4. Kapitel - ANNIE

11 5 2
                                    

"Schön, dich kennenzulernen, Annie", sagte eine Stimme hinter mir und ich fuhr herum.
Ganz offensichtlich war ich in einem Traum, den die Lichtung, auf der ich stand, war mir gänzlich unbekannt und es war hier angenehm warm, die Bäume trugen grüne, schöne Blätter, ganz anders als Zuhause.

Ein schwarzer Wolf stand vor mir, in seinen Augen sah ich Trauer. Was woll geschehen war, das er so unglücklich wirkte?

Er schüttelte den Kopf, als würde der Wolf irgendwelche Gedanken verjagen wollen, und erklärte mir: "Ich bin Benni. Übrigens, du bist gerade im Rudel der ewigen Jagd."

Mit einem Nicken bedeutete ich Benni, weiterzureden.

"Der Grund, warum ich dich sprechen soll, ist sehr einfach; du sollst Beta-Wölfin werden."
Erschrocken sog ich die Luft ein. Die toten Wölfe hatten Penny doch zur Nachfolgerin von Alise ernannt!

Anscheinend hatte ich meine Gedankengänge laut ausgesprochen, denn Benni knurrte nun: "Diese abscheuliche Wölfin Alise ist der Grund, warum du nicht Beta-Wölfin geworden bist! Sie wolle nicht einsehen, das du die Richtige bist und nicht diese... Penny!"

Man konnte hören, wie wütend der Wolf war. Vermutlich hatte er sich mit Alise gestritten, anders wusste ich es mir nicht zu erklären.

Nach einem unangenehmen Schweigen fragte ich schließlich: "Und... Wie soll ich das anstellen? Ich kann ihr doch nicht einfach sagen, das ich ihr Lehrling statt Penny werden soll!"

Benni schnaubte auf, ob belustigt oder verärgert, konnte ich nicht sagen.

"Du musst alles geben. Nutzte deinen Verstand und deine Kräfte. Ich weiß, das du es schaffen kannst. Wie, weißt nur du selbst."

Mit diesen Worten drehte sich der große Wolf und lief in den Wald. Ich rief ihm nach, doch er war verschwunden.

Seufzend schloss ich die Augen und sank zu Boden. Was sollte ich jetzt nur tun?

******

"Komm schon, konzentriere dich, Annie! Selbst Junge können diesen Trick mit Leichtigkeit ausüben!", herrschte Viola mich verärgert an.

Peinlich gerührt starrte ich zu Boden. Ich wollte den enttäuschten Blick meiner Lehrenden nicht sehen, der wie ein Blitz auf mich herabglühte.

Warum war ich nur so schlecht beim Kämpfen? Selbst als Beta-Wölfin sollte man wenigstens die einfachsten Techniken kennen, um sich notfalls verteidigen zu können!

Viola seufzte leise und entschuldigte sich dann: "Tut mir leid, ich... Manche können einfach nicht so... Ich habe mir es anders vorgestellt Lehrender... Ach egal. Du bist schon ganz gut."

Kein Problem, verstehe schon. Du hast dir es nicht so vorgestellt, das du zum ersten Mal einen Lehrling hast und er so schlecht ist, beendete ich ihren Satz gedanklich. Und gut war ich ganz bestimmt nicht. Viola wollte ganz einfach nur nicht, das ich mich schlecht fühlte.

"Ja, danke", nuschelte ich und lief aus dem Wald hinaus zurück zum Lager, ohne mich umzudrehen und nach meiner Lehrenden Ausschau zu halten.

Als ich angekommen war, spielte ich zuerst mit dem Gedanken, zum Wasserfall zu geben, doch ich verwarf meine Idee schnell. Viola oder auch ein anderer Wolf würde sofort bemerken, das ich nicht anwesend war, jemand würde mich suchen gehen und dann wäre alles verloren.

Stattdessen tröstete ich mich damit, das ich bestimmt morgen gehen könnte. Wenn es ging, auch mit Penny, welche ich auch schon einige Male mitgenommen hatte.

WOLVES: Der Anfang von etwas Großem (Band 1)Where stories live. Discover now