Kapitel 7

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Im Gemeinschaftsraum der Ravenclaws tummelten sich bereits viele Schüler, nur wenige von ihnen waren noch nüchtern. In einer Ecke sah ich Luna und Harry, wie sie gemeinsam lachten und schmunzelte, da die beiden ein süßes Paar abgeben würden.

„Kommst du? George hat Feuerwhiskey, den musst du probieren!", befahl Hermine lachend und zog mich erneut mit, ehe wir die Zwillinge und Ron begrüßten.

„Leilaaa, du bist hieeer!", grölte Fred und zog mich in eine starke Umarmung, aus der ich mich unwohl herauswand und verlegen lachte, ehe der Junge mir seine Flasche hinhielt.

„Ich weiß nicht, ich habe noch nie-", deutete ich an, doch wurde von George unterbrochen, der mir seinen Finger auf die Lippen legte.

„Alle oder keiner Leila, vergiss das nicht".

„Alle oder keiner Leila!", beschwerten sich Fred und George, als ich mich widerwillig in das Gras setzte.

„Du hast es vorgeschlagen", beteuerte nun Fred, der sich gerade das Shirt über den Kopf zog und nun in Unterhose vor mir stand.

„Aber es ist kalt. Molly wird uns die Hölle heiß machen und ich will noch nicht sterben", nörgelte ich, während George mich auf die Füße zog.

„Du hast gesagt eine Mutprobe wäre in einer Vollmondnacht genau das Richtige, also wirst du dich jetzt überwinden und mit uns gemeinsam springen!", befahl der Junge und zog sich ebenfalls aus.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Welches elfjährige Mädchen denkt, es sei schlau von einer zehn Meter hohen Klippe zu springen?

Noch dümmer war es ja, ihren zwei besten Freunden, mit denen sie aufgewachsen war, davon zu erzählen, besonders weil diese gewissen Zwillinge für den Schabernack, den sie täglich anstellten, bekannt waren.

„Mum reißt uns eh die Köpfe ab, weil wir das Auto genommen haben. Also macht das jetzt eh keinen Unterschied mehr", bestärkte Fred mich und legte mir seine Hand auf die Schulter.

Geschlagen seufzte ich und zog mich ebenfalls bis auf meine Unterwäsche aus, ehe ich von jedem der Zwillinge eine Hand nahm und vorsichtig mit ihnen zum Abgrund ging.

„Alle oder keiner", wiederholte ich, um mir Mut zu machen, ehe ich den beiden zunickte und wir sprangen.

„Na schön", gab ich mich geschlagen und nahm einen kleinen Schluck des Getränks, woraufhin ich positiv überrascht meine Augenbrauen hob. Der Whiskey schmeckte zwar anfangs scharf, doch klang süß ab.

„Das ist ja lecker", lachte ich verwundert und nahm direkt einen zweiten Schluck.

„Trink bloß nicht zu viel davon du Fliegengewicht", lachte George, ehe er mir die Flasche wieder wegnahm.

„Leila!", umarmte mich nun jemand von hinten und verpasste mir einen Herzinfarkt. Ich war erst seit zehn Minuten hier und hatte bereits das Gefühl, hier raus zu müssen.

„Pansy, hi", sprach ich leise, ehe das Mädchen mich beäugte. Nervös zupfte ich an dem Kleid und wartete auf eine Reaktion von Pansy.

„Du siehst heiß aus", sprach das Mädchen verschmitzt grinsend und zog mich an der Hand mit. Dachte hier niemand daran, dass ich auch alleine laufen konnte?

„Na wen haben wir den da? Das verlorene Kind. Du siehst gut aus Leila", sprach Theo, ehe er meine Hand nahm und mich einmal um meine eigene Achse drehte.

Verlegen lächelte ich, ehe Pansy mir ein großen Krug Butterbier hinhielt. Alleine der Geruch sorgte dafür, dass mir schlecht wurde, doch die erwartungsvollen Gesichter der Slytherins drängten mich dazu, zu probieren.

„Es schmeckt okay", lachte ich, ehe Enzo und Theo sich verwirrte Blicke zu warfen.

„Okay? Nur okay? Butterbier ist mein Lebenselixier", lachte Enzo und leerte demonstrativ seinen Krug, ehe er ihn erneut auffüllte.

Nach einer Stunde des Tanzens, Lachens und besonders Trinkens saß ich mit den Gryffindors auf einem der Sofas im Gemeinschaftsraum und wir redeten. Inzwischen hatte ich vier der Krüge geleert und musste auch dementsprechend oft auf die Toilette.

