an, aber Seho grummelte nur und wollte mir ausweichen.

„Ich will aber nicht ins Bett! Und ich bin auch kein kleines Kind mehr, das-!"

„Komisch, gerade hörst du dich aber so an", unterbrach ich das und jetzt verstummte er ganz, funkelte mich dafür strafend an, ließ sich aber ohne weiteres, wehrhaftes Gehabe zu dem Krankenbett bringen. Er setzte sich auch anstandslos und dann hockte er da und machte ein missmutiges Gesicht.

„Mir ist jetzt schon langweilig", erklärte er außerdem.

Darauf ging ich nicht ein. „Hast du vielleicht Hunger, ich kann mal nachsehen, was Eliza-"

„Nein", knurrte er dazwischen und als ich verstummte, sah er mich an. Schuldbewusst irgendwie. „Doch, eigentlich schon."

„Na, also." Ich stützte mich auf das Bett, beugte mich zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, doch als ich mich wieder aufrichten wollte, fasste seine Rechte blitzschnell in meinen Nacken und hielt mich fest.

„Warte", flüsterte er, wiederholte leiser „warte..." Dabei gruben sich seine Fingerspitzen leicht in meine Haut. Schmunzelnd setzte ich mich also auf die Bettkante, während Seho die Finger in meine Haare schob. Wartete tatsächlich, während er mich still musterte, seine Finger jetzt die Konturen meines Gesichts nachfuhren, bis ich schließlich meine Hand auf seine legte und sie festhielt. Da wechselte sein Blick auf meine Augen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch kein Wort kam über seine Lippen. Vielleicht war das nicht der richtige Moment dafür.

Schließlich sank er mit der Stirn an meine und ich hörte ihn leise seufzen. Da nahm ich seine Hand in meine und verschränkte unsere Finger.

„Schon gut", murmelte ich, bewegte mich nicht und für einen kurzen Moment saßen wir genau so, ohne dass sich einer von uns aus diesem Augenblick gelöst hätte. Dann knurrte Sehos Magen unmissverständlich und machte dem stillen Moment ein jähes Ende.

Grinsend stupste ich ihn an. „Ich hole dir lieber mal was zu essen, hm?"

Immerhin, jetzt durfte ich aufstehen und bekam nur mitgeteilt, was er alles nicht wollte. Kein Krankenessen! Ja nicht diesen schrecklichen Brei! Womit er eindeutig das Zeug meinte, mit dem sie mich über eine Woche lang aufgepäppelt hatten.

„Fleisch!", folgte mir auf dem Weg zur Tür. „Und Schokoeis mit Schokosplitter!"

In der Tür blieb ich stehen und sah zu ihm zurück. Seho grinste schief und zuckte die Schultern.

„Ich werde sehen, was ich tun kann." Ich verließ die Krankenstation, zog die Tür hinter mir zu und blieb einen Moment überrascht stehen. Absolute Stille herrschte vor und das war in diesem Lager wirklich mehr als ungewöhnlich, zumal sonst allein die Kinder dafür sorgten, dass immer Leben in der Bude war. Gerade wirkte das ganze Gemäuer wie ausgestorben. Auf dem Weg zur Küche spähte ich in alle offenen Räume an denen ich vorüberkam, aber da war niemand. Schließlich stolperte ich doch noch über Connor, der in der offenen Tür zum Lager stand und sich ratlos am Kopf kratzte.

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