2 | Teufel

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A L I C E

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A L I C E

Schnell entfernte ich mich von der Bar, in der ich vor ein paar Sekunden noch gesessen hatte. Der Regen durchnässte mal wieder meine Kleidung und auf meiner Haut bildete sich eine unangenehme Gänsehaut. Der Frühling war eigentlich eine recht schöne Jahreszeit, aber der kalte Regen war der Teil, welchen ich nicht mochte.

Mittlerweile wurden meine Schritte langsamer und meine Atmung beruhigte sich. Meine Gedanken schossen wie Raketen durch meinen Kopf, es war ein reines Chaos. Ich wusste einfach nicht, was ich denken soll, vor meinen Augen sah ich immer noch ihn und seine grünen Augen. Dieser Mensch sollte keine Rolle mehr in meinem Leben haben und tatsächlich hatte ich ein wenig mit ihm abgeschlossen. Ich hatte es geschafft, nach 5 Jahren ein wenig abzuschließen, zumindest ein bisschen. Meine Gefühle waren in einen Käfig gesperrt, aber irgendwie konnte ich den Schlüssel nicht wegwerfen.

Mein Körper begann zu zittern, meine Augen füllten sich mit Tränen. Alles überkam mich in einem Moment, alles fühlte sich so surreal an. Mein Verstand konnte es nicht glauben, dass ich ihn nochmal getroffen hatte, wobei sich mein Herz freute und Hoffnung in ihm sah.

Ein wenig enttäuscht von dem Abend ging ich zurück in meine Wohnung und zog mir lustlos meine Schuhe aus. Sofort ging ich in mein Badezimmer, machte die Dusche an, zog meine nassen Klamotten aus und stellte mich unter den warmen Wasserstrahl. Meine Muskeln entspannten sich & meine Körpertemperatur erhöhte sich wieder. Jedoch waren meine Gedanken immer noch dieselben.

Am liebsten wäre ich noch einmal zurückgegangen, um sicherzustellen, dass er es auch wirklich war und ich keine Gespenster sah. Aber meine Augen hatten sich nicht getäuscht, er war es wirklich, es waren seine grünen Augen. Ich dachte über eine Lösung des heute gefundenen Problems nach. Er war also in derselben Stadt wie ich, welche riesig ist und die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn nochmal sehen werde, so bei knappen 7 % liegt; eigentlich müsste ich eigentlich nur in meinem Stadtteil bleiben und dann müsste ich ihn nie wieder sehen. Wäre zumindest eine Möglichkeit, diesen verdammten Mann nicht mehr sehen zu müssen, außerdem hat er sich bestimmt eine heiße Frau geangelt und das wollte ich nicht auch noch herausfinden.

Es war irgendwie lustig, dass er sich äußerlich kaum verändert hatte; natürlich ist er jetzt noch männlicher, attraktiver und hat viel mehr Muskeln, aber sein Piercing an seiner Nase hatte er immer noch. Als ich darüber nachdachte, kamen mir alte Erinnerungen in den Kopf. Wir waren gerade ein halbes Jahr zusammen, als wir uns trafen und Alessandro auf einmal ein Nasenpiercing hatte. Mein 14-jähriges Ich war damals sichtlich geschockt und wollte es ihm wieder ausreden, jedoch war er dort schon 20 Jahre alt und ließ sich dementsprechend nichts von einer 14-Jährigen erzählen. Ich schmunzelte, als ich an unsere Diskussion dachte.

Seufzend stellte ich das Wasser aus und zog meinen schwarzen Bademantel an. Immer noch ein wenig nass von dem duschen, setzte ich mich auf meine Couch.

Wenn wir jetzt wieder zusammen kommen würden, wäre alles so viel leichter. Kein Versteckspiel, nichts Illegales. Niemand würde sich dafür interessieren, dass der Altersunterschied ganze 6 Jahre beträgt.

Um meine Gedanken ein wenig zu ändern, schaltete ich meinen Fernseher an und klickte durch die Sender; als ich etwas Spannendes gefunden hatte, legte ich die Fernbedienung auf den kleinen Tisch vor mir.

