Kapitel 24

30 2 2
                                    

Zu meinem Glück oder auch Pech, wie man es nennen möchte, nutzt Thompson noch zwei weitere Male Magie. Beim letzten Mal reicht es mir schließlich. Mit einem Schnipsen fliegt der Zauberstab nun zum dritten Mal aus seiner Hand und landet dieses mal in meiner, ohne, dass ich von dem Buch aufgesehen habe. Als ich merke, dass der Junge mir seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt, senke ich das Buch und lächle ihn warm an.

„Wissen Sie, Mister Thompson, ich habe ein gutes Gespür, was Magie in meiner Nähe angeht. Ich habe Ihnen ausdrücklich gesagt keine Magie zu verwenden. Da sie es allerdings anders nicht lernen wollen, können Sie nochmal nach dem Abendessen herkommen und sich nochmal an der gleichen Aufgabe probieren. Schließlich gibt es noch genug abzustauben. Und jetzt gehen Sie, bevor ich es mir anders überlege.", sage ich und lasse seinen Zauberstab mit Hilfe meiner Magie zu ihm schweben.

Sobald der Schüler seinen Stab wieder in seiner Hand hat, macht er sich sofort aus dem Staub. Da es erst viertel vor eins ist, bleibt mir noch genug Zeit um schnell Mittagessen zu können. Also klappe ich das Buch zu und gehen auf dem schnellsten Weg in die große Halle.

In der Halle sitzen noch vereinzelt ein paar Schüler und essen. Zu meinem Erstaunen ist Albus auch noch da. Ich tue mir etwas auf den Teller und werde direkt von Albus in ein Gespräch verwickelt. „Und wie war die Strafarbeit?" „Er muss heute Abend nochmal kommen. Das hat man davon, wenn ich es ihm ausdrücklich verbiete Magie zu verwenden und er es trotzdem tut." Albus nickt. So schnell es geht esse ich den Teller leer. „Viel Spaß mit Walker. Ich glaube er hat heute einen schlechten Tag.", sagt Albus noch, als ich mich wieder erhebe. Ich verdrehe nur die Augen, was den Braunhaarigen schief grinsen lässt, ehe er auch aufsteht zu sich auf den Weg zu seinem Klassenzimmer macht.

Auch ich erreiche wenige Minuten nach unserem kurzen Aufeinandertreffen wieder meinen Klassenraum, gerade noch rechtzeitig, da schon die ersten Schüler in der Klasse sind. Gerade erblicke ich Walker, der sich in die letzte Reihe setzten will. Aber nicht mit mir. Schließlich will ich ein Auge auf ihn haben. „Mister Walker? Sie können sich ruhig zu Miss Williams in die erste Reihe setzten. Missmutig erhebt sich der Blondhaarige und setzt sich in die erste Reihe, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

„Gut. Ich schätze wir sind alle vollzählig. Bevor wir mit dem Unterricht beginnen, möchte ich Ihnen schnell Mister Walker vorstellen. Er ist erst seit letzter Woche an der Schule. Irgendwelche Fragen?" Während ich Walker vorstelle, wirft mir besagter einen undefinierbaren Blick zu, den ich versuche bestmöglich zu ignorieren. Seine Anwesenheit macht mich schon etwas nervös. Ich atme einmal kurz tief durch und konzentriere mich dann wieder auf meinen Unterricht. „Wenn keiner von Ihnen Fragen hat, können wir ja jetzt anfangen. Wer von Ihnen möchte noch einmal wiedergeben, was wir letzte Stunde gemacht haben." Ein paar Schüler heben ihre Hand. „Also, dass müssten Sie eigentlich alle wissen." Also nehme ich einen der Schüler dran der sich nicht meldet.