„Rutscht mal", kam nun Pansy an und sorgte dafür, dass alle etwas Platz machten, ehe sie sich mit den Jungs im Schlepptau auf das Sofa gegenüber fallen ließ.

Ich musste leicht schmunzeln. Fred, George, Harry, Ron, Hermine und ich auf dem einen Sofa, Pansy, Blaise, Draco, Enzo und Theo auf dem anderen.

Die Häusertrennung bleibt eben einfach bestehen.

„Wie wäre es mit „Bist du raus, dann trink aus"? Das kennt ihr doch alle oder?", fragte Pansy und legte einen Stapel schwarzer Karten auf den Tisch, auf deren Rücken der Slogan stand, den sie zuvor gesagt hatte.

Ich kannte das Spiel nicht, doch blieb ruhig, da alle anderen genickt hatten und sich bereits Freude und Aufregung auf ihren Gesichtern bemerkbar machte.

Als erster war Fred an der Reihe. Er zog eine Karte und las vor, was auf ihr stand.

„Falle vor einer Person auf die Knie und mache ihr einen Heiratsantrag", sagte er und lachte, ehe er aufstand und sich vor auf ein Knie fallen ließ, bevor er meine Hand in seine nahm.

„Leila Amaya Raven. Wir kennen uns nun seit sechszehn Jahren. Du bist der Mensch, der mich immer unterstützte. Jede dumme Idee, die ich jemals hatte, hast du bestärkt und etwas noch Dümmeres gesagt, was uns einen Haufen Ärger einbrachte. Willst du mich heiraten?" sprach der Junge todernst, während die übrigen Spieler lachten. George bekam sich fast nicht einmal mehr ein, aber immerhin war er auch immer dabei gewesen, wenn wir Unfug getrieben haben und diese Erinnerungen gingen ihm bestimmt in diesem Moment durch den Kopf.

„Ja Freddie, ich will", antwortete ich gespielt gerührt und ließ den Jungen meine Hand küssen, ehe er sich wieder auf seinen Platz setzte.

„Zuckersüß", spottete Draco ironisch und ließ sich nach hinten in das Sofa fallen, während Hermine eine Karte zog.

„Nicht eifersüchtig werden, Malfoy", konterte ich und kniff meine Augen zusammen, was der Junge mir gleichtat, ehe Hermine drei große Schlucke Feuerwhiskey nahm und die Karte zurück auf den Tisch legte.

„Hey Granger, was stand auf der Karte?", fragte Enzo gespannt und auch ich wollte unbedingt wissen, was Hermine nicht tun wollte.

„Küsse die Person rechts von dir oder trink drei Schlucke", las Harry die Karte vor und lachte, während Hermine peinlich berührt auf den Boden sah, während Ron, welcher zufällig rechts von Hermine saß, leicht schmunzelte.

Nachdem Ron uns verraten musste, wie viele Menschen er bereits geküsst hat, George ein Mädchen, dass nicht mitspielte um ein Date bat und Harry trank, weil er seine Aufgabe nicht erfüllen wollte, war ich an der Reihe.

„Mit welchen zwei Spielern würdest du am ehesten eine Nacht verbringen?", offenbarte ich den Satz auf der Karte und wollte gerade nach meinem Butterbier greifen, als Draco: „Ach komm Raven, sei nicht langweilig", sagte und mich so umstimmte.

„Fein. Theo und Enzo. Den Rest kenne ich zu gut", gab ich von mir, ehe ich gespannt auf Dracos Reaktion wartete.

Doch keine kam. Der Junge guckte mich bloß neutral an, während er eine Karte zog, da er mir gegenüber saß und nun an der Reihe war.

„Ach komm Malfoy, sei nicht langweilig", machte ich ihn nach, als er gerade vier große Schlucke seines Getränks nahm und die Karte umgedreht auf den Tisch legte.

Während Blaise sich nun eine Karte nahm, angelte ich mir neugierig Dracos Karte und las, was darauf gedruckt war.

Küsse die Person links von dir.

Peinlich berührt fror mein Gesicht ein und ich sah in Dracos grinsendes Gesicht.

Technisch gesehen sitze ich ihm zwar gegenüber, aber wäre das hier ein Kreis, wäre ich links von ihm.

„Wäre es dir lieber, hätte ich die Aufgabe ausgeführt?" flüsterte der Junge, nachdem er sich zu mir vorgelehnt hatte.

„Träum weiter Malfoy", verdrehte ich mehr oder weniger souverän die Augen und hörte den anderen Spielern weiter zu. Nach vier Runden und einer Menge Alkohol für uns alle, gingen wir wieder tanzen.

„Mi Alma" ~ Draco Malfoy Where stories live. Discover now