-

Müde öffnete ich meine Augen, die Sonnenstrahlen, welche sanft durch meine cremefarbigen Gardinen schienen, hatten mich geweckt. Ich war wohl gestern auf meiner Couch eingeschlafen, denn ich hatte immer noch meinen Bademantel an und befand mich in meinem Wohnzimmer.

Mit immer noch halb geschlossenen Augen und zerzausten Haaren setzte ich mich auf; mein Blick fiel natürlich auf den atemberaubenden Sonnenaufgang, welcher sich vor mir zeigte. Um ein wenig wacher zu werden, stolperte ich in meine noch nicht eingeweihte Küche und machte mir einen Kaffee; mit dem warmen Getränk in meinen Händen setzte ich mich wieder auf meine Couch.

Ich dachte über mein weiteres Leben nach und hätte mich am liebsten einfach vor irgendeinen Zug geworfen. Wie kann ein einziger Mensch einem so sehr die Motivation nehmen, mein Herz allerdings schwamm in die falsche Richtung, denn dieses freute sich über die Begegnung und wäre diesem Mann am liebsten bis nach Hause gefolgt, um von ihm erwischt zu werden, um danach von ihm bestraft zu werden. Meine Gedanken schweiften zu sehr ab, ich wollte mir ernsthafte Gedanken über meine Zukunft machen und nun saß ich dort und dachte darüber nach, wie der Mann, welchen ich 5 Jahre nicht gesehen hatte, böse Dinge mit mir anstellte.

Nach 10 Minuten setzte ich einen Cut & beschäftigte mich weiter mit der Frage des Lebens: Was soll ich jetzt tun?

Hoffnungsvoll durchsuchte ich das Internet nach dem richtigen Job für mich; ich wusste, dass es nur einen richtigen für mich gab, aber für Neues war ich immer offen. Klicken, klicken und noch mehr klicken, ich hatte mir schon tausende Seiten angesehen, aber keine entsprach meinen Vorstellungen. Erst waren die Arbeitszeiten nicht passend, dann das Gehalt, dann kam mir etwas nicht ganz richtig vor und so ging das immer weiter.

Zum letzten Mal klickte ich auf einen der ganzen Links; es lud ein paar Sekunden, als sich eine Seite öffnete. In Ruhe las ich mir alles genau durch und schrieb mir mögliche Vor- & Nachteile auf. Etwa 20 Minuten war ich fertig damit, die Seite ausführlich zu analysieren; ich sah auf meinen Zettel und dort standen komischerweise nur Vorteile. Ignorieren war eines meiner Lieblingshobbys, deswegen tat ich dies jetzt auch; neugierig sah ich mir die Voraussetzungen an. Zum Glück hatte meine Mutter schon damals viel Wert auf Bildung gelegt, weswegen die Voraussetzungen keine Hürde für mich werden würden.

Bei diesem Unternehmen musste man ein Bewerbungsgespräch führen und seine Kunstmappe vorzeigen, was mich wirklich freute, denn ich hatte wenig Lust, eine öde Bewerbung zu schreiben.

Nervös tippte ich die Nummer in mein Handy und wartete, es ertönten die typischen Geräusche, dann kam komische Musik, zu welcher ich genauso komische Moves auspackte, als dann doch auf einmal jemand am Telefon war. Peinlich berührt, auch wenn mich niemand gesehen hatte, sagte ich leise Guten Tag, nannte meinen Namen und wartete gespannt auf eine Antwort.

„Guten Tag, Frau Kowalczyk sie rufen wahrscheinlich wegen eines Termines für ein Bewerbungsgespräch an, oder?" Vor lauter Nervosität nickte ich, bis mir auffiel, dass mich immer noch niemand sehen konnte. Schnell antwortete ich mit einem viel zu hohem „Ja".

Wir besprachen alle Einzelheiten und tatsächlich hatte ich schon in 3 Tagen das Gespräch; ich war ziemlich verwirrt über das Ganze. Eigentlich konnte man immer ewig auf solche Termine warten, quasi Monate, vor allem bei beliebten Unternehmen, und ich werde in 3 Tagen zu einem Gespräch gebeten? Ich runzelte die Stirn und sprach zu mir selber: „Dahinter kann nur der Teufel stecken."

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Mein Herz Ist Abhängig Von Dir | 18+Where stories live. Discover now