„Also, ähm. Wir haben über den ersten Weltkrieg der Muggel geredet und wie es dazu gekommen ist." „Das ist doch schonmal ein guter Anfang. Wer kann mir denn noch etwas dazu sagen, wie es zu dem Krieg gekommen ist?" „Der Auslöser war ein Angriff auf den Thronfolger in Österreich. Die Österreicher haben sich in Folge dessen gerächt." „Genau. Da wir hier aber nicht im Geschichtsunterricht, sondern in Muggelkunde sitzen, möchte ich auf etwas anderes hinaus. Hat jemand von Ihnen eine Idee?" „Welche Kriegsräte die Muggel verwendet haben?" „Ganz recht. An der Stelle möchte ich aber nochmal sagen. Der Krieg ist nicht dazu da um verherrlicht zu werden. Krieg zu führen ist etwas Grausames und es gibt viele Opfer. Wenn wir jetzt also über den Krieg reden, möchte ich, dass Sie dabei im Hinterkopf behalten, dass das hier kein Spaß ist und bei Merlins Zauberstab Walker! Sie wissen warum ich Sie in die erste Reihe gesetzt habe, also konzentrieren Sie sich und lenken Ihre Mitschüler von dem Unterricht ab.", zum Ende hin werde ich lauter, da ich sehe, wie Walker, Williams etwas zu erklären scheint. Die beiden schenken mir wieder ihre Aufmerksamkeit und ich fahre mit meinem Unterricht fort.

Nach einer kleinen Einführungsphase, lasse ich die Klasse in Gruppen arbeiten, damit diese noch mehr Inforationen herausfinden, sowohl im Bezug auf die Kriegsgeräte als auch auf wichtige Daten und Fakten zu dem vier Jahre anhaltenden Krieg und diese anhand eines selbst erstellten Plakates vorstellen. Immer wieder schaue ich bei den Gruppen nach, ob sie Fragen haben und fleißig arbeiten. Bei Walkers Gruppe bin ich aber noch etwas aufmerksamer, schließlich will ich nicht, dass er ihnen etwas in die Köpfe pflanzt. Gleichzeitig muss ich mich aber selber bremsen, nicht alle paar Minuten zu der Gruppe zu gehen, da dies ziemlich auffällig wäre.

Zu meinem Glück aber passiert nichts. Etwa zehn Minuten vor Unterrichtsschluss unterbreche ich die Arbeit der Schüler. „Nun. Wie ich sehe haben sie alle fleißig gearbeitet. Die Plakate können Sie auf mein Pult legen. Ihre Hausaufgabe ist jedoch, nach weitern Informationen zu suchen, sodass Ihre Plakate in der nächsten Stunde fertig werden und wir beginnen können diese Vorzustellen." Augenblicklich wird es in der Klasse wieder lauter und die Schüler beginnen zusammen zu packen. Nacheinander landen die Plakate auf meinem Pult und die Klasse beginnt sich zu leeren. Als auch die letzte Gruppe mir Plakat gibt, räume ich alle in einen der Schräke und bemerke gar nicht, dass sich noch jemand außer mir noch in der Klasse befindet.

Und zwar kein geringerer als Walker. „Wollen Sie Wurzeln schlagen, Walker?", frage ich den Schüler und mustere ihr mit hochgezogener Augenbraue. Wo genau mein plötzliches Selbstbewusstsein kommt, weiß ich nicht. „Nein, das habe ich nicht vor, jedoch würde ich gerne mit Albus und dir sprechen. In Ruhe." „Erstmal befinden wir uns immer noch an einer Schule, daher bevorzuge ich es noch immer mit Professor oder Miss Brown angesprochen zu werden, das gleiche gilt für Professor Dumbledore. Am besten gehen Sie auf Professor Dumbeldore zu und fragen ihn nach einem Besprechungstermin, er wird es mich dann wissen lassen."

Mein Handeln wird von einer Eule unterbrochen, die aufgeregt an eines der Klassenzimmerfenster klopft. Schnell öffne ich das Fenster und lasse sie herein. Nachdem ich der Eule den Brief abgenommen habe, fliegt diese sofort wieder aus dem Fenster. Als ich mich wieder umdrehe steht Walker immer noch vor mir. Fast habe ich ihn vergessen. „Sie sollten zu ihrer nächsten Stunde gehen. Sie sind schon spät dran."

Ich gehe an ihm vorbei in Richtung Tür und bedeute ihm mir zu folgen. Nachdem Walker schließlich außer Sichtweite ist, mache ich mich auf den Weg in meine Räumlichkeiten um in Ruhe den Brief lesen zu können.

~

Und wieder ein neues Kapitel. Jedoch muss ich den ein oder anderen von euch enttäuschen, das sich die Geschichte so langsam dem Ende zuneigt...

~


Have I ever say to tell you the truth?